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PR Odyssee 05 - Das strahlende Imperium

PR Odyssee 05 - Das strahlende Imperium

Titel: PR Odyssee 05 - Das strahlende Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
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Hinrichtungsvorgangs im Sinn gehabt hatte, überhaupt nicht zu kommen.
    »Wir müssen ihn heraushauen!« rief Fran Imith. Die
    Knöchel ihrer mit silbernen Ringen bewehrten Finger traten weiß hervor. Die Schmuckstücke waren gespickt mit Hightech-Vorrichtungen. »Es gibt kein Gefängnis, das man nicht stürmen kann. Und außerdem haben wir einen Riesenvorteil: Perrys Maske ist nicht aufgeflogen. Die Behörden halten ihn für einen einfachen Raumfahrer von einem Hinterwäldlerplaneten, der sich in Kion daneben benommen hat und an dem sie jetzt ein Exempel statuieren können. Niemand wird einen Befreiungsversuch von außen erwarten!«
    »Täusche dich nicht in den Einrichtungen des Empires«, entgegnete Errek. »Es gibt immer wieder Clans oder Teile von ihnen, die die Urteile der Hohen Gerichtsbarkeit nicht hinnehmen wollen, sei es, dass sie sie für zu hart oder zu mild halten.« Errek wechselte das Gewicht auf den anderen Fuß und wandte sich der TLD-Agentin in ihrer türkisfarbenen Kombination zu. »Die Verwahranstalten des Empires sind kleine Festungen. Es hat viele Jahre und Kämpfe gedauert, bis das Empire seinen Anspruch, über alle Nodronen zu richten, durchgesetzt hat.«
    »Und dazu kommt noch etwas«, fuhr der Rebellenführer fort. »Selbst wenn uns ein Überraschungsangriff gelingt, ist der Schaden, den wir anrichten, nicht wiedergutzumachen. Im Augenblick tappen die Götzen im Dunkeln. Sie wissen um die Existenz von uns Rebellen, aber sie ahnen nicht, dass wir uns in Kion, an ihrer Türschwelle eingenistet haben und uns anschicken sie auszuschalten. Versuchen wir Perry zu befreien, erfahren sie von uns. Wir werden nie zu ihnen vordringen können. Sie werden das Nodro-System nach Plan in den Vaaligischen Schwarm versetzen und die gesamte Galaxis unter ihre Herrschaft bringen.«
    Errek stampfte entschlossen auf. »Ich schätze Perry, das wisst ihr. Ohne ihn wäre der Gefangenenaufstand auf Pembur gescheitert. Ich wäre tot. Aber Perry ist ein erfahrener Krieger, er wusste, worauf er sich einlässt. Ich kann sein Leben nicht über das von Millionen stellen. Ich darf einen Angriff auf die Verwahranstalt nicht zulassen!«
    Stille legte sich über die Halle. Quart Homphé hörte das schwere Atmen seiner Gefährten, in dem sich Niedergeschlagenheit und wilder Trotz vermischten. Die Spannung, die über der Gruppe lag, war beinahe mit Händen zu greifen. Sie musste sich entladen, bald. Ein Bild stieg in Quart Homphé auf: Seine Gefährten schnellten herum und stürzten sich auf ihn, zerfleischten ihn, die Wurzel ihres Unglücks, mit bloßen Händen.
    Der Gedanke erfüllte ihn mit einer absonderlichen Sehnsucht. Er hätte verdient, was immer sie ihm antun mochten. Und sie würden vollbringen, wozu ihm der Mut fehlte. Sie würden ihm ein Ende bereiten. Endlich.
    »Wieso vergeuden wir unsere Gedanken auf stumpfe Gewalt, Freunde?« brach Pratton Allgame das Schweigen. Quart Homphé blickte auf. Der schlanke Mann hatte ein maskulines, sich über alle Unbilden der Welt hinwegsetzendes Lächeln aufgesetzt. Vordergründig für Fran, Shimmi und Errek, aber Quart wusste, dass es dem einzigen Publikum galt, das für Pratton Allgame in letzter Konsequenz zählte: sich selbst. Die Mienen der anderen stellten für ihn nur Spiegel dar, in denen er sich selbstverliebt betrachtete. Allgame widerte Quart an.
    »Was meinst du damit?« bohrte Shimmi, als Allgame keine Anstalten machte, seine Frage zu erläutern.
    »Nun, Waffen sind nicht immer das geeignete Werkzeug, um seine Ziele zu erreichen.« Der Terraner drehte sich zu Errek. »Du kannst es nicht wissen, denn ich bin ein bescheidener Mann und spreche nicht oft darüber, aber es gab eine Zeit, in der man mich das Phantom von Terrania nannte!«
    »Das heißt.?«
    »Zwölf Jahre lang habe ich die Bürger und Polizei Terranias in Atem gehalten, einer Stadt, die in punkto Größe und Vielfalt spielend mit Kion mithalten kann!« rief Allgame. »Ich war der geschickteste Einbrecher in der Geschichte der Stadt. Die Polizei suchte mich vergeblich. Erst durch einen Zufall kam sie mir auf die Spur, meine Meisterschaft war makellos. Die Lösung für unser Problem liegt daher auf der Hand: Ich hole Perry heraus!«
    Quart bemerkte, dass Shimmi derart von Bewunderung ergriffen war, dass sie drauf und dran war, vor Allgame in die Knie zu sinken. Wut flackerte in ihm auf. Sein Versagen war schlimm genug, aber dass jetzt auch noch ausgerechnet dieser eitle Lackaffe von ihm profitieren sollte,

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