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PR Odyssee 06 - Die Lebensboten

PR Odyssee 06 - Die Lebensboten

Titel: PR Odyssee 06 - Die Lebensboten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Anton
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seine Bewegungen bedächtiger, kündete seine Körpersprache von echter Anspannung.
    Er blieb vor einer Tür stehen, betrachtete sie lange, untersuchte sie mit den Geräten in seiner Brille. Dann machte er sich vorsichtig mit dem Kodegeber an die Arbeit. Mit einem leisen Klick sprang die Tür auf. Lishgeth huschte in den Raum. Rhodan folgte ihm, sah sich um. Der Prior-Forscher hockte schon hinter einer Varsonik-Konsole, aktivierte das Gerät, kramte in einer Tasche seines Sneem, holte ein fingergroßes Metallgerät hervor, schloss es an die Varsonik an.
    Daten rollten über den Monitor. »Die Manipulation der fünfdimensionalen Feldlinien-Gravitationskonstante steht anscheinend kurz bevor«, murmelte der Vogelabkömmling. »Wir sind gerade noch rechtzeitig gekommen.«
    »Klappt die Datenübertragung?« fragte Rhodan.
    »Selbstverständlich. Der Virus ist im System. Nicht einmal den Karmuuch-Technikern wird es gelingen, ihn zu finden, geschweige denn, ihn zu beseitigen. Von jetzt an werden Anlagen auf Balance A falsch geschaltet, die Flotte der Manips erhält falsche Befehle zugestellt, es wird zu Störungen an allen neuralgischen Punkten des Schaltplaneten kommen. Kein Schiff wird mehr starten können, keine Maschine mehr arbeiten, die die Feldlinienkonstante beeinflusst. Und das Relaisnetz wird die widersinnigen Anweisungen bis in den entlegensten Winkel des Vaaligischen Schwarms übertragen.«
    »Und Balance C?« fragte Rhodan.
    »Hat jetzt Priorität. Wir können von unserer Operationsbasis aus gezielt die Versuche der Karmuuch sabotieren, den Schaden zu beheben.« Er entfernte das Gerät wieder von der Varsonik, schob die Brille herunter und sah Rhodan an. »Worauf wartet ihr noch, Terraner? Wir sollten zusehen, dass wir so schnell wie möglich von hier verschwinden, bevor Cokroides Noy uns doch noch fangen. Zurück zum Transmitter, und dann ab durch die Mitte!«
    Am liebsten hätte Rhodan den Flaum auf Lishgeth on Paz' breitem Schädel gekrault.
    Ich bin Venlister Gesking Agtrynser, ein Karmuuch. Wir sind eines der Erbauer-Völker des Vaaligischen Schwarms und gelten als seine Techniker.
    Wir sind anders als die anderen, doch das gilt für uns alle. So unterschiedlich wir auch sind, gemeinsam werden wir etwas schaffen, das größer ist als die Summe seiner einzelnen Bestandteile.
    Wir Karmuuch stammen, wie so viele Völker Vaaligos, von Echsen ab. Im Schnitt erreichen wir eine Größe von einem Meter und neunzig und werden ungefähr 180 Jahre alt. Unsere Köpfe sind haarlos und stark breit gedrückt, und wir haben schmale, verhornte Lippen und unabhängig bewegliche, an den Seiten stehende Kugelaugen. Um dreidimensionale Sicht auf ein Objekt direkt vor uns herzustellen, fahren wir die Augen an bis zu drei Zentimeter langen Stielen aus.
    Unsere Arme enden in sechsfingrigen und schlanken Händen. Zusätzlich zu unseren beiden kräftigen Beinen wird unser aufrechter Gang von einem Echsenschwanz unterstützt.
    Unsere Haut ist gelblich und wirkt auf manche, hauptsächlich humanoide, Spezies wie eitrig. Doch wir haben extrem geschickte Hände und eine rasche Auffassungsgabe.
    Wir Karmuuch präsentieren bei Kontakt mit fremden Wesen als Zeichen unserer Aufmerksamkeit häufig eine Mimikry-Nachahmung des anderen Gesichts. Andere Echsenwesen können wir recht gut nachahmen, mit Nodronen haben wir jedoch unsere Schwierigkeiten. Deren Spiegelgesichter wirken oft eigenartig verzerrt.
    Wir gelten als lebendige technische Kompendien, und auf unseren Welten wird gesellschaftlicher Erfolg nicht von Geld oder Fortpflanzung bestimmt, sondern von den erreichten Tera-Graden.
    Der erste Tera-Grad wird mit der Abschlussprüfung an unserer
    Technischen Grundschule erreicht. Diesen Grad haben etwa sechzig Prozent aller Angehörigen unseres Volkes inne.
    Der weitere Aufstieg kann bis zum elften Tera-Grad führen.
    Inhaber dieses Grades dürfen sich Ultra-Techniker nennen. Sie sind mit allen technischen Aspekten des Vaaligischen Schwarms vertraut und damit in einem für andere Wesen nur schwer vorstellbaren Maß befähigt.
    Allein die technischen Spezialisten unter den Wissenschaftlern von Cor'morian gelten einem Karmuuch des elften Tera-Grades als überlegen, wahrscheinlich zu Recht.
    Was wird geschehen, wenn der Schwarm in Betrieb genommen wird und in die Weiten der Galaxis Vaaligo und darüber hinaus zieht?
    Was geschieht, wenn wir mit einem Messer zustechen, den Abzug eines Kombistrahlers betätigen, einen Gleiter steuern? Wir können

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