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PR Odyssee 4 Die Traumkapseln

PR Odyssee 4 Die Traumkapseln

Titel: PR Odyssee 4 Die Traumkapseln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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aufstecken.
    »Das müsste dein Künstlerherz doch erfreuen«, sagte ich zu Quart Homphé und zeigte auf ein Paar besonders kunstvoll geschnitzte und bemalte Säulen samt Dachkranz.
    Er winkte ab. »Kunsthandwerk. Ohne Individualität und Reflexion.«
    »Dafür aber mit einem Sinn für Schönheit«, sagte ich. Und dann, weil ich es mir einfach nicht verkneifen konnte: »Der dir möglicherweise abgeht.«
    »Sichtbare Schönheit ist etwas für Frauen und alte Leute«, sagte Homphé. »Was mich reizt, ist die Schönheit, die im Hässlichen gefangen ist. Das Hässliche aufzubrechen, sodass die ihm innewohnende Schönheit zum Vorschein kommt, das nenne ich Kunst.«
    »Ich weiß nicht, ob ich dich richtig verstehe«, sagte Pratton Allgame. »Aber falls ja, möchte ich nicht, dass du mir je ein Holo von deiner Freundin zeigst.«
    Autsch, dachte ich, der war heftig. Zumal ich wusste, dass Homphé seit einer gescheiterten Beziehung solo war und von schweren Gewissensbissen geplagt wurde, was seine beiden Töchter anging, die er lange nicht mehr gesehen hatte - gegen seinen Willen, wie er bekundete.
    Homphés Augen sprachen eine andere Sprache, aber der Künstler grinste nur. »Und ich möchte nicht wissen, was du im Knast so für Holos unter der Matratze gehortet hast. Die werden auch nicht immer schön gewesen sein, hm?«
    Peng! Ich schmunzelte in mich hinein. Es war nicht das erste Mal, dass Homphé unserem ehemaligen Meisterdieb so Konter bot. Immer dann, wenn Allgame ihn in die Enge trieb oder unter der Gürtellinie traf, zeigte Homphé eine gewisse Festigkeit, auch wenn sie nur kurz anhielt.
    Ich wandte mich an Peikade. »Wie lange dauert es, bis so ein Djel errichtet ist?«
    »Etwa eine Stunde.«
    Ich pfiff. Eine Stunde für etwas, das den Komfort eines einfachen Bungalows zu bieten versprach. Nicht schlecht. Ich sah neugierig zu, wie jetzt - bei aufgerichteten Säulen - die Dachstreben in den Kranz eingefügt und mit dem anderen Ende auf das Scherengitter gelegt wurden. Damit war das Zeltgerüst fertig. Es folgte eine innere Plane aus Pflanzenfasern, dann eine dicke Wollfilzschicht, die große Dachkappe sowie eine weitere Plane aus Pflanzenfasern. Diese äußere Haut des Djels war es, die nach dem Auflegen wie ein Paket verschnürt wurde.
    »So«, sagte Peikade, die uns dabei weitergetrieben hatte. »Dort vorn ist es - euer Djel.« Sie zeigte auf ein Rundzelt mit einer prächtigen roten Tür. Es war mittelgroß. Das daneben stehende, um einiges größere Djel wurde von mehreren Männern eher nachlässig bewacht. Sie saßen, die Waffen blank gezogen, im Gras um ein Brettspiel herum. Vor der Tür ragten Stangen in die Luft, an denen Tierschädel angebracht waren und flatternde Bänder. Vor einem rechteckigen Nebenzelt saß eine junge Frau, die unsicher zu uns herüber und dann zu Boden sah.
    »Dort wohnt Errek Tarakssohn«, erläuterte Peikade.
    »Und die Frau?«, fragte Fran. Verschiedenes Werkzeug deutete darauf hin, dass sie etwas baute, aber sie tat keinen Handschlag.
    »Das ist Krenja - Erreks Frau«, sagte Peikade wichtig, aber leise.
    Die Frau hatte geweint. Und nicht vor Freude, wie es aussah. Sie gab sich einen Ruck und fing fahrig wieder mit ihrem Werkzeug zu hantieren an. Die Wachen, die zu uns geschaut hatten, warfen einen Blick zu ihr hinüber und widmeten sich dann wieder ihrem Brettspiel.
    Eine merkwürdige Szene.
    Das Rebellenmädchen zog die Tür zu unserem Djel auf, die nicht abgeschlossen war, ja nicht einmal über ein Schloss verfügte. In den gebogenen Schlauchgang dahinter fiel etwas Licht, weil die Zeltbahnen leicht herunter gerollt waren. Der Gang führte nach rechts. Ein wenig Platz, zum Ausziehen der Schuhe vielleicht -jedenfalls warf Peikade dort ihre Stiefel hin. Dann kamen diese schmalen Betten, eins nach dem anderen. Der Schlauch öffnete sich zum Zeltinneren, das mit Fellen und Teppichen ausgelegt war. Durch eine Dachöffnung drang Licht.
    Fran sprach das Offensichtliche aus: »Sollen wir alle
    in einem Raum schlafen?«
    »Ja, seid ihr denn kein Adjel?« Peikade sah zwischen uns hin und her.
    »Ich dachte, ein Adjel ist so etwas wie eine Familie oder Großfamilie«, antwortete Perry. »Wir sind einfach eine Reisegesellschaft.«
    »Genau, ein Adjel, das sich für eine Reise zusammengefunden hat«, sagte Peikade. »Sie schien fassungslos zu sein. Dann wollt ihr alle - allein schlafen? Warum denn?«
    »Nein, nein, schon gut«, meinte Perry. »Erklär uns einfach, wie das hier vor sich geht.

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