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PR Odyssee 06 - Die Lebensboten

PR Odyssee 06 - Die Lebensboten

Titel: PR Odyssee 06 - Die Lebensboten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Anton
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spät war, riss den Kombistrahler hoch, doch bevor sie feuern konnte, griffen zwei stählerne Tentakel mit Klauenfortsätzen zu und packten sie an den Schultern.
    Ankya schrie auf, doch unbeeindruckt hielt die Maschine sie fest und riss sie in die Luft.
    Axx fuhr herum und hob den Kombistrahler. Aber er konnte nichts tun. Der Roboter hielt die Frau wie einen Schild vor sich. Hätte Axx geschossen, hätte er auf jeden Fall Ankya getroffen.
    Eins musste er ihr zugute halten. Erst, als sie dreißig Meter über dem Boden schwebte, rief sie um Hilfe.
    Was kann ich tun?, dachte Axx. Selbst wenn er den Roboter jetzt hätte abschießen können, wäre Ankya aus dieser Höhe zu Tode gestürzt.
    Ohnmächtig musste er zusehen, wie die Maschine mit ihrer Beute
    langsam zur Decke schwebte und dann in der Öffnung verschwand.
    Die anderen Flugroboter folgten ihr, als wären sie informiert worden, dass sie ihren Auftrag erfüllt hatten.
    Dann herrschte wieder Stille in dem riesigen, leeren Halle, von Axx' wilden Flüchen einmal abgesehen.
    ***
    »Machen wir eine Pause«, schlug Jurzka vor.
    Axx nickte und lehnte sich gegen die Wand. Ihm ging es nicht besonders gut. Die Wirkung des Narkotikums hatte nachgelassen, und der gebrochene Arm schmerzte wieder stärker.
    »Ich gebe dir noch eine Spritze«, schlug Jundaii vor, doch Axx wehrte ab. Es behagte ihm nicht, sich von einem Verräter helfen zu lassen. »Es geht auch so. Das Zeug macht mich nur benommen, und ich brauche alle meine Sinne.«
    Wozu?, hätte er sich beinahe gefragt, aber dann verkniff er es sich. Es fiel ihm schwer, sich nichts von seiner Hoffnungslosigkeit anmerken zu lassen. Schon seit einiger Zeit irrten sie durch die nicht enden wollenden Korridore der Station, ohne einen Weg gefunden zu haben, der sie zurück an die Oberfläche brachte. Es kam Axx mitunter vor, als würden sie im Kreis gehen.
    Einer der Levent'en verteilte Notrationen.
    Raumfahrerkost, dachte Axx abfällig. Wie alle Nodronen bevorzugte er Nahrung, die in wenig verarbeitetem Zustand auf den Tisch kam: je roher, desto lieber. Was sich nicht allein auf tierische Proteine bezog, sondern auch auf vegetarische Nahrung, Nodronen waren Vollwert- und Rohkostesser. Zahllose Angehörige ihres Volkes suchten Entspannung in den Jagdrevieren verschiedener Planeten, erlegten dort eigenhändig mit prätechnischer Bewaffnung die Mahlzeit für den kommenden Tag.
    Und dieses Zeug, das er nun in sich hineinzwang, eine braune, fast geruchslose Paste aus einer Tube. Sie mochte zwar alle lebens-wichtigen Nährstoffe enthalten, hatte aber nur rudimentäre Ähnlichkeit mit wirklicher Nahrung.
    »Kopf hoch«, sagte Jurzka. »Wir finden einen Weg.«
    »Bevor wir verhungern oder verdursten?« Axx lachte freudlos. »Warum sprichst du es nicht aus? Du kannst die Lage doch genauso gut einschätzen wie ich.«
    Jurzka nickte knapp. »Es sieht nicht rosig aus. Aber wir dürfen die Hoffnung nicht aufgeben. Vielleicht ist ja schon ein zweiter Trupp in die Station eingedrungen, und man sucht nach uns.«
    Axx ließ sich auf den Boden nieder, wobei er sorgfältig darauf achtete, den gebrochenen Arm nicht zu belasten. Währenddessen ging Jundaii vor ihnen auf und ab. Schließlich blieb er vor ihnen stehen und sah zu ihnen hinab. »Ich verstehe das nicht«, sagte er.
    Axx musterte den Verräter misstrauisch. »Was verstehst du nicht?«
    Der Sartairer schüttelte den Kopf. »Ich kenne mich mit Varsoniken aus, und ich habe eine Theorie entwickelt.«
    »Ich höre.« So sehr es Axx widerstrebte, falls der Verräter eine Idee hatte, die ihnen weiterhelfen konnte, mussten sie darauf eingehen.
    »Als wir in diesen Teil der Station eingedrungen sind, hat sich ein Programm aktiviert. Wahrscheinlich ist es schon vor Jahren geschrieben worden. Die Varsonik erwachte praktisch wie aus einem langen Schlaf.«
    »Aber warum hat uns diese Wachvarsonik dann nicht direkt getötet?« Axx runzelte die Stirn. Er nahm seinen Kampfhelm ab und legte ihn neben sich auf den Boden.
    »Wahrscheinlich konnte sie uns zuerst nicht genau einordnen. Sie musste zweifelsfrei bestätigen, dass wir unbefugte Eindringlinge sind. Die Varsonik hat uns beobachtet, und als Jurzka auf die Roboter schoss, wusste sie, auf welcher Seite wir stehen. Das Programm nahm seinen Lauf.«
    »Und wie sieht dieses Programm aus?«
    »Das ist die Frage.«
    Nun schüttelte Axx den Kopf. »Die Varsonik verfügt über genug Machtmittel, uns mit Robotern zu stellen und zu töten. Warum setzt sie ihre

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