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PR Odyssee 06 - Die Lebensboten

PR Odyssee 06 - Die Lebensboten

Titel: PR Odyssee 06 - Die Lebensboten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Anton
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gehört, was er gesagt hat. Brennt das Schott auf!«
    Ein junger Noy nickte, zog seinen Kombistrahler und schoss. Ein verheerender Lichtstrahl peitschte über die Metallfläche und wurde wie von einem Spiegel reflektiert, direkt zum Schützen zurück. Dem Levent'en blieb nicht einmal mehr Zeit, einen Schrei auszustoßen. Der Energiestrahl brannte sich den Weg durch die Schutzmontur und in seine Eingeweide.
    Die beiden Levent'en, die neben dem Schützen standen, wurden ebenfalls getroffen, wenn auch nicht direkt. Kaum abgeschwächte Energien loderten an ihren Körpern empor und verwandelten sie in lebende Fackeln.
    Der dumpfe Aufprall des ersten Levent'en, der bereits tot war, als er auf den Boden aufkam, hallte überlaut in Axx' Ohren. Noch lauter waren jedoch die Schreie der beiden Verletzten, die sich mit ersterbender Kraft auf dem Boden wälzten, um die Flammen zu ersticken. Aber es war sinnlos. Die Hitze hatte ihre Monturen ver-schmort und mit der Haut verbunden.
    Axx wollte zu den Soldaten laufen, doch Jurzka hielt ihn zurück. Aufgebracht wollte Axx sich losreißen, doch der Are'Sam hielt seinen Arm eisern fest. So viel Kraft hatte Axx dem anderen gar nicht zugetraut.
    »Es hat keinen Zweck! Der eine ist tot, und die anderen sind verloren! Komm, wir müssen hier weg, ehe es zu spät ist!«
    Axx konnte nicht glauben, was er hörte, wollte es nicht. »Aber wir müssen ihnen doch helfen«, stieß er hervor.
    »Wir können ihnen nicht mehr helfen«, herrschte Jurzka ihn an. »Sollen wir alle hier sterben? Du hast uns doch selbst vor den Robotern gewarnt. Wir müssen sehen, dass wir wegkommen. so lange wir es noch können!« Jurzka zerrte ihn mit sich, fort von dem Schott und den Sterbenden. »Weg hier!« schrie er den anderen Levent'en zu.
    Sie zögerten. Es widerstrebte ihnen, die Kameraden zurückzulassen. Aber in einiger Entfernung erklang nun ein dumpfes Brummen, wurde schnell lauter.
    Die Roboter hatten offensichtlich das Hindernis überwunden und näherten sich wieder.
    Ankya fluchte laut, setzte sich dann in Bewegung und folgte Jurzka. Zögernd schlossen sich die anderen ihr an.
    Weiter ging die Flucht. Kahle Gänge, dann und wann die Öffnung einer Rutsche wie der, über die Axx und Ankya in die Tiefe befördert worden waren, zu steil, um sie erklimmen zu können.
    Jurzka ließ Axx los. Automatisch lief er mit, folgte dem Gleichrangigen, während er versuchte, das eben Geschehene zu begreifen. Drei Levent'en waren vor seinen Augen gestorben, Männer, für die er die Verantwortung trug.
    Und wieso benahm Jurzka sich so seltsam? Wieso hatte er in aller Ruhe abgewartet, obwohl er doch wusste, dass weitere Roboter im Anmarsch waren?
    Wollte er damit Ankya beeindrucken? Axx war klar, dass der
    Are'Sam ein Rivale im Kampf um die junge Frau war. So unverständlich es ihm auch vorkam, sie interessierte sich für den anderen.
    Eigentlich hatte es nicht schlimmer kommen können. Jurzka hatte sie alle gerettet, nun hatte er freie Bahn. Ankya konnte sich nur für seinen Konkurrenten entscheiden.
    Und trotzdem war es nicht richtig. Er wusste plötzlich, worauf es hinauslief. Er würde Jurzka irgendwie besiegen müssen, im fairen Kampf. Er würde beweisen müssen, dass er der bessere der beiden war, der bessere für diese Frau. Es gab keine andere Möglichkeit.
    Ein Duell.
    Nicht, dass ihn diese Vorstellung betroffen oder besorgt gemacht hätte. In der Kultur der Nodronen stand der Zweikampf im Mittelpunkt, die Entscheidung, wer eine führende Position besetzte, wurde oftmals durch ein Duell entschieden. Oder auch die, wer die Frau seines Herzens für sich gewinnen konnte.
    Beschämt musste Axx sich eingestehen, dass er diesem Kampf bislang ausgewichen war. Er liebte den Nervenkitzel und das Spektakel, das mit Zweikämpfen dieser Art verbunden war. Aber während eines Kampfeinsatzes. Das hatte die sprichwörtliche Disziplin der Noy bislang verhindert.
    Doch seine Stunde würde kommen. Er musste versuchen, Ankya und die anderen zu retten, aus dieser Falle zu führen. Danach konnte er die Konfrontation mit Jurzka suchen. Sonst würde er Ankya nicht mehr unter die Augen treten, ihr nicht die Frage stellen können, die er ihr unbedingt stellen wollte.
    Unbemerkt von den anderen blieb er etwas zurück.
    Mittlerweile hatte Jurzka eine Abzweigung erreicht und blieb kurz stehen. Er hatte einen Großteil seiner Selbstsicherheit verloren, wahrscheinlich zusammen mit seiner Orientierung, offensichtlich war dies nicht der Weg, den

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