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PR Odyssee 06 - Die Lebensboten

PR Odyssee 06 - Die Lebensboten

Titel: PR Odyssee 06 - Die Lebensboten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Anton
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Cor'morian vernichten lassen. Dort würde er keine Antworten mehr finden. Vielleicht hatte er doch etwas vorschnell gehandelt.
    Und er hatte im Augenblick dringlichere Sorgen. Er hatte die Nerven verloren, das durfte nicht noch einmal geschehen. Seine Fassade der Unbesiegbarkeit hatte zum ersten Mal Risse erhalten.
    Vielleicht hatte er mit der Erschießung des Ultra-Technikers tatsächlich eine falsche Entscheidung getroffen, sich dazu hinreißen lassen, nur um Dampf abzulassen. In Zukunft würde er sich um mehr Beherrschung bemühen.
    Aber geschehen war geschehen, und er war keiner, der vertanen Chancen nachtrauerte.
    Er konzentrierte sich wieder auf die anstehenden Probleme. Balance A schien nutzlos für ihn geworden zu sein. Was also tun? Er musste eine Entscheidung treffen, und zwar schnell.
    »Wir deaktivieren die Schaltzentralen des Planeten«, befahl er. »Den Rest werden wir von Balance B aus erledigen. Wir brechen sofort auf.«
    Tazmai lag 55 Lichtjahre von ZentraBalance entfernt. Wenn sie mit dem üblichen maximalen Überlicht-Faktor von einer Million flogen, würden sie ihr Ziel in einer halben Stunde erreichen.
    Eine halbe Stunde konnte ein Herzschlag sein, aber auch eine Ewigkeit.
    Auf jeden Fall würde der kurze Flug ihm Gelegenheit bieten, noch einmal darüber nachzudenken, was vielleicht anders gekommen wäre, wären die Dinge nicht so geschehen, wie sie geschehen waren.
    Wäre der Kampf um seine große Liebe anders ausgegangen.
    Und noch einmal an diese verdammte Station auf Sartaire zurückzudenken.
    Axx sprang sofort vor, prallte gegen Ankya und riss sie mit sich zu Boden. Noch im Stürzen schoss er, konnte jedoch nicht sehen, ob er getroffen hatte. Den Geräuschen nach zu schließen wohl kaum: Das dumpfe Dröhnen setzte wieder ein, diesmal jedoch viel lauter - und näher! - als zuvor.
    Sie kommen von beiden Seiten!, dachte Axx. Hinter uns sind auch welche!
    Der Rückweg war ihnen versperrt. Die Geräusche, die sie gehört hatten, stammten eindeutig von weiteren Kampfmaschinen.
    Sollte es so enden? In die Zange genommen von Robotern, in einem Bereich der Station, der in den Lageplänen, die sie in der Zentrale gefunden hatten, nicht einmal verzeichnet war?
    Er sah Ankya an, drehte den Kopf - vorwärts oder zurück?
    Sie zögerte kurz, entschied sich dann für die Flucht nach vorn. Dort wussten sie wenigstens nicht genau, was sie erwartete.
    »Gib mir Deckung!« zischte er und rutschte bäuchlings über den Boden, spähte um die Ecke, sah die massigen Körper der Roboter, schoss. Er zielte auf die Rollen der Kampfmaschine, die das unheimliche Dröhnen verursachten, und traf. Metall schmolz und verdampfte, doch die Walze war zu groß, um nachhaltig beschädigt zu werden. Unbeeindruckt rumpelte die Kampfmaschine weiterhin auf ihn zu.
    Bis sie im nächsten Augenblick erneut von einem Energiestrahl getroffen wurde, genau unterhalb der Stelle, die Axx ins Visier genommen hatte. Er rollte sich herum und sah, dass Ankya hinter ihm kniete und das Feuer auf die Maschine eröffnet hatte.
    Er lächelte schwach, spürte in diesem Augenblick wieder dieses überwältigende Gefühl, das ihm bislang fremd gewesen war und er für Liebe hielt. Der kostbare Augenblick verflog, als der Kampfroboter vor ihm einknickte und krachend zu Boden fiel.
    Ankya hatte geschafft, was ihm nicht gelungen war. Sie hatte die Walze zerstört!
    Axx robbte weiter, in die Deckung, die die gefällte Maschine ihm bot. Der Rumpf drehte sich, die Waffenarme hoben und senkten sich, aber gefährlich werden konnte das metallene Monstrum ihm wohl nicht mehr. Doch er ging auf Nummer Sicher: Er zielte auf eine Augenlinse des Ungetüms und drückte ab. Der Kopf des Roboters explodierte, und seine Bewegungen erstarben abrupt.
    Am liebsten hätte Axx einen lauten Triumphschrei ausgestoßen, aber er wollte die beiden anderen Roboter nicht überflüssiger weise auf sich aufmerksam machen. Und was war mit denen, die sich ihnen von hinten näherten?
    Sie hatten nur wenig Zeit gewonnen. Und es gab keine andere Möglichkeit: Wollten sie überleben, mussten sie an den beiden Robotern vor ihnen vorbei.
    Er gab Ankya ein Zeichen und deutete über den Roboter hinweg nach vorn. Sie blinzelte in den grellen Lichtschein und nickte dann.
    Axx ignorierte den Schmerz im verletzten Arm, zog sich mit dem unverletzten an dem Roboter hoch, dessen Bewegungen mittlerweile erlahmt waren, spähte über ihn hinweg - und starrte in rot glühende Mündungen von

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