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PR Odyssee 4 Die Traumkapseln

PR Odyssee 4 Die Traumkapseln

Titel: PR Odyssee 4 Die Traumkapseln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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los, den Katzenkorb in der Mitte. Homphé trug formlos flatternde Hosen und einen ausgeleierten Pullover, dessen Muster mich an ein Scheuertuch aus alter Zeit erinnerte. Die Ärmel hatte er hochgeschoben, und der Stoff war baumelig über die Bündchen zurück gerutscht. Was Pratton Allgame mit seinem wehenden Umhang an Modebewusstsein zu viel hatte, das hatte Homphé eindeutig zu wenig.
    Der Boden war felsig und voller Geröll. Erst als wir dem weiten Bogen den Berg hinunter folgten, breitete sich Gras aus. Es war hart, kurz, dicht und an manchen Stellen von winzigen gelben Blüten überwuchert.
    Peikade zog sich die Stiefel aus und ging barfuß weiter.
    Wir erreichten die Zelte. Es waren große, runde Konstruktionen, verschnürt wie Pakete im alten Amerika, nur wirrer. Zwischen den filzigen Wänden roch es nach Wolle, Fett, Vieh und Schweiß.
    An einer Stelle hatten einige Greise eine Decke ausgebreitet. Sie saßen, Männer wie Frauen, um die Decke herum und schlugen mit langen Gerten auf weiße Flusenbäusche ein, die im Takt ihres Peitschens tanzten. Es musste sich um eine Art Baumwolle handeln, die fürs Spinnen vorbereitet wurde. Oder fürs Filzen? Ich hatte zu wenig Ahnung von solchen frühen Handwerkstechniken.
    An einer anderen Stelle versperrte uns eine Art Triceratops den Weg. Das gewaltige, fast schwarze Tier besaß einen Hornkragen und zwei Nasenhöcker. Der Kragen wie auch einige Stellen seiner Haut waren weißlich gefleckt. Eine Krankheit? Oder Scheuerstellen? Angebunden war das Tier jedenfalls nicht.
    »Hallo, Gevatter Zontar«, sagte Peikade. »Lässt du uns durch?«
    Das riesige Vieh sah sie aus braunen, sanften Augen an und bewegte sich ein Stück zur Seite.
    »Vielen Dank«, sagte unsere Führerin, und wir drückten uns an Gevatter Zontar vorbei. Er schnaubte nur kurz, als Shim und Quart mit dem Katzenkorb kamen; ansonsten blieb er still. Hinter uns, wir waren gerade alle an ihm vorbei, plätscherte es. Fran rümpfte die Nase.
    »Lässt dein Volk solche Riesen immer frei herumlaufen?«, fragte Perry.
    »Immer«, bestätigte Peikade. »Zontars sind großzügig. Die Kühe schenken uns ihre Milch. Die Bullen lassen sich ins Joch spannen. Ihr Kot wärmt uns. Ihre Haut schützt uns, ihr Fleisch macht uns satt. Was sollen wir sie da einsperren? Es sind stolze, freundliche Tiere.«
    »Na, schlachten werden sie sich wohl kaum stolz und freundlich lassen!«, sagte Shimmi hochnäsig.
    »Nein«, entgegnete Peikade schlicht. »Dazu müssen wir sie überlisten.«
    Inzwischen waren wir in einem Areal angelangt, das anscheinend gerade erst zum Wohnen vorbereitet wurde. Überall wurden Zelte hochgezogen. »Für die Neuankömmlinge?«, fragte ich.
    Peikade blieb stehen und bejahte. »Wir werden so viele wie möglich in den einzelnen Adjels beherbergen. Jeder Adjel stellt auch an Zelten und Unterständen auf, was er entbehren kann. Die Winternachtszelte für das Vieh werden ja noch lange nicht gebraucht.«
    Die meisten Zelte ähnelten denen, die wir von früher kannten, aus unserer nun so weit zurück liegenden Gegenwart. Aber dazwischen wurden auch diese Djels errichtet, die selbst in ihrer einfachsten Ausführung noch etwas Prächtiges hatten. Am ehesten ähnelten sie den terranischen Jurten, waren also Rundzelte mit Filzdeckung. Allerdings besaßen sie einen Schnecken- oder spiralförmigen Grundriss. Im Vorbeigehen an verschiedenen Baustellen ließ sich erahnen, wie so ein Djel
    errichtet wurde.
    Es bestand aus einem Holzgerüst, das zerlegt auf einen kleinen Karren oder den Rücken eines großen Zontars passte. Ich schätzte, dass es seine dreihundertfünfzig bis vierhundert Kilogramm wog.
    Zum Aufbauen des Djels legte man zuerst Fußbodenplatten aus. Danach wurden gleich die Möbel in den zukünftigen Innenraum gestellt: Truhen, Tischchen, Stühle, Betten. Die schmalen Betten standen hintereinander längs an der Außenwand. Auch das Hausgerät landete gleich im Djel, auf einem Haufen in der Mitte. Dann zog man die scherengitterartigen Wände auseinander und stellte sie leicht spiralförmig um den möblierten Wohnraum herum auf. Diese Wände gingen den bauenden Nodronen etwa bis zum Solarplexus. Die Latten des Scherengitters hielten sie mit durch Löcher gezogene Lederriemen zusammen. Als Eingang diente eine massive Tür mit Rahmen. Tür und Wände ver-zurrten sie fest untereinander, dann wurden die zwei Säulen errichtet, die den Dachkranz trugen. Er ließ sich mit gestreckten Armen gerade noch

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