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PR Odyssee 05 - Das strahlende Imperium

PR Odyssee 05 - Das strahlende Imperium

Titel: PR Odyssee 05 - Das strahlende Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
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ausdrücken: Bist du zufrieden mit dem Rest an Unzufriedenheit, der dir geblieben ist?«
    Zu seiner Überraschung musste Quart lachen. Er verstand immer besser, wie Errek zum Anführer der Rebellen aufgestiegen war. Der Nodrone verfügte über außerordentliche Beharrlichkeit, ohne verbissen zu sein.
    »Eigentlich schon«, antwortete Quart. »Die Einstellungen stimmen bis zur zwanzigsten Stelle hinter dem Komma. Das ist so gut, dass uns sogar etwas Spiel bleibt. Nodronen sehen ja schlechter als Terraner, und sie sind es, auf die wir es abgesehen haben.« Quart strich sich eine klebrige Strähne Pseudo-Nodronenhaar aus dem Gesicht. Die Sonnenstrahlen brannten schon in dieser frühen Stunde heiß, ließen ihn schwitzen. »Und das Gerät, das ihr mir zusammenstellen geholfen habt,
    ist fehlerfrei.«
    »Wieso siehst du dann so bedrückt drein, Terraner?«
    »Es steht viel auf dem Spiel. Du kannst wahrscheinlich nicht ermessen, was Perry Rhodan für uns bedeutet. Er ist eine lebende Legende für uns Terraner.«
    Und ich habe ihn womöglich schon bald auf dem Gewissen, fügte Quart lautlos hinzu.
    »Auch du wirst bald eine sein«, meinte der Rebellenführer. »Quart Homphé, der Mann, der Perry Rhodan rettete! Also sei nicht so betrübt. Was kann schon schief gehen? Wir haben den Plan immer wieder besprochen, er hat keine Schwächen.«
    »Der Plan vielleicht nicht.« Quart richtete sich auf. Der Rücken schmerzte ihm vom vielen in der Hocke kauern. »Aber ich.« Errek öffnete den Mund, um zu widersprechen - Quart Homphé hob die Hand und sprach hastig weiter: »Die Steuervarsoniken arbeiten fehlerfrei, doch sie sind nur Rechenmaschinen, ihnen fehlt der schöpferische Funken. Sie folgen stur den Parametern, die man ihnen eingibt. Und die Parameter, sie kommen von mir.« Quart tippte sich an die Stirn. »Was ist, wenn ich einen Fehler gemacht habe? Keiner von euch hätte es bemerkt, ihr kennt euch nicht gut genug dafür aus. Ein Fehler - und Rhodan ist tot!«
    Errek Mookmher legte ihm beide Hände auf die Schultern. »Ich vertraue dir, Quart Homphé«, sagte er. »In dir steckt mehr, als du denkst.« Er wandte sich ab, um den übrigen Rebellen beim Aufspießen der marinierten Rattentiere zu helfen.
    Quart Homphé sah ihm einen Augenblick ungläubig nach, dann schüttelte er seine Befangenheit ab und führte den letzten Check zu Ende. Er fand keine Fehler. Quart juckte es in den Fingern, eine weitere Testreihe durchzuführen, aber er hielt sich zurück. Er wusste aus Erfahrung, dass es bei jedem Projekt einen Punkt gab, an dem man es gut sein lassen musste, wollte man nicht Gefahr laufen, aus übergroßer Vorsicht neue Fehler einzuschmuggeln.
    Das Warten begann.
    Nach und nach füllte sich der Platz der Vierunddreißigsten Hohen Gerichtsbarkeit mit Schaulustigen. Es waren nur wenige, die in kleinen Gruppen zusammenstanden und auf den Beginn der Hinrichtungen warteten. Viele von ihnen waren Nicht-Nodronen, zumeist Echsenwesen. Es war das erste Mal, dass Quart Homphé in Kion Extraterrestrier in nennenswerter Zahl zu Gesicht bekam. Offenbar schien ihnen die Hinrichtung ein Schauspiel zu sein, das es wert war, sich unter die aggressiven Nodronen zu mischen.
    Quart Homphé ertrug es nicht mehr länger, dazusitzen. Er wandte sich an Errek. »Ich drehe eine Runde. Ich bin gleich zurück.«
    Der Terraner ging an den Imbissbuden entlang und lauschte den Gesprächen ihrer Besitzer. Sie waren unzufrieden. Früher, so der Tenor, war alles besser gewesen. Früher zogen Hinrichtungen Zehntausende an. Heute dagegen: »Schaut euch diesen Haufen Echsen an! Stehen nur starr wie Baumstämme da und gaffen, essen nichts, trinken nichts!«
    Quart Homphé blieb jeweils an den Buden seiner Gefährten stehen und wechselte einige Worte mit ihnen. Belanglosigkeiten nur, doch es konnte keinen besseren Gradmesser ihrer Nervosität geben: Keiner traute sich, über das zu sprechen, was sie eigentlich bewegte.
    Schließlich machte sich der Terraner auf den Rückweg. Diesmal ging er nicht an den Buden entlang, sondern zwang seine Schritte zu der Mitte des Platzes an den Ort, an dem die Hinrichtungen durchgeführt wurden. Es war ein Kreis aus festgetretener Erde, mit einem Durchmesser von vier, vielleicht fünf Metern. In seiner
    Mitte züngelte ein Feuer. Keine Überraschung. Quart Homphé hätte es eher verwundert, wenn die Feuer liebenden Nodronen auf eines verzichtet hätten. Keiner der Budenbesitzer auf dem Platz ließ es sich nehmen, seine Speisen

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