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PR Odyssee 05 - Das strahlende Imperium

PR Odyssee 05 - Das strahlende Imperium

Titel: PR Odyssee 05 - Das strahlende Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
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werde euch später brauchen, wenn ich aus der Stadt zurück bin.«
    »In Ordnung. Wir ruhen uns so lange aus.« Es klang wie ein Befehl - und es war auch einer. Ohne dass es zu einer Absprache gekommen wäre, war Fran in Rhodans Anwesenheit zur Anführerin der Gruppe aufgestiegen.
    Quart verließ die Halle, um nach Kion zu fliegen. Er hatte keine Zeit zu verlieren. Er war im Begriff, das Gebäude zu verlassen, als er einen Ruf hörte. »Quart, warte!«
    Es war Pratton Allgame. Was wollte er von ihm? Sein Vorhaben sabotieren? Der Gedanke erschien Quart Homphé durchaus plausibel. Schließlich hatte er Allgames Plan vor der gesammelten Gruppe als unsinnig bloßgestellt.
    »Ja?«
    »Du. du gehst jetzt nach Kion, nicht?«
    »Ja, das hatte ich doch gesagt.« Quart Homphé hatte Allgame noch nie so unsicher und fahrig erlebt.
    »Ich dachte mir. du könntest vielleicht Unterstützung gebrauchen.«
    »Danke für das Angebot. Aber für das, was ich vorhabe, ist das Auge des Spezialisten gefragt. Nichts für ungut, Pratton.« Quart Homphé wollte sich abwenden.
    »Warte! Das ist mir klar. Ich habe keine Ahnung von dem Zeugs. Ich dachte nur, es muss doch schwer sein.
    Wäre doch gut, wenn dir jemand beim Tragen hilft, nicht wahr?«
    Quart Homphé musterte sein Gegenüber ratlos.
    Da streckte Pratton Allgame ihm die Hand entgegen. »Bitte, Quart, lass dir helfen.«
    Quart Homphé nahm die Hand und drückte sie fest.
    »Weißt du was, Pratton?« sagte er. »Mein Rücken plagt mich seit ein paar Tagen so furchtbar, du glaubst es nicht.«
    Gemeinsam brachen die Männer in die Stadt des Feindes auf.

Kapitel 12
    Es war ein Aufbruch ohne Beispiel in der vieltausendjährigen Geschichte der Mongaal. Die Vorreiterin des Lagers verließ das Lager schutzlos. Niemand, selbst Argha-cha, hätte die Begleitung durch eine vierzehn Jahre alte Halbwüchsige mit dem Wort >Schutz< bedacht.
    Eine unvollheilvolle Stille lastete auf dem Lager. Die Clansleute standen überall in Gruppen zusammen und schwiegen. Die Geschichte-Erzähler, die für gewöhnlich in den Augenblicken vor einem großen Ereignis im Lager umherliefen und von den hehren Taten der Ahnen berichteten, standen einzeln da, die Köpfe vor Scham gesenkt: Ihnen fiel keine Tat ein, die Trost gespendet hätte.
    Argha-cha zog Chemlai an den Hörnern hinter sich her. Das Mädchen steckte ebenso wie sein Sturmtier in einer Rüstung, war aber unbewaffnet und nicht mit dem Gefechtssystem des Clans verbunden. Argha-cha hoffte, dass sie bald auf den Rücken des Tieres klettern durfte, ihre Knie waren so weich, dass sie fürchtete, sie könnten
    jeden Augenblick nachgeben.
    Etor-tai war dabei, ihr Sturmtier zu satteln, als das Mädchen vor ihrem Zelt eintraf. Die alte Frau trug die prachtvolle Rüstung, die von Vorreiter zu Vorreiter weitergegeben wurde. Argha-cha sah ihr zu, wie sie die Gurte mit geübten Bewegungen festzog, und schließlich räusperte sie sich. »Großmutter, nimmst du es mit?«
    Etor-tai hatte den Doppelsattel gegürtet. »Das Menschbild? Nein, ich.« Sie brach ab, als ärgere sie sich darüber, dass sie so unachtsam gewesen war, überhaupt auf die Frage einzugehen.
    »Du.?« bohrte das Mädchen nach. Sie spürte, dass ihre Großmutter heute in einer nachdenklichen Stimmung war.
    »Ich. ich wünschte, es wäre möglich.« Die Vorreiterin zögerte. »Aber das ist es nicht. Es ist noch zu früh.«
    »Was willst du damit sagen?«
    »Es ist noch nicht.« Etor-tai rückte den letzten Gurt mit einem entschlossenen Ruck zurecht. »Das erkläre ich dir, wenn wir zurück sind. Vielleicht.«
    Die Vorreiterin kletterte am Dreifachsteigbügel auf den Rücken ihres Tieres - ihr Sturmtier war das größte und kräftigste des ganzen Clans und überragte Chemlai um nahezu das Doppelte - und ritt los.
    Argha-cha stieg auf ihr eigenes Tier und folgte ihr.
    Die beiden Frauen verließen das Lager, ohne dass jemand sie angesprochen hätte. Argha-cha war es nur recht. Sie fieberte der Begegnung mit den Zwillingsgötzen entgegen, in ihrem Kopf erscholl das Lied des Götzenschwurs immer lauter, drängte sie, forderte sie. Und außerdem machte Argha-cha der Gedanke verlegen, dass Echrod-or so dumm sein könnte, sich vor den Augen des Clans von ihr zu verabschieden. Zuzutrauen war es ihm.
    Sie ritten durch die Schluchten der Zelthäuser. Die
    Passanten und Bodenfahrzeuge machten dem Mädchen und der Vorreiterin auf ihren Tieren Platz, anfangs aus Überraschung, dann aber, erschien es Argha-cha, aus

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