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PR Odyssee 06 - Die Lebensboten

PR Odyssee 06 - Die Lebensboten

Titel: PR Odyssee 06 - Die Lebensboten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Anton
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mit dem Messer die Schale einer Frucht öffnen, die uns vor dem Hungertod rettet, oder einen unschuldigen Karmuuch hinterrücks erstechen. Wir können uns mit dem Kombistrahler gegen einen tödlichen Feind verteidigen oder einen reichen Artgenossen ausrauben. Wir können mit dem Gleiter bequem große Entfernungen überwinden oder ihn in eine Karmuuchgruppe steuern und alle töten.
    Wir Karmuuch sind Techniker. Wir schaffen Grundlagen und Voraussetzungen und tragen Sorge, dass die Technik funktioniert. Alles andere ist nicht unsere Sache.

4. Kapitel
    »Balance A ist nutzlos. Nicht mehr zu einer ernsthaften Kontrolle des Vaaligischen Schwarms in der Lage!«
    Gellumern Dekvydt Skalkynme senkte den haarlosen, breitgedrückten Kopf. »Ich verstehe es selbst nicht. Anlagen müssen falsch geschaltet worden sein. Die Flotte der Manips bekommt falsche Befehle zugestellt. Wer kann so etwas tun?«
    Ja, wer? dachte Axx Cokroide. »Mittlerweile ist der Einsatz jeglicher Schiffe und Maschinen gefährdet, die die Feldlinienkonstante beeinflussen.« Seine Stimme klang gefährlich leise. »Du sollst nicht fragen, wer so etwas tut, sondern es mir sagen, Ultra-Techniker. Und es abstellen!«
    »Ich habe keine Erklärung.«
    »Die Schaltanlagen auf Balance A spielen verrückt! Relaisstationen schalten sich wie durch Zauberei selbst ab! Reizimpulsstationen führen Energie sonst wo hin, nur nicht zum Schmiegschirm! Die Transitionsenergiespender zapfen solche Mengen von Sonnenenergie ab, dass sie bald durchbrennen werden! Und du hast keine Erklärung dafür, Gellumern Dekvydt Skalkynme?«
    »Nur die offensichtliche. Jemand manipuliert die Schaltanlagen.« Der Karmuuch zitterte am ganzen Leib.
    »Das weiß ich selbst!« brüllte Cokroide. »Ich will wissen, wer sie manipuliert, und wie das geschieht!«
    Skalkynme öffnete den Mund und entblößte dabei unwillkürlich lange, spitze Raubechsenszähne. Bildete Cokroide es sich nur ein, oder schlug ihm ein übel riechender Gestank ins Gesicht?
    »Entweder, Balance B ist in Feindeshand geraten, oder es gibt eine dritte Schaltwelt, von der ich nichts weiß.«
    Cokroide horchte auf. »Was weißt du von einer dritten Schaltwelt?«
    Der Karmuuch wich einen Schritt zurück und sah ihn fragend an.
    Wie eklig seine Haut doch aussieht, gelblich, krank, geradezu wie eitrig wirkend! Wieso hatte ihn das eigentlich nie zuvor gestört? Er hatte sich schon immer zwingen müssen, die Karmuuch nur als begnadete Techniker zu sehen und nicht als die Nachkommen von Raubsauriern, die sie waren.
    »Nichts«, beantwortete Skalkynme endlich die Frage.
    Viel zu spät, fand Cokroide. Er zog die Waffe so schnell, dass die Echse nicht mehr reagieren konnte. Der Schuss traf sie mitten in die Stirn.
    Die ideale Stelle. Der Clansführer lächelte. Ein Kopfschuss war eine saubere Sache. Sofort tödlich, und es war ausgeschlossen, dass eine Panzerung einem eine Enttäuschung bereitete.
    Die Ordonanz, deren Namen er noch immer nicht kannte, starrte ihn aus weit aufgerissenen Augen an. Sie öffnete den Mund und schloss ihn wieder. Es war klar, welche Frage sie stellen wollte, auch wenn sie es nicht wagte: War das klug?
    »War das klug?« fragte sie dann. Überrascht sah er sie an. »Er war ein wertvoller Mitarbeiter, ein Ultra-Techniker.«
    »Es gibt Karmuuch wie Sand am Meer.« Sand am Meer... »Einer mehr oder weniger spielt keine Rolle. Ein bedauerlicher Unfall. Gestorben in Erfüllung seiner Flucht. Als dieser Montagering explodierte, haben viereinhalbtausend Karmuuch ihr Leben verloren. Nur, weil sie sich nicht ausreichend vor einem hinterhältigen Attentat der Rebellen geschützt haben. War das klug?«
    Die Ordonanz wusste, dass sie sich auf dünnes Eis gewagt hatte und schwieg.
    Cokroide lächelte. Die Frau gefiel ihm. Gefiel ihm wirklich.
    Ausschlaggebend für seine Tat war die Erwähnung einer dritten Schaltwelt gewesen. Gab es tatsächlich solch eine Station? Wenn ja, wusste er zumindest nichts davon. Und Gellumern Dekvydt Skalkynme als der herausragende Wissenschaftler der Karmuuch hatte auch nichts davon gewusst.
    Sollte es solch eine Welt geben, konnte dies nur eins bedeuten: Die Wissenschaftler von Cor'morian hatten ihr eigenes Süppchen gekocht. Und sollte es solch eine Welt geben, war es durchaus möglich, dass die Inbetriebnahme des Schwarms von dort aus sabotiert wurde.
    Auszuschließen war es nicht, aber Cokroide hielt es für un-wahrscheinlich. Und was konnte er schon tun? Er hatte alle Ordenstürme der

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