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PR Odyssee 06 - Die Lebensboten

PR Odyssee 06 - Die Lebensboten

Titel: PR Odyssee 06 - Die Lebensboten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Anton
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stirbt zuletzt. Wenn der Transfer misslingt, bekommt ihr eine hübsche Sauerstoffwelt ganz für euch allein, auf der ihr euch ungestört vermehren könnt. Elfter Schritt. Nimmst du Fran Imith oder Shim Caratech? Wie ich euch einzuschätzen gelernt habe, wird eure Kolonie in zweitausend Jahren das Empire von Nodro beherrschen.«
    »Ja«, sagte Rhodan. »Aber wir gehören nicht hierher.«
    »Ich weiß«, sagte Lishgeth on Paz. »Und wir bemühen uns wirklich.«
    Rhodan trat vor, um besser sehen zu können, was sich dort unter der Erde befand. Er konnte nicht so tief hinabblicken, um alles zu erkennen. Aber er sah die Spitze eines Turms in der Form einer Stimmgabel, bei dem sich zwei gewaltige Gabeln zu einem Kreuz überlappten. Die vier Zinken der Gabeln waren alle verschieden hoch und wiesen Dächer mit dreißig Grad Neigungswinkel auf.
    Kein Ordensturm glich dem anderen, wie Rhodan mittlerweile wusste. Höhe, Winkel der Stimmgabeln zueinander, Materialien, und alles andere waren unterschiedlich geformt. Aber dieses unterirdische Gebilde sah von oben aus wie der Turm von Mantigar.
    Oder vielmehr wie seine Spitze. Mehr konnte Rhodan nicht ausmachen.
    »Zwanzigster Schritt«, sagte Lishgeth on Paz. »Meinetwegen können wir jetzt.«
    Eine Plattform hob sich, von einem Antigrav geschoben, aus der Öffnung. Darauf standen Errek Mookmher und einige Mitglieder seines neuen Kabinetts. Nun wurde Rhodan klar, wieso so viele Nodronen am Rand des Platzes warteten.
    Errek hat viel gelernt, dachte der Terraner, auch wenn ihm nicht behagte, nur Bestandteil einer wohl inszenierten Aufführung zu sein. Aber solch ein publikumswirksamer Auftritt war Gold wert, wenn es galt, als neuer Herrscher die Zuneigung des Volkes zu gewinnen.
    Rhodan musterte den Nodronen. Schwarzes Leder, imposante Körperhaltung, Charisma. Errek hatte die Zuschauer am Rand des Platzes voll im Griff.
    Rhodan schwante Übles. Warum das alles?
    Errek stieg von der Plattform auf den Platz. Die Nodronen an der Peripherie jubelten. Wussten sie überhaupt von der Redundanz-Anlage? Wichtig war für sie nur ihr neuer Fürst. Ihn wollten sie sehen, nicht die Fremden, die ihm den Weg zum Sieg geebnet hatten.
    Mookmher blieb stehen, sich der Holokameras bewusst, die das Spektakel im gesamten Empire übertrugen, und hob die rechte Hand.
    Rhodan erstarrte. Nein, dachte er, nicht das.
    Er wusste, was es mit dieser Geste auf sich hatte. Die Rechte ist die Hand, die nimmt: Leben.
    Der Clansführer, der neue Herrscher der Nodronen, sah Rhodan lange an. Niemand wagte ein Wort zu sprechen. Rhodan ließ bewusst den Blick über den Platz der Ewigen Wissenschaft schweifen, betrachtete kurz die Skulpturen, die buchstäblich die Geschichte einer Galaxis schilderten, die Geschichte der letzten 30.000 Jahre, die Geschichte des Baus des Vaaligischen Schwarms.
    Dann erst erwiderte er Erreks Blick. »Ich weiß, was du jetzt sagen willst. Hüter des Herdes, Hüter der Grenzen.« Auch diese beiden Begriffe nannte er ganz bewusst.
    Errek Mookmher senkte tatsächlich den Blick. »Es tut mir Leid, Rhodan, aber ich will. ich kann euch nicht gehen lassen! Ihr Terraner seid die Garanten dafür, dass die Mission des Schwarms zumindest in dieser Anfangsphase planmäßig abläuft.«
    ***
    Shim Caratech schrie leise auf und hielt sich dann die Hand vor den Mund, Quart Homphé setzte zu einer Schimpftirade an und brachte dann doch keinen Ton über die Lippen, Fran Imith krümmte die Finger beider Hände, deren Ringe mit miniaturisierter High-Tech gespickt waren, und Reginald Bull trat einen Schritt vor.
    Lisghet on Paz baute sich vor ihm auf. »Nein. Wartet. Ich werde dem ehemaligen Rebellenführer, dem jetzigen Fürsten von Nodro, ins Gewissen reden.«
    Rhodan nahm zur Kenntnis, dass auch der Wissenschaftler von Cor'morian seine Worte mit Bedacht gewählt hatte, schob ihn sanft zur Seite und trat vor den Nodronen. »Errek Mookmher, wir gehören nicht hierher. Stell dir vor. eine Milliarde Jahre in der Zukunft, in einem Universum, einer Realität, die vielleicht, nur vielleicht, nicht einmal die unsrige ist. Das macht uns krank! Wir müssen in unsere Zeit zurückkehren!«
    Der neue Herrscher des Nodronischen Empires zögerte. Er gab eine imposante Gestalt ab, wie er dort stand, ganz in schwarzes Leder gekleidet, hoch aufgerichtet. Aber zeugte seine Körperhaltung nicht ein wenig von Unsicherheit? Von Schuldgefühlen? Die Art und Weise, wie er immer wieder zur Seite schaute, Rhodans Blick

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