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PR Odyssee 4 Die Traumkapseln

PR Odyssee 4 Die Traumkapseln

Titel: PR Odyssee 4 Die Traumkapseln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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wollten wir uns, so weit es ging, den hiesigen Gepflogenheiten anpassen.
    Die Nachricht, dass Errek tapfere Männer und Frauen zu seiner Unterstützung suchte, hatte sich wie ein Lauffeuer verbreitet, und es wimmelte unter den Zuschauern in der großen Halle von Freunden Erreks, an die er bei unserem Gespräch in seinem Djel gar nicht gedacht hatte. Auch Pratton, Quart und Shimmi waren dort. Peikade kümmerte sich um sie.
    Die Sitten bei einem solchen großen Feuer, die wir uns von Errek sicherheitshalber vorher hatten erklären lassen, waren hart. Wer etwas zu sagen hatte, sprang in den Feuerring. Man fasste sich kurz dort, denn es war heiß darin, und die Luft war schlecht.
    »Manch einem würde sonst, während er Worte um Worte findet, die Kuh weglaufen«, hatte Errek schmunzelnd erläutert.
    Andererseits hieß das natürlich auch: Nur wer stark, wer fit genug war, hatte auf diesen Versammlungen der Rebellen eine Stimme.
    »Könnt ihr euch denn leisten, auf den Rat der Alten und Schwachen zu verzichten?«, hatte ich Errek gefragt.
    »Es hat doch jeder hier Alte und Schwache in seinem Adjel«, hatte Errek geantwortet. »Und jeder hier ist von denen aufgezogen worden, die heute alt und schwach sind. Das ist wahrlich Einfluss genug.«
    Zunächst wurde überhaupt nicht geredet. Schweigend saßen wir da. Ältere Kinder reichten uns weiße Gaben und Getränke, opferten vorher stets dem Geist des Feuers.
    Langsam brannte der Ring hinunter, und wir konnten hinter den züngelnden Flammen diejenigen sehen, die uns gegenübersaßen. Meine Gesichtshaut spannte sich längst unter den Augen.
    Schließlich stand Errek auf und sprang in den Kreis. Er trug jetzt einen Anzug aus dickem schwarzem Leder. Ellenbogen, Schultern und Knie waren mit metallisch schimmernden Kappen aus Nodroplast verstärkt. Die Stiefel schienen aus grauem Aluminium zu bestehen. Die wallenden schwarzen Haare hatte er geölt und zurückgekämmt. Die stacheligen Wangen waren frisch rasiert und der dichte Kinnbart gestutzt. Erreks von tiefen Falten durchzogenes, edel wirkendes Gesicht war deutlicher zu sehen denn je.
    »Gibt es an diesem großen Feuer jemanden«, sagte er laut, »der bezweifelt, dass ich Errek Mookmher bin, Taraks Sohn, nach drei Jahren Deportation zurückgekehrt in die Heimat?«
    Niemand sagte etwas, niemand trat in den Kreis.
    »So beanspruche ich denn, was Taraks Sohn gebührt.«
    Stille. Nur das Feuer prasselte. Ich schien in dem Kreis der Einzige zu sein, der zu Shirkam sah. Der hagere Hüne stand langsam auf. Er sprang nicht über das Feuer hinweg, sondern trat mitten hindurch. Funken stoben, als seine Stiefel das Holz ins Rutschen brachten. Der Schein des Feuers spiegelte sich auf seiner polierten Glatze, in seinen goldfarbenen Ringen. »Ich gebe in deine Hände das Hüten des Herdes, Errek Tarakssohn.«
    Errek reckte das Kinn. »Und die Grenzen - Vetter?«
    Shirkam lächelte. »Diese Pflicht darf ich nicht in deine Hände legen, wie du dich vielleicht erinnerst. Sie ist mir von deinem Vater, der Geißel der Götzen, vor einer Versammlung von Clansführern auferlegt worden, um diesen Gelegenheit zur Einrede zu geben. Wie es sich geziemt, wenn es keinen Erbnachfolger gibt.« Er zeigte in die Runde. »Wie viele Clansführer siehst du hier?«
    »Ich bin Taraks einziger Sohn!«, donnerte Errek. »Mir allein steht das Recht zu, die Grenzen zu hüten, wenn Tarak das will! Ohne Einrede der Clansführer!«
    Alle sahen zu Tarak. Tarak starrte ins Feuer.
    »Wohl wahr«, sagte Shirkam. »Jedoch, wie das Lehr-wort so schön sagt: Ehe du dasitzt und über Rechte den Mund aufreißt, lerne eine Arbeit zu tun. Du bist drei Jahre fort gewesen. Wir wissen nicht, ob du heute auch nur den Herd hüten kannst. Du aber stellst dich hin und begehrst gleich alles. Übe dich in Geduld, Vetter Errek. Zeige uns, was du vermagst; dann wollen wir in einigen Wochen gern am großen Feuer sitzen und beschließen, dass ich nicht mehr Hüter der Grenzen bin.«
    Damit trat Shirkam aus dem Feuerkreis. »Hoch lebe Errek, der neue Hüter des Herdes!«, rief er.
    »Hoch!«, rief ein Teil der Zuschauer. »Hoch Errek!«
    Andere murrten.
    Shirkam setzte sich wieder.
    Errek stand dort allein im Kreis, eines Gegners beraubt. Ich sah, dass er kochte. Aber er stand dort und wartete, bis alles wieder schwieg.
    Dann schlug er sich die Faust vor die Brust. »Ich, Errek von den Mookmher, beanspruche das Hüten der Grenzen. Hier und sofort. Ich habe drei Jahre Straflager überlebt, als

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