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PR Odyssee 4 Die Traumkapseln

PR Odyssee 4 Die Traumkapseln

Titel: PR Odyssee 4 Die Traumkapseln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Wir sind keine Nomaden, weißt du. Wir leben in festen Häusern. Mit einzelnen Zimmern. Aber die letzte Zeit haben wir alle gemeinsam in unserem Gleiter gewohnt.« Er sah sich demonstrativ um. »Das ist ein sehr schönes Djel. Wir werden mit Freuden hier wohnen.«
    Peikade machte eine wackelnde Kopfbewegung und zeigte nach hinten in den Schlauch. »Ganz vorn schlafen immer die Kampfstärksten. Weiter innen dann die Sanften und die Kinder.« Sie zeigte auf die Feuerstelle in der ungefähren Zeltmitte. Ein dreibeiniges Metallgestell stand dort zwischen Holzscheiten, die von einem Ring Feldsteinen umgeben waren. »In der tiefsten Winternacht lagern oft alle zusammen am Feuer. Dort,« sie deutete zum letzten Stück Wand hinüber, »wo neben einer Anrichte kofferartige Kisten und andere Behälter standen, befinden sich das Küchengerät, der Wasserbehälter, die Vorräte und das Geschirr. Darf ich euer Feuer anmachen?«
    »Aber ja.«
    »Zu kochen braucht ihr nicht«, sagte sie, während sie das Feuer in Gang brachte. »Errek wird euch speisen.«
    Die Qualmwolken verteilten sich, bevor sie aus der Dachöffnung zogen. Weiter vorn im Gang quietschte es.
    Shimmi hatte sich auf eines der Betten geworfen.
    »Zelten«, sagte sie begeistert. »Ohne Schutzschirm und einen Haufen Technik. Ich fasse es nicht! Das ist ja noch viel besser als auf dem Mars.«
    Zwischenspiel
    Äußerlich glaubt Errek Mookmher ganz ruhig zu sein. Aber innerlich kocht er, während er neben Shirkam Otmookmher herstapft. Sie sind auf dem Weg zu den Gemächern seines Vaters. Die Gesichter der Wachen, denen sie begegnen, sind ihm fremd.
    Dieser hinterhältige, ehrlose Kerl muss sie ausgetauscht haben!
    Hüter des Herdes und zugleich Hüter der Grenzen? Hah! Wie hat er das geschafft? Der verdankt seine hohe Position im Clan der Mookmher doch allein seiner grausigen Schwester. Dandar Schawdandar Otmookmher. Die Hofschamanin, jung, schön, undurchschaubar.
    Sie ist meinem Vater in den Jahren, die er nun schon am Nervenfraß leidet, eine Vertraute geworden. Zu vertraut vielleicht. Haben sie etwas miteinander? Hat sie ihn veführt? Aber Mutter? Was ist denn dann mit Mutter? Ein Gift, ein kleiner Zauber ...
    Errek räuspert sich. »Wie geht es Thura?«
    »Blendend für ihr Alter«, antwortet Shirkam.
    »Ist sie hier?«
    »Leider nein. Du weißt ja, wie sie ist.« Shirkam seufzt. »Du wirst sie später sehen. Ein Bote ist schon unterwegs.«
    Wie familiär er tut, der Teufel. Ohne seine Schwester wäre er nichts. Du weißt ja, wie sie ist. Als gehörte er zu meinem Adjel!
    Thura Mookmher, meine Mutter, ist die Kühnreiterin von Koortane, eine begnadete noch dazu. Sie führt den hiesigen Traumfamnir mit traumwandlerischer Sicherheit
    - den Toongher sei Dank auch heute noch.
    Aber dann kann Dandar dem Gelben Alten doch nicht eingeflüstert haben, ihrem teuflischen Bruder so viel Macht über das Habitat zu geben. Über die Gesamtheit der Rebellen! - Hüter der Grenzen! Das darf nicht wahr sein.
    Entfremdung. Vater und Mutter müssen sich fremd geworden sein. Sie hat zu viel mit ihren Lehrlingen gearbeitet, ist zu viel in den Höhlen gewesen. Diese Neigung hat sie schon immer gehabt. Der schamanische Weg führt in eine Fremde, aus der man kaum zurückkehren kann. Weil diese Fremde auch innen liegt.
    »Onkel Shirkam!«, ruft es glockenhell aus den dunklen Höhen der Waffenkammer. Ein vielleicht fünfjähriger Junge kommt eine der Holzleitern hinuntergeflitzt. »Du wolltest doch mit mir schießen!«
    »Jetzt nicht«, sagt Shirkam und streicht dem Jungen über den braunen Schopf. »Später. Versprochen.«
    Der Junge protestiert nicht. Er schaut unsicher zu Errek hinauf. Erreks Herz krampft sich zusammen wie eine Faust im Zorn. »Wonjok?«
    Da.s ist Wonjok. Das muss Wonjok sein. Er ist erst zwei gewesen damals.
    Errek geht auf ein Knie. Der Junge schaut Errek misstrauisch an und dann zu Shirkam.
    Er ist so schmal. So weich. »Ich bin es. Errek. Dein Vater.«
    Der Junge öffnet den Mund zu einem stummen Schrei und flieht die Leiter hinauf. Errek springt hinterher, bekommt ihn aber nicht mehr zu fassen. »Wonjok!«
    »Lass ihn.« Das ist Shirkams Stimme. Errek starrt in das Dunkel der Windung hinauf. »Er muss sich erst wieder daran gewöhnen, dass du lebst«, sagt Shirkam.
    »Es ist nicht einfach für ihn. Es ist für uns alle nicht einfach. Wir dachten, du wärst tot.«
    »Was soll das heißen? Was ist das für eine Teufelei? Warum nennt er dich Onkel? Was hast du mit ihm

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