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PR Odyssee 06 - Die Lebensboten

PR Odyssee 06 - Die Lebensboten

Titel: PR Odyssee 06 - Die Lebensboten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Anton
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genauso groß war wie das, das sie ihm entgegenbrachte.
    Und das machte Axx krank.
    Gibt es Liebe auf den ersten Blick?, fragte er sich. Und dachte dann:
    Dieser Einsatz wird nicht ohne weiteres Blutvergießen zu Ende gehen.
    »Halt den Mund«, brummte Jurzka und sah sich misstrauisch um, die entsicherte Waffe schussbereit in der Hand. Außer ihm machte Axx noch drei seiner Noy aus. Einer lag auf dem Boden, die beiden anderen hatten die Kampfhandlung offensichtlich unbeschadet überwunden und standen kampfbereit da.
    Die beiden anderen Roboter, dachte Axx. Warum greifen sie nicht an? Warum warten sie?
    Der ganze Einsatz kam ihm immer absurder vor. Nicht zum ersten Mal fragte er sich, was hier gespielt wurde.
    »Gleich werden zwei Roboter aus der anderen Richtung angreifen«, sagte Axx.
    Angewidert spuckte Jurzka auf den Boden, dann ging er zu dem leblos daliegenden Noy und kniete neben seinem anscheinend bewusstlosen Mann nieder. Der Soldat lag verkrümmt auf der Seite. Jurzka rollte ihn auf den Rücken. Der Mann gab keinen Laut von sich.
    »Ist er tot?« fragte Ankya.
    Jurzka ergriff den Mann an der Schulter und hob ihn hoch. Dabei pendelte der Kopf des Levent'en haltlos hin und her. Blut sickerte unter dem Visier des Helms hervor.
    Jurzka ließ ihn wieder los. »Er hat sich das Genick gebrochen. Beim Fallen, als er einem Schuss ausweichen wollte.«
    Axx fiel auf, dass Jurzka nicht im Geringsten über die beiden anderen Roboter besorgt zu sein schien. Der Are'Sam sah Ankya lauernd an und deutete auf den Toten. »Im Kampf gefallen. Ein ehrenvoller Tod. Hoffentlich passiert dir das nicht auch.«
    Ankya behielt die Nerven. Sie verzog spöttisch die Mundwinkel und verschränkte die Arme unter der Brust. Der schwere schwarze Kampfanzug verbarg ihre Formen kaum.
    Was mag Jurzka jetzt denken?, fragte sich Axx. Du kaltes Luder?
    Dann erwiderte der Are'Sam das Grinsen. »Unser furchtloser
    Führer scheint ja keinen Ausweg gefunden zu haben. Also müssen wir uns aus eigener Kraft aus dieser Falle befreien.«
    »Und wie wollen wir das anstellen?«
    »Ganz einfach«, sagte Orser Jurzka. »Ich schlage vor, dass ihr ausnahmsweise mal meinen Anweisungen folgt. Oder hast du damit Probleme, Axx?«
    Axx Cokroide war klar, dass der Gleichrangige ihn provozieren wollte. Aber Jurzka war ihm gegenüber im Vorteil. Er kannte den Weg, der sie - zumindest vorläufig - aus dieser Falle führen würde. »Worauf warten wir?« knurrte er.
    Ankya kletterte über die Robotertrümmer, und Axx folgte ihr. Jurzka drehte sich noch einmal um und gab mit seinem Kombistrahler Dauerfeuer, bis Boden, Decke und Wände des Ganges rot glühten. Axx konnte die gewaltige Hitze durch seine Kombination spüren.
    Hoffte Jurzka etwa, die sie verfolgenden Roboter damit aufhalten zu können?
    »Weiter!« rief der Are'Sam. Er lief voraus durch einen Gang, der sich durch nichts von dem zu unterscheiden schien, den sie auf der Flucht vor den Robotern genommen hatten.
    Der Gang nahm eine Biegung, und Axx verharrte mitten im Lauf. Schatten türmten sich vor ihm auf, groß, verzerrt, bedrohlich. Aber dann nahmen sie normale Züge und Dimensionen an, und Axx wurde klar, dass es sich um Mitglieder der Einsatztruppe handelte. Als er sich wieder in Bewegung setzte, erkannte er mehrere Angehörige ihres Trupps, darunter auch den Verräter, Jundaii.
    Offensichtlich hatten die anderen mehr Glück gehabt als er und Ankya und waren nicht in die abrupt entstandene Öffnung gestürzt.
    Das wird Jurzka bis zur Neige ausnutzen und versuchen, mich auszuschalten und Ankya für sich zu gewinnen.
    Der Are'Sam war kein schlechter Befehlshaber. Eine Handbewegung, und die Noy ließen sie passieren und sicherten nach hinten ab. Jurzka rannte weiter, wie eine Maschine, seine Beine stampften, der Oberkörper bewegte sich im Rhythmus dazu, die Arme ruckten vor und zurück.
    Doch dann blieb er abrupt stehen. Seine Körpersprache verriet eindeutig die Verwirrung, die ihn überkommen hatte.
    Ein weiteres Schott versperrte ihnen die Flucht.
    Wenn Axx sich nicht täuschte, war Jurzka so überrascht, weil dieses Schott auf dem Hinweg noch nicht vorhanden - oder zumindest nicht geschlossen - gewesen war.
    »Und jetzt?« fragte er.
    Jurzka klopfte vielsagend mit dem Kombistrahler gegen seinen Oberschenkel. »Wir schießen uns den Weg frei. Oder hast du einen besseren Vorschlag?«
    Axx schüttelte den Kopf. »Dann mal los, Jurzka.«
    Der Are'Sam grinste und winkte drei seiner Männer heran. »Ihr habt

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