Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR Odyssee 05 - Das strahlende Imperium

PR Odyssee 05 - Das strahlende Imperium

Titel: PR Odyssee 05 - Das strahlende Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
Vom Netzwerk:
Hindernis nahm. Ihre Hand schoss pfeilschnell zum Peitschenholster, fasste den Griff und.
    Eine Peitschenspitze züngelte nach der Kehle der Vorreiterin und durchtrennte sie lautlos. Ein Blutstrahl ergoss sich über die Matten und über Argha-cha. Der Körper der Vorreiterin sank leblos zu Boden.
    Argha-chas Kopf ruckte herum, ihr Blick folgte dem Riemen der Peitsche, die ihre Großmutter getötet hatte, und langte schließlich bei einer zarten, makellosen Hand an. Es war die der Götzin.
    »Was für eine törichte Frau«, sagte die Schönheit. »Nimm sie mit, Mädchen, ihr Anblick missfällt unserem Auge. Geh zu deinem Clan und richte ihm aus, dass wir morgen seinen neuen Zailte erwarten - wir hoffen, er wird mehr Vernunft besitzen als das alte Weib.«
    Ein humanoider Roboter erschien. Er hob die tote Vorreiterin auf und legte sie über die Schulter. Dann umfasste er Argha-chas Oberarm und zog das Mädchen davon.
    Der Rückweg zur Pforte dauerte nur wenige Minuten und führte durch einen schnurgeraden Gang. Argha-cha folgte dem Roboter wie betäubt, sein Griff wäre nicht nötig gewesen, um sie anzutreiben. Sie wollte nur weg von diesem Ort.
    An der Pforte übergab der Roboter ihr die Leiche. Mit Mühe, Etor-tai war eine wuchtige Frau gewesen, und die Rüstung musste ihr Gewicht beinahe verdoppeln, trug das Mädchen die bleiche Tote aus der Götzenstadt, wo die Sturmtiere warteten, als sei nichts geschehen. Die beiden Wachen verzogen keine Miene, als sie die Leiche sahen.
    Argha-cha gelang es mit vor Schmerz brennenden Armen, ihre Großmutter über den vorderen Sitz des Sattels ihres Tiers zu wuchten, anschließend erklomm sie den hinteren.
    Sie ritt los, ohne sich noch einmal umzudrehen. Chemlai würde ihr von alleine folgen, und sie wollte die Götzenstadt nicht mehr sehen, nie mehr wieder.
    Argha-cha begann zu singen. Nicht in Gedanken, sondern laut, so laut, dass es die ganze Welt hörte. Und es kümmerte sie nicht, dass die Menschen stehen blieben und mit den Fingern auf sie zeigten und dass ihr Tränen über die Wangen strömten und sich mit dem Blut ihrer Großmutter vermischten, das auf ihrem Gesicht klebte.
    Argha-chas neues Lied huldigte nicht den Götzen, es war eines der Trauer, wie es einer großen Kriegerin auf ihrem letzten Ritt gebührte.

Kapitel 13
    Quart Homphé und Errek Mookmher trafen in der Morgendämmerung auf dem Platz der Vierunddreißigsten Hohen Gerichtsbarkeit ein. Sie kamen zu spät.
    »Das gibt es doch nicht!« stöhnte Quart Homphé beim Anblick des lückenlosen Rings von fahrbaren Buden. »Was wollen die alle hier?«
    »Dasselbe, was wir vorgeblich wollen: ein gutes Geschäft machen«, entgegnete Errek Mookmher ungerührt und setzte ihren Wagen, wenn auch langsamer, wieder in Bewegung.
    Aus dem Mikro-Ohrhörer, mit dem die Spezialisten des Rebellenführers Quart ausgestattet hatten, drang in kurzer Folge eine Reihe von Ausrufen, als Fran, Pratton und Shimmi mit ihren jeweiligen Wagen von anderen Straßen auf den Platz fuhren und sich derselben Barrikade gegenüber sahen.
    Der Wagen Quarts und Erreks rumpelte über das unregelmäßige Pflaster. Es war ein primitives Fahrzeug. Auf einen sechsrädrigen, mit Vollgummireifen bestückten Unterbau war ein ausrangierter Container montiert, wie er innerhalb des Empires für Warentransporte aller Art benutzt wurde. Ihr Exemplar, hatte Quart nach einer kurzen ersten Inspektion in der Nacht beschlossen, musste der heruntergekommenste und stinkendste Container ganz Vaaligos sein - mit Ausnahme der drei vielleicht, derer sich seine Gefährten bedienten.
    Aber sie hatten keine Wahl gehabt: Die Stunden, die bis zu Perrys Hinrichtung blieben, schmolzen dahin. Sie benötigten die Imbisswagen zur Tarnung, sie konnten nicht wählerisch sein. Und außerdem, hatte sich Quart getröstet, schienen die Nodronen sich im Allgemeinen weniger an Gerüchen zu stören als Terraner. Die Wagen würden ihren Zweck für einige Stunden erfüllen. Mehr war nicht nötig, so oder so.
    Errek brachte den Wagen zum Halt. Der Antrieb - er arbeitete so stotternd und ruckhaft wie ein bockiges Reittier - nagelte im Leerlauf so laut vor sich hin, dass die beiden Männer, die auf an der Vorderseite montierten, ungeschützten Sitzen saßen, schreien mussten, um sich zu verständigen.
    »Was jetzt?« rief Quart und deutete auf den Ring der Konkurrenz. Die Imbisswagen standen dicht an dicht, die Lücken zwischen ihnen waren gerade groß genug, dass zwei Nodronen gleichzeitig

Weitere Kostenlose Bücher