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PR Odyssee 05 - Das strahlende Imperium

PR Odyssee 05 - Das strahlende Imperium

Titel: PR Odyssee 05 - Das strahlende Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
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deren Zeuge er über das Display wurde, berührten ihn weniger. Ihm war, als folge er einem Trivideo-Film. Zufrieden stellte er fest, dass die Projektoren einwandfrei arbeiteten. Sie erfassten den gesamten Hinrichtungsplatz.
    Schließlich, nachdem die Peitsche über ein Dutzend Mal durch die Luft geschnitten war, kam Perry Rhodan an die Reihe. Seine Stirn und Wangen waren gerötet.
    Hat man ihn in der Haft misshandelt?, fragte sich Quart
    Homphé.
    Auf den ersten Blick schien er ähnlich gefasst zu sein wie die Nodronen, die vor ihm gestorben waren und die es nie mit ihrer Ehre hätten vereinbaren können, eine Schwäche zu zeigen. Nur die Terraner und übrigen Rebellen registrierten Rhodans schnelle Blicke, mit denen er die Lage taxierte. Quart Homphé betete, dass er keinen Fluchtversuch unternehmen würde. Seine Projektoren wirkten nur auf den Hinrichtungsplatz.
    Rhodan wurde auf den Platz geführt. Der Henker hob die Peitsche und wollte den Schlag ausführen, als die Richterin ihn aufhielt. »Halt!« Sie schwebte in ihrem Thron näher. »Wen haben wir da? Ist das nicht der freche Kerl von gestern?« Sie streckte dem Henker fordernd die Hand entgegen. »Her damit, das erledige ich selbst. Ich gönne mir ja weiß Gott sonst kein Vergnügen!«
    Nein, tu das nicht!, schrie Quart Homphé in Gedanken auf. Bitte nicht!
    »Was ist los? Stimmt etwas nicht?« fragte Errek.
    »Die Richterin, ihr Thron schwebt vor dem Hinrichtungsplatz!«
    »Und?«
    »Das wirft alle meine Berechnungen über den Haufen!« Quart Homphé beugte sich über die altmodische Tastatur der Varsonik und hieb fieberhaft auf sie ein. Zahlen und Diagramme erschienen in rascher Folge auf den Schirmen. Auf einem Display sah der Terraner, wie die Richterin zum Hieb ausholte.
    Nicht, ich habe noch nicht zu Ende gerechnet!
    Aus dem Gefühl heraus gab er die fehlenden neuen Parameter ein, bestätigte sie im selben Moment, als die Richterin den Peitschenschlag ausführte.
    Für die Schaulustigen auf dem Platz, die gelangweilten Budenbesitzer, ja selbst für die Terraner und Rebellen trat keine Veränderung ein. Der eine oder andere aufmerksame Beobachter mochte vielleicht ein Flimmern wahrnehmen, mehr nicht. In den Augen der Richterin aber hechtete ein verzweifelter Verurteilter zur Seite.
    »Ha, wusste ich doch, dass du ein Feigling bist!« rief die Richterin und hieb auf den Fliehenden ein.
    Die Peitschenschnüre pfiffen durch die Luft - und zerteilten das Hologramm Perry Rhodans, das Quart Homphé erschaffen hatte.
    Ungehindert schnitten die Schnüre weiter, durchdrangen die Metallhülle des Antigravthrons und zerteilten den Unterarm der Richterin. In einer Explosion aus umherspritzendem Blut und Metallsplittern stürzte das Gerät ab und prallte dumpf auf das Pflaster.
    Einige Herzschläge lang hing nur das Jaulen des defekten Antigravaggregats über dem Platz, dann übertönten die ersten Rufe es. Sie kamen von den Budenbesitzern, die mit den Hinrichtungen vertraut waren, aber bald schrie der gesamte Platz seine Überraschung heraus.
    »Die Peitsche von Nodro hat ihn verfehlt!«
    »Das erste Mal seit Jahrhunderten!«
    »Er hat die Peitsche überlebt! Er ist frei!«
    Errek erschien an Quart Homphés Seite, versetzte ihm einen freundschaftlichen Schlag. »Ich habe es gewusst, Terraner. Du hast es geschafft!«
    Quart Homphé richtete sich betäubt auf. Du hast es geschafft!, wiederholte er in Gedanken. Du hast es geschafft! Es war, als weigere sich sein Gehirn, den Gedanken anzunehmen. Er, Quart Homphé, schaffte nie etwas.
    Und doch. Perry Rhodan stand regungslos auf dem Hinrichtungsplatz, als könne er nicht fassen, was geschehen war. Er war unverletzt.
    Er hatte es tatsächlich geschafft!
    Quart Homphé sah, wie Fran, Pratton und Shimmi sich von ihren Buden lösten und auf den Geretteten zueilten. Quart warf die Arme hoch und rannte los, Errek neben sich.
    Der Terraner und der Nodrone waren auf halbem Weg, als die Druckwelle einer Explosion sie erfasste und zu Boden schleuderte.

Kapitel 14
    Reginald Bull war ein Kind des Krieges. Geboren im Jahr 1938 der alten Zeitrechnung waren die frühesten Bilder, die ihm im Gedächtnis haften geblieben waren, die des Krieges: Aus Zeitungen, aus Comic-Heften, deren Sprechblasen er noch nicht lesen konnte, deren Bilder aber eine unmissverständliche Geschichte von tapferen amerikanischen Helden erzählten, die ihre menschenverachtenden Gegner bezwangen, und natürlich aus Wochenschauen.
    Seine Eltern nahmen ihn Samstag

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