Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR Odyssee 05 - Das strahlende Imperium

PR Odyssee 05 - Das strahlende Imperium

Titel: PR Odyssee 05 - Das strahlende Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
Vom Netzwerk:
passieren konnten.
    »Wir begnügen uns mit der zweiten Reihe«, schlug Errek vor.
    Quart schüttelte den Kopf. Ein fauliger Geruch stieg ihm in die Nase. Er drang aus dem Container. Einige Rebellen bereiteten darin nodronische Spezialitäten aus kleinen Tieren am Spieß vor, die in Quarts Augen eine verblüffende Ähnlichkeit mit Ratten hatten. Wer weiß, vielleicht waren es sogar welche? Ratten hatten allen Versuchen der Terraner getrotzt, sich ihrer zu erwehren und waren an Bord ihrer Raumschiffe auf zahlreiche Welten der Milchstraße gereist. Es erschien zumindest nicht gänzlich unmöglich, dass sie auch nach einer Milliarde Jahre noch existierten.
    »Das geht nicht«, antwortete Quart. »Ich brauche eine ununterbrochene Sichtlinie zum Hinrichtungsort, sonst werden die Interferenzen zu groß.«
    Für eure hundelangsamen Varsoniken!, hätte er den Satz um ein Haar zu Ende geführt.
    Aber Quart beherrschte sich. Jetzt war nicht der Augenblick, Errek mit abfälligen Kommentaren über das Technologieniveau Vaaligos vor den Kopf zu stoßen. Er, Quart, musste mit dem auskommen, was er hatte. Schließlich war es das Geschick des Künstlers, das den Effekt eines Werkes bestimmte, nicht das Material, das ihm zur Verfügung stand.
    »Du sagst also, wir brauchen einen Platz in dem Ring der Buden?« Errek fixierte Quart aus seinen hellgelben Augen. Ein Funkeln tanzte in ihnen.
    »Ja, und nicht irgendeinen.« Quart zog einen Folienausdruck aus der Tasche. »Hier auf dem Plan steht es. Die vier Wagen müssen genau an den eingezeichneten Stellen postiert werden. Mit jedem Zentimeter Abweichung wächst die Unschärfe exponenziell an.«
    »In Ordnung, du kriegst deinen Platz.«
    Der Rebellenführer flüsterte in sein Kehlkopfmikrophon und schaltete den Motor ab. Dann schwang er sich vom Fahrersitz und ging zielstrebig auf die Bude zu, die den Platz eingenommen hatte, die Quart für die ihre auserkoren hatte. Es war ein an beiden Längsseiten aufgeschlitzter Container, dessen Anstrich fließend die Farbe wechselte und immer neue, abstrakte Muster bildete.
    »He, Stinkwieselbruzzler!« rief Errek.
    Der Besitzer der Bude, ein älterer, untersetzter Nodrone, streckte den Kopf heraus.
    »Was willst du, Mann? Ich habe noch nicht auf! Hier passiert noch nichts, komm später wieder!«
    »Du glaubst doch nicht, dass ich bei dir etwas essen will?« entgegnete Errek, die Arme in die Seiten gestemmt. »Deine Bude ist eine Schande für den Platz. Sie tut den Verurteilten ja in den Augen weh!«
    Es war eine offensichtlich unwahre Aussage - und plötzlich verstand Quart, was der Rebellenführer beabsichtigte.
    »Was fällt dir ein, mich zu beleidigen?« empörte sich der Budenbesitzer. »Ich brate das beste Streifenfleisch Kions!«
    »Das wird vielleicht auf dem Hinrichtungsplatz geschnitten, aber deine Bude stinkt zum Himmel.« Errek rammte eine Faust so hart gegen die Bude, dass der Farbveränderungseffekt für einen Moment aussetzte. »Verschwinde von hier!«
    Die beiden Nodronen starrten einander aus vor Wut sprühenden Augen an. Schließlich wandte der Budenbesitzer den Blick ab. »Was tue ich hier eigentlich?« presste er hervor. »Auf dem Platz der Vierunddreißigsten ist ohnehin kein gutes Geschäft mehr zu machen. Ich vergeude hier nur mein Können!«
    Der Nodrone verschloss seinen Container, setzte sich ans Steuer und verließ den Platz, nicht ohne im Vorbeifahren zwischen Erreks Füße zu spucken. Der Rebellenführer warf den Kopf zurück, lachte auf und parkte den
    Wagen mit Quart auf dem frei gewordenen Platz. Errek schien die Auseinandersetzung Spaß gemacht zu haben.
    Die Klarmeldungen der übrigen Teams kamen herein. Quart überblickte den Platz und registrierte zufrieden, dass alle Wagen die vorgesehenen Plätze eingenommen hatten. Er verzichtete darauf nachzufragen, wie sie es geschafft hatten. Die übrigen Rebellen würden ihrem Anführer an nodronischer Streitlust in nichts nachstehen.
    Quart Homphé machte sich an die Feinjustierung der Projektoren. Anschließend überprüfte er die Einstellungen. Einmal. Zweimal. Ein drittes Mal. Über Funk tat er das gleich für die anderen drei Wagen.
    »Zufrieden?« Errek beugte sich zu ihm herunter. Quart sah nur seinen Umriss, die aufgehende Sonne stand dem Nodronen im Rücken.
    Quart zuckte mit den Achseln. »Ein wahrer Künstler ist nie zufrieden.«
    »Du bist gut!« Errek klopfte ihm auf die Schulter, eine Geste, die er den Terranern abgeschaut hatte. »Dann lass es mich so

Weitere Kostenlose Bücher