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PR Odyssee 05 - Das strahlende Imperium

PR Odyssee 05 - Das strahlende Imperium

Titel: PR Odyssee 05 - Das strahlende Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
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und Ellbogenschützer schlugen auf der harten Oberfläche Funken. Er kam zum Halten, schnallte den Schirm ab und schnellte - trotz des Gewichts, das er auf dem Rücken trug - in den Schutz eines Vordachs. Noch in der Bewegung zog er einen Strahler und taxierte seine Umgebung. Neben Rhodan krachte ein Schemen gegen die Wand. Bull. Gleich darauf zielten zwei Strahler auf potenzielle Feinde.
    »Die Luft ist rein«, sagte Rhodan.
    Explosionen und das Zischen von Strahlern kamen aus Richtung der Palisaden.
    »Zumindest hier. Sie scheinen nicht damit gerechnet zu haben, dass jemand direkt in das Herz der Finsternis vorstößt.« Bull versetzte Rhodan einen freundschaftlichen Stoß in die Seite. »Wieder mal Schwein gehabt.«
    Die beiden Terraner hörten eine letzte Explosion, dann legte sich Stille über die Götzenstadt. Ihre Wächter mussten erkannt haben, dass man sie in die Irre geführt hatte.
    Mehrere Dutzend Rochen hatten, von Autopiloten ge-steuert und mit einfachen Robotern bemannt, zur gleichen Zeit wie der der Terraner über der Götzenstadt ihre Kreise gezogen. Auf Frans Kommando hatten sie sich ihrer Fracht entledigt: den Leichen von Nodronen, einem Gut, an dem in Kion derzeit kein Mangel bestand. Die Straßen waren voll von ihnen. Erreks Rebellen hatten die Toten in Kampfanzüge gesteckt, in die Rochen verladen und auf ihre letzte Reise geschickt. Ihre unfreiwillige Mission hatte gelautet, von Rhodan und Bull abzulenken - und alles deutete daraufhin, dass sie sie erfüllt hatten.
    Rhodan hatte anfangs gegen Erreks Plan protestiert. Etwas in ihm hatte sich dagegen gesträubt, die Ruhe der Toten zu stören. Errek hatte sich seinen Protest schweigend angehört, eher verblüfft als verärgert, um ihn dann zu fragen, ob er, Rhodan, einen besseren Plan habe. Rhodan hatte passen müssen, und Errek hatte ihm daraufhin erklärt, dass er es nicht zulasse, dass Rhodan sein Leben wegen ein paar Toter wegwerfe.
    Der Rebellenfürst hatte einen nachdenklichen Rhodan stehen lassen. Noch bis unmittelbar vor dem Absprung hatte der Terraner über die Nodronen gegrübelt. Sie waren geradezu überwältigend menschlich. In ihrer tief empfundenen Kameradschaft, in der aufrichtigen Sorge, die Errek um das Leben seiner terranischen Freunde zeigte, in ihrem Stolz auf das, was sie waren und was sie erreicht hatten - und ebenso in ihrer Grausamkeit und Rücksichtslosigkeit, die sie bei der Erreichung ihrer Ziel an den Tag legten, ihrer Intoleranz gegen alles, was anders war als sie, ihrer Gier nach Besitz.
    Rhodan hätte viel dafür gegeben, diese Seite der menschlichen Natur zu leugnen, aber er war im Laufe seines langen Lebens zu oft mit ihr konfrontiert worden, um sich belügen zu können. Sie existierte.
    Waren die Nodronen die Nachfahren der Terraner? Die
    Wissenschaftler von Cor’morian hatten berichtet, dass sie die ersten Nodronen auf der Grundlage einer Gendatenbank gezüchtet hatten, die sie in einem Raumschiffswrack unbekannter Herkunft gefunden hatten. Die Ursprünge von Schiff und Datenbank lagen im Ungewissen, gewiss dagegen war, dass den Zauberlehrlingen die Kontrolle über ihre Geschöpfe entglitten war. Die Nodronen hatten sich gegen ihre Meister erhoben und sich zu ihren eigenen Herren gemacht. Aber erst unter der Herrschaft der Zwillingsgötzen hatte der Ansturm der Nodronen den Schwung gefunden, der sie jetzt unmittelbar vor die Erfüllung ihres Ziels getragen hatte.
    Wer waren diese Zwillingsgötzen? Waren sie überhaupt Nodronen? Verfügten die Götzen über Quellen der Macht, die sie, Rhodan und Bull, noch nicht einmal erahnen konnten?
    »Wir können los!« sagte Bull, die Displays seines Kampfanzugs im Auge. »Die nähere Umgebung scheint sauber. Keine Wächter, keine Roboter oder Ähnliches. Zumindest laut dem Ding hier.« Bull klopfte abfällig gegen die Seite seines klobigen Helms.
    »Gut. Wahrscheinlich konzentrieren sich die Wachen auf die Außenbereiche.« Rhodan verstand die Unzufriedenheit seines Freunds. Die Technik Vaaligos blieb weit hinter der ihrer eigenen Jetztzeit zurück. Bull, der schon immer ein Faible für technische Spielereien gehabt hatte, tat sich schwer mir ihrer relativen Rückständigkeit und fluchte lauthals, wenn wieder einmal ein Gerät nicht das hielt, was er sich von ihm versprochen hatte.
    Rhodan dagegen hatte sich schnell auf die neuen Umstände eingestellt. Technik war für ihn ein Werkzeug. Es zählte, was man daraus machte. Und im Konfliktfall entschied nicht so sehr der Stand

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