PR Odyssee 06 - Die Lebensboten
Jurzkas Gruppe genommen hatte, als sie sich zu ihm und Ankya durchgeschlagen hatte.
Wie haben sie uns überhaupt gefunden?, dachte Axx.
Jurzka wusste sicher, dass er sich ein Zögern nicht leisten konnte. Weiterhin waren Roboter hinter ihnen her, und bei Führungsunsicherheiten würde er den Kredit, den er gerade bei seinen Leuten gewonnen hatte, sofort wieder verspielen.
Weit vor ihnen leuchtete es heller im Gang. Axx kniff die Augen zu und erkannte ein weiteres Schott, eher einen rechteckigen Umriss, aus dem hellerer Lichtschein fiel.
Keuchend blieb Jurzka stehen und stieß dann einen Triumphschrei aus, als er die Augen zusammenkniff und das offene Schott in der Ferne erkannte. »Weiter!« rief er. »Wir haben es gleich geschafft! Dann sind wir aus der Falle raus!«
Axx ging nur langsam weiter, ließ sich auch von den restlichen Levent'en überholen, bis er das Ende der Kolonne bildete. Die anderen beachteten ihn gar nicht, schienen nur noch das geöffnete Schott zu sehen, das etwa fünfzig Meter vor ihnen lag, wollten es so schnell wie möglich erreichen.
Nun machte Axx zwei Levent'en aus, die dort standen und ihnen auffordernd zuwinkten. Er kniff die Augen zusammen, aber ihre Gesichter blieben seltsam verschwommen, und er konnte ihnen keine Namen zuordnen. Waren es überhaupt Leute aus seiner Gruppe, oder hatte Duunill noch weitere Teams in die Station geschickt?
Der Are'Sam zögerte. Die unbekannten Levent'en unterhielten sich und lachten, als wäre alles in bester Ordnung und es völlig normal, dass ein Teil der Expeditionsgruppe in panischer Eile auf sie zugestürmt kam.
Er blieb abrupt stehen. Etwas stimmte nicht, nicht mit den Noy dort, und auch nicht mit der Station an sich. Und plötzlich wusste er es. Die beiden Soldaten, die dort standen und auf sie warteten, redeten und redeten - er sah sie jetzt ganz deutlich, aber kein Ton drang zu ihm hinüber.
Hologramme!, dachte er. Schlechte Hologramme!
»Bleibt stehen!« rief er. »Es ist eine Falle!«
Als er die Warnung ausstieß, wusste er, dass es bereits zu spät war. Die ersten Levent'en hatten das Schott fast erreicht, als die beiden nur umrisshaft dargestellten Soldaten sich von einer Sekunde auf die andere auflösten.
Und mit ihnen das geöffnete Schott.
Mit voller Wucht prallten die Levent'en gegen die massive Metallfläche und wurden zurückgeworfen. Einer brach wie von der Peitsche gefällt zusammen und blieb reglos liegen, der zweite wälzte sich stöhnend auf dem Boden.
»Ankya!« brüllte Axx. »Zurück! Schnell!«
Die junge Frau hörte ihn, zögerte nur ganz kurz, wirbelte herum und setzte sich in Bewegung. Sie rannte, ohne auch nur einmal zurückzuschauen.
Auch Jurzka blieb wie angewurzelt stehen. Er sah sich gehetzt um und riss den Kombistrahler aus dem Gürtel. Aber es gab nichts, worauf er hätte schießen können - nur eine nackte Wand, die gerade noch ein Schott gewesen war. Dann rannte auch er los, hielt ganz kurz inne, packte Jundaii und zerrte ihn mit sich.
Ausgerechnet den Verräter rettet er!, dachte Axx, während die Zeit stillzustehen schien und er auf das wartete, was unausweichlich kommen würde. Er wusste nicht, was es war, nur, dass es schrecklich werden würde.
Endlich reagierten die anderen Levent'en, folgten ihren Vorgesetzten. Sie spürten auch, was Axx ahnte, hatten jede militärische Ordnung aufgegeben, liefen um das nackte Leben.
Aber sie kamen nicht weit. Ein dumpfes Knirschen, und Teile der Deckenverkleidung fuhren zurück und enthüllten breite, röhrenförmige Gebilde.
Ein lautes Zischen erklang, und aus den Öffnungen in der Decke spritzte mit starkem Druck eine Flüssigkeit - geruchlos, klar wie Wasser, aber tödlich. Wo sie die Kampfanzüge der Levent'en berührte, quollen Dämpfe empor, wo sie schließlich nackte Haut berührte, verfärbte sie sich, wurde zuerst rot, dann violett, dann schwarz, und schlug Blasen.
Säure!, dachte Axx.
Der enge Korridor verwandelte sich in eine Hölle aus schreienden Levent'en und der alles zerfressenden Substanz. Schon nach wenigen Sekunden bedeckte sie auch den Boden. Axx stellte sich vor, welche Qualen die Sterbenden ausstanden. Hätte man sie mit Flammenwerfern angegriffen, hätten sie versuchen können, sich auf dem Boden zu wälzen, um das Feuer zu ersticken. Aber jetzt warfen sie sich in den Säurefilm, und die tödliche Substanz griff sie gleichzeitig von oben und von unten an, zersetzte zuerst ihre Kampfanzüge, dann ihre Haut.
Axx schloss die
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