Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR Odyssee 4 Die Traumkapseln

PR Odyssee 4 Die Traumkapseln

Titel: PR Odyssee 4 Die Traumkapseln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
so leicht Pflanzen angesiedelt hätten. Nur der höchste Zinken sah einsturzgefährdet aus. Hier waren knapp über dem unteren Drittel einige der großen Panoramascheiben geborsten. Gräser und Moose wuchsen an den Rändern der Löcher, und hier hatte anscheinend auch das Regenwasser in die Bausubstanz eindringen können. Ränder von Auswaschungen zogen sich die darunter liegenden Stockwerke entlang.
    »Das wäre der perfekte Zugang«, sagte Perry.
    »Gefällt mir nicht. Aber es bei einer unbekannten Flora und Fauna fröhlich durch den Haupteingang zu probieren gefällt mir noch viel weniger.«
    Wir gingen näher heran. Die Luft flimmerte vor der Öffnung.
    »Zu dumm, dass wir keine wohltemperierten Schutzanzüge haben«, sagte Perry.
    Er stellte den Bus quer. Führte ihn Zentimeter für Zentimeter dichter an das zerborstene Fenster.
    »He«, sagte Pratton Allgame und schob sich neben mich. Sein Umhang streifte meinen Handrücken.
    »Warum parkst du ihn nicht einfach drinnen?«
    Perry sah ihn nicht an, sondern konzentrierte sich auf die gute alte Handsteuerung. »Weil keiner weiß, ob dieses Stockwerk das Gewicht des Mars-Liners noch halten kann. Der Turm steht seit Jahrhunderten leer. Wir werden über ein Schott hineingehen.«
    »Na, dann mal los!« Allgame grinste mich an.
    »Wir«, sagte ich, »meint in diesem Fall Perry Rhodan und mich.«
    »Und den Terranischen Liga-Dienst.« Fran trat hinzu.
    »Einer muss beim Mars-Liner bleiben«, sagte ich.
    »Aber doch ich nicht! Ich bin eure Leibwächterin, schon vergessen?«
    »Das ist eine Milliarde Jahre her, junge Frau.«
    »Ja, nun mal nicht so aufgeregt, Herrschaften«, sagte Perry und stand auf. »Bully hat Recht. Ihr bleibt hier. Auch du, Fran. Du wirst mit dem Bus noch am besten umgehen können, falls es nötig wird.«
    Ich bückte mich. Hinter der dritten Klappe fand ich, was ich suchte. Ich hakte die gelborangene Seilrolle an meinem Werkzeuggürtel fest und ging zur Schleuse.
    Da die Außenluft atembar war, ließ ich beide Schotts gleichzeitig aufgehen. Heiße Luft schlug mir entgegen. Sie roch vage nach Blüten und Staub. Ich ließ die kleine Treppe ausfahren. Es knirschte, als sie den Boden berührte.
    Ich trat bis an das Außenschott. Zwischen Mars-Liner und Fassade klaffte eine Lücke. Sie war zwei Hände breit und hundert Meter tief. Ich trat auf die Treppe. Zwei Schritte, und ich stand auf dem sandigen Beton und sah mich um.
    Und erstarrte. Meine Nackenhaare stellten sich auf.
    »Ich will auch mitkommen!«, rief Shimmi Caratech und drängte sich an den Erwachsenen vorbei.
    »Bleib, wo du bist«, sagte ich leise.
    »Kommt überhaupt nicht in Frage! Ich bin doch kein Kind mehr!« Sie trat auf die Treppe, sah kurz nach unten, ließ sich aber auch von dem sonnenhellen Abgrund nicht aufhalten. Hopp! Ihre Sohlen rutschten über den krümeligen Boden. Ich musste sie auffangen, damit sie sich nicht den süßen Hintern stieß. Und damit sie nicht noch mehr ausgreifende Bewegungen machte.
    »Huch. Danke.« Dann bemerkte sie meinen Gesichtsausdruck. »Was ist denn?«
    Ich zeigte nach oben. Schräg über uns hing noch ein Teil des Panoramafensters hinab. In dem Winkel zwischen Decke, Wand und Scheibe hing ein riesiges, geschwürartiges, braungraues Gebilde. Das Stockwerk hatte eine Höhe von zehn, fünfzehn Metern. Was bedeutete, dass das Gebilde etwa drei mal vier Meter maß. Es war wegen seiner unregelmäßigen Form schwer zu sagen. Uns zugewandt gähnten mehrere vielleicht faustgroße Öffnungen.
    »W-was ist das?«, flüsterte Shimmi.
    »Ein Nest«, sagte ich leise. Ich ließ sie los und zog meinen Strahler.
    »Ein Schwalbennest oder so?«
    »Eher Hornissen«, flüsterte ich. »Oder so.«
    Shimmi durchbrach fast die Schallmauer, so schnell war sie wieder im Mars-Liner.
    »Perry«, sagte ich tonlos. »Kommst du mal.«
    Er trat neben mich. Er erfasste die Lage sofort. »Geht von der Schleuse weg. Und schließt das Innenschott.« Dann wandte er sich an mich. »Schon irgendwas raus oder rein?«
    Schmatzend schloss sich das Innenschott. »Nein. Nicht einmal ein Fühler oder ein Spinnenbein ist aufgetaucht. Ich glaube, das Ding ist leer.«
    »Abwarten.«
    Wir warteten. Nichts zeigte sich. Nichts kam nach
    Hause geflogen. Einerseits machte mich das froh. Insekten, die faustgroße Zugänge brauchten, versprachen eine Spannweite von mindestens zwanzig Zentimetern. Andererseits ist Warten, um es mal freundlich auszudrücken, eine meiner weniger gut ausgeprägten

Weitere Kostenlose Bücher