Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR Odyssee 05 - Das strahlende Imperium

PR Odyssee 05 - Das strahlende Imperium

Titel: PR Odyssee 05 - Das strahlende Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
Vom Netzwerk:
Wissen über ihre Technologie vermittelt hatten.
    Der Aufstand war nicht das Ende der Tambu. Einer erheblichen Anzahl der Vogelwesen gelang es, von Nodro zu entkommen - den Nodronen fehlten die Mittel, ihre Flucht zu unterbinden oder sie zu verfolgen. Weitere Millionen hielten sich in verschiedenen Teilen Vaaligos auf, um das Große Vorhaben zu betreuen.
    Unter den Tambu brach eine Zeit des inneren Aufruhrs an. Sie endete, wie ich es vorausgesehen hatte: Die unkriegerischen Tambu verzichteten darauf, die Wiedereroberung ihres Heimatplaneten anzustreben. Stattdessen hüllte man einen Mantel des Schweigens über das Geschehene. Die Tambu nahmen das Leben in den Ordenstürmen auf, das sie bis zum heutigen Tag führen. Ihre Anstrengungen, das Große Vorhaben zu vollenden, vervielfachten sie noch, als wollten sie die Schande, die der Verlust ihrer Heimat über sie gebracht habe, ungeschehen machen.
    Mir war ihr Eifer nur recht. Ich hatte zwar für den Augenblick die direkte Kontrolle über den Bau des Schwarms verloren, aber die Tambu bestellten unwissentlich das Feld, das ich eines Tages in meine Gewalt bringen und ernten würde.
    Die Nodronen bemächtigten sich derweil ihrer Beute. Sie gaben dem Planeten, der nun ihre Heimat war, den Namen Nodro. Die verlassenen Siedlungen der Tambu verfielen, einige wenige wurden dem Erdboden gleichgemacht, um darauf neue zu errichten. Das Vorgehen der Nodronen war weniger von Notwendigkeit getrieben -noch war ihre Zahl vergleichsweise gering - als von dem Wunsch, den geschlagenen Feind zu demütigen. Bei einer dieser Brandschatzungen stießen sie auf den Hangar meines Walzenschiffes und schließlich auf mich.
    Dies war der kritischste Punkt meiner Planungen. Die gleiche angeborene Aggressivität, die die Nodronen zum Werkzeug meiner Wahl für mein weiteres Vorgehen machte, bedrohte nun meine Existenz. Den Nodronen war die Tendenz zu eigen, zu schießen und erst hinterher über ihr Vorgehen nachzudenken. Die Entdeckung meines Walzenschiffs musste sie in erhebliche Unruhe versetzt haben. Wesen, die noch nie den Planeten ihrer Geburt verlassen haben, beäugen Raumschiffe mit Ehrfurcht und Misstrauen.
    Was musste der Anblick meines gigantischen Schiffes in ihnen auslösen? Die Furcht vor dem Unbekannten mochte in ungezügelte Aggressivität umschlagen.
    Die Vorsehung hatte andere Pläne. Ein außergewöhnlich besonnener Clanführer war der Erste, der meinen Aufenthaltsort betrat. Er war bereit zu sprechen, und so fiel es mir nicht schwer, ihn von meinen guten Absichten und meinem unschätzbaren Wert für sein Volk zu überzeugen. Ich wurde zu seinem unsichtbaren Ratgeber, führte ihn und seine zahlreichen Nachfolger an unsichtbaren Fäden. Meine Kontrolle war in diesen frühen Tagen unvollkommen. Die Führer der Nodronen besaßen ihren eigenen, oft dickköpfigen Willen. Für meine Pläne genügte sie.
    Das aggressive Wesen der Nodronen ließ sie schnell einen Expansionskurs einschlagen. Sie brachten das übrige Nodro-System in ihren Besitz, bald auch die ersten fremden Systeme. Mir blieb lediglich, meine Schützlinge vor einem zu überhasteten Vorstoß zu bewahren, und meine Sinne offen zu halten. Ich hatte Zeit. Früher oder später würde ich fündig werden.
    Und so geschah es. Die Nodronen hatten bereits mehrere hundert Systeme unter ihre Herrschaft gebracht, als ich auf ein Geschwisterpaar stieß, das meinen Zwecken in idealer Weise genügte. Sie waren
    Clanlose und stammten aus den Slums von Kion, der Hauptstadt, die sich inzwischen über dem Hangar meines Schiffes, der nur dem engsten Führungszirkel bekannt war, erstreckte. Heimlich unterstützte ich ihren Aufstieg, verbot mir ein Eingreifen auch dann, als der Bruder des Paares bei Kämpfen so schwer verletzt wurde, dass er ein Krüppel blieb.
    Als die Geschwister, auch dank meiner Hilfe, genug Anhänger gewonnen hatten, putschten sie sich an die Macht.
    Ich gab mich den beiden zu erkennen, ließ durchblicken, dass ich ihren Aufstieg gefördert hatte und bot ihnen meine Dienste an. Die Geschwister nahmen an -und ich leitete die nächste Phase meines Planes ein: Ich verriet den Ort zweier Verstecke an Bord meines Schiffs, die allen Untersuchungen der Tambu getrotzt hatten. In den Verstecken fanden die Geschwister Vitalenergiespender. Sie waren darauf programmiert, sich angesichts einer unüberwindlichen Gefahr selbst zu vernichten.
    Ihr beide habt den Selbstzerstörungsmechanismus ausgelöst.
    Die Geschwister nahmen die

Weitere Kostenlose Bücher