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PR Odyssee 4 Die Traumkapseln

PR Odyssee 4 Die Traumkapseln

Titel: PR Odyssee 4 Die Traumkapseln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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»Krenja«, schluchzte er, »Krenja.«
    »Errek, ach, Errek.« Sie strich ihm durch die Haare, und er brach langsam in die Knie. Fast stürzten sie hin. Mit einer Drehung balancierte die kleine, runde Frau sich aus. Ihr Gesicht war ganz weich. Ihre Wangen glänzten.
    Als Erreks Kopf ihren Bauch berührte, fuhr der Mann zurück wie von einem Stromschlag getroffen, setzte sich schwer auf den Boden.
    »Ach, du heilige Scheiße«, sagte Fran leise neben mir.
    Krenjas eben noch helle Bluse war zwischen den
    Kanten der Weste mit Blut und Schmutz beschmiert.
    »Ha!«, rief Errek. Ein kurzer, hoher Schrei. »Ha!«
    »Wehe, Freundchen«, flüsterte Fran.
    »Was ist denn los?«, fragte ich und sah sie an. Sie stand breitbeinig da, locker pendelnd, kampfbereit. Ihre Daumen spielten an den Fingerringen.
    »Was war denn los?«
    Ha! Errek sprang auf. Griff mit seinen beiden ver-dreckten Pranken nach der Bluse seiner Frau. Neben mir sprintete Fran los. Die Bluse riss unter Erreks Händen entzwei. Knöpfe sprangen durchs Licht wie Heuschrecken. »Ah!, rief Errek.«
    Dann war Fran dort, in einem türkisfarbenen Wirbel von Überschlägen. Zack, saß sie auf Erreks Schultern und riss ihn seitwärts weg. Die beiden krachten zu Boden. Im nächsten Moment hatte Fran den offensichtlich benommenen Rebellen in der Beinschere und hielt ihm ihr verbliebenes Wurfmesser an die Kehle. »Niemand tut dieser Frau etwas!«, rief sie.
    Auf einmal, witsch!, hatten alle in dem düsteren Raum ihre Schwerter, Messer, Dolche blank gezogen.
    »Nein!«, donnerte Shirkam, die Arme ausgebreitet.
    Krenja, Erreks Frau, stand reglos da. Die Fetzen der Bluse hingen an ihr hinunter. Sie hatte schwere, weiche Brüste, die unter ihren keuchenden Atemzügen zitterten. Sie hatte einen kleinen, prallen Bauch. Einen sehr prallen Bauch.
    Sie war schwanger.
    Shirkam trat vor. »Niemand wird Krenja etwas tun, Fremde. Du kannst ihn loslassen.«
    Frans Blicke sprangen hin und her. »Ich werde keine Steinigung dulden! Oder sonst etwas!«
    Pratton Allgame tauchte langsam aus der Menge auf, nahm im Gehen sein Cape ab. »Schon gut, Fran«, sagte er. »Lass ihn los.« Er hängte Krenja vorsichtig das Tuch
    um.
    Fran nahm das Messer zurück und ließ Errek aus der Beinschere gleiten. Der Rebell blickte mit glasigen Augen ins Leere, ruderte hilflos mit einem Arm.
    »Was hast du mit ihm gemacht?«, fragte Shirkam.
    »Ein leichter Lähmstrahl. Geht gleich vorbei.« Fran stand auf, schob das Messer in die Stiefelscheide zurück.
    Mir fiel erst jetzt auf, dass diese Zauberin nicht mehr sang. Ich sah mich um. Sie war verschwunden.
    Shirkam beugte sich über Errek. »Kannst du mich verstehen, Vetter?«
    Errek blinzelte. »Verstehe dich«, krächzte er.
    »Wir werden Rat halten«, sagte Shirkam. »Später. An einem großen Feuer.«
    »Ja«, krächzte Errek. Er setzte sich unsicher auf, schüttelte den Kopf.
    »Gut.« Shirkam wandte sich ab und verließ das Lager Richtung Große Halle. Eine Hand voll bewaffneter Hünen folgte ihm.
    Die Leute begannen sich zu zerstreuen.
    »Errek«, sagte Krenja.
    »Nein.« Der Rebell sah sie nicht an. »Jetzt nicht.«
    Er sah sich um. Musterte Fran, mich, Perry. »Wir müssen reden, sagte er rau.«
     

17
    Wir saßen in Erreks Djel um das Feuer herum. In dem Feuer stand ein dreibeiniges Metallgestell, Herd genannt; darauf köchelte in einem Topf mit Siebeinsatz Tee vor sich hin, den Krenja aufgesetzt hatte. Niemand sagte ein Wort, während Erreks Frau an der Anrichte hantierte. Sie kehrte uns den Rücken zu, in eine gemusterte Wolldecke gehüllt. Den Umhang hatte sie Pratton Allgame zurück gegeben. Er und Quart und Shimmi hatten nicht mit ins Zelt gedurft.
    Errek räusperte sich. Er knetete seine Kehle. Du hast sehr kraftvolle Schenkel, Fran von den Imith.
    Fran lächelte schief. Ihre Augen waren Schlitze. Sie gaben nichts preis.
    Krenja wandte sich um und kam mit einem Tablett zum Feuer. Sie kniete nieder und stellte Fran, Perry und mir Holzschalen mit einer Art Schafskäsewürfeln darin hin, dazu Becher, ebenfalls aus Holz, in denen Milch war, und leere Metalltassen, offensichtlich für den Tee.
    »Danke, Krenja«, sagte Fran betont. Sie hatte ja Recht, aber ich wartete lieber ab. Perry anscheinend auch.
    Krenja sah unsicher zu Errek. »Auch Branntwein?«
    »Nein.« Er hielt den Blick ins Feuer gerichtet. Er hatte ein frisches, sandfarbenes Hemd an. Es war noch nicht zugeknöpft. Auf der gewaschenen Brust prangten Abschürfungen und Kratzer, an den

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