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PR Odyssee 4 Die Traumkapseln

PR Odyssee 4 Die Traumkapseln

Titel: PR Odyssee 4 Die Traumkapseln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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schlecht. Die Atmosphäre erinnerte mich an ein paar Boxkämpfe, die ich mir als junger Mann angeschaut hatte, angeregt durch einige Kraftsportkameraden. Zum Krafttraining war ich gekommen wie so viele: gedemütigt in einer Schlägerei zur Ehrenrettung des Mädchens, mit dem ich damals ausging. Der ungleiche Kampf hatte mich einen Zahn und einen Gutteil meines Stolzes gekostet. Den kümmerlichen Rest hatte ich zusammengekratzt und mich zum
    Training angemeldet.
    Das Duell bestand aus den Drei Spielen der Männer, wie die Rebellen es nannten.
    Als Erstes stand uns allen Ernstes ein Wettstreit in Dichtkunst und Rätseln bevor.
    Die beiden Gegner befanden sich in der Mitte des Kampfplatzes, eines Wiesenrunds von vielleicht vier Metern Durchmesser. Drum herum drängten sich die Zuschauer. Wir Terraner hatten es immerhin in die zweite Reihe geschafft. Vor uns saßen, wenn ich es richtig mitbekam, Clansführer und wichtige Persönlichkeiten aus den anderen Habitaten.
    »Wo ist Krenja?«, fragte ich Fran.
    »Im Mars-Liner geblieben. Sie kann es nicht mit ansehen, sagt sie. Wonjok ist auch bei ihr. Ein sensibler, wacher kleiner Junge.«
    »Also, es gibt zwei Arten von Angriffen«, erklärte Peikade. Sie sah aus wie eine Fledermaus mit ihrem zuckerwattigen, stumpfen schwarzen Haar. Offensichtlich hatte Shim ihr beigebracht, wie man sich die Haare toupierte. Was hatten sie als Festiger genommen? Zuckerwasser? Hoffentlich nicht eins von unseren guten terranischen Bieren. Wir hatten nicht mehr viele.
    »Entweder wirfst du deinem Gegner ein Rätsel entgegen; dann muss er die Antwort sagen. Oder du wirfst ihm den Anfang einer Triade hin; dann muss er die Drei sagen. Je länger das dauert, desto schlechter für ihn.«
    Triaden waren sehr variantenreiche, klar strukturierte Gedichte, die bei aller Konkretheit oft philosophisch waren. Eines habe ich mir bis heute gemerkt, und es gefällt mir immer noch:
    Die drei jüngeren Brüder der Welt -der Reiche ist des Mächtigen jüngerer Bruder, der Lügner ist des Diebes jüngerer Bruder, der Schläfer ist des Toten jüngerer Bruder.
    Wie Peikade ausführte, war das Ganze eine Mischung aus Eigenschöpfung und Rezitation. Eine fleißige Rebellin hatte einmal ein Kompendium überlieferter Rätsel und Triaden erstellt. Sie war auf über elftausend Triaden und über fünftausend Rätsel gekommen.
    Wichtig war nicht nur, in einer angemessen kurzen Zeit die Antwort zu finden; wichtig war auch das Bilden feinsinniger Assoziationsketten von Angriff zu Angriff -wobei man nach Möglichkeit auf die Sache anspielte, um die es bei dem Duell ging, oder auch auf Unzulänglichkeiten des Gegners. Das war die psychologische Seite dieser Art Kampf.
    Ich hätte ihn jämmerlich verloren. Ich stoße, um das gleich vorweg zu sagen, schon an meine Grenzen, wenn ich ihn nur beschreiben soll. Aber ich will es wenigstens versuchen, auch wenn mir kaum einer der Angriffe noch in Erinnerung ist.
    Shirkam sagte zum Beispiel: »Ein Teppich mit Haar, ein Teppich ohne Haar.«
    Worauf Errek sofort rief: »Erde und Himmel!, denn dieses Rätsel gehörte zum gebräuchlichen Repertoire.« Dann konterte er, noch ehe der leise Beifall abgeklungen war, mit »Ein bunt geflecktes Fohlen in einem Zaun aus Haaren.«
    Wenn Shirkam nun Auge! rief, konnte er mit etwas anschließen, das zu sehen war: »Über der Steppe fünffache Seide, die du nicht nehmen kannst, die ich nicht nehmen kann.«
    »Regenbogen.« Errek grinste und legte ihm eine Triade vor. »Die drei Schmuckstücke der Welt.«
    »Die drei Schmuckstücke der Welt . «, musste Shirkam dann wiederholen. »Ein strahlender Regenbogen ist des Himmels Schmuck, ein .«
    Einige seiner Leute ächzten. Peikade erklärte mir, warum. Er war auf Erreks Trick hereingefallen und hatte eine zu nahe Antwort erdichtet. Das galt als plump.
    »... üppig verzweigter Baum ist des Berges Schmuck, ein . eine .«
    Ich wandte mich flüsternd an Peikade: »Was hat er denn?«
    »Es ist ein Klassiker«, sagte sie hoffnungsvoll. »Er müsste nach dem Baum jetzt mit der schönen Gattin kommen, die des Djels Schmuck ist, aber alle wissen, Krenja schläft nicht in seinem, sondern in Erreks Djel.«
    »Ein silberner Fisch ist des Meeres Schmuck!«, beendete Shirkam triumphierend.
    »Hoooh!«, machten die Leute. »Es war eine ausgezeichnete Improvisation«, wie Peikade sagte. »Luft, Erde, Wasser; drei Elemente.«
    Nun war es an Shirkam zu grinsen. »Im endlosen Meer schwimmt ein silberner Fisch.«
    »Hooh!

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