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PR Odyssee 4 Die Traumkapseln

PR Odyssee 4 Die Traumkapseln

Titel: PR Odyssee 4 Die Traumkapseln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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er einen Frack nach Tambu-Art, in Ocker.
    »Lishget On Paz, Priorforscher!«, rief er, bevor die anderen Tambu etwas sagen konnten. »Und ihr müsst die ehrenwerten Herrschaften aus der fernen Vergangenheit sein!«
    »Sechs von ihnen«, sagte ich. »Die übrigen haben nicht überlebt. Reginald Bull mein Name.«
    »Oh.« Er rieb sich den breiten, rundlichen Schnabel. »Zweitens: sehr erfreut. Und erstens: Das tut mir aufrichtig Leid. Aber doch nicht bei der Transmittierung?«
    »Nein«, sagte Perry. »Bei der Vernichtung des Ordensturmes. Ich bin Perry Rhodan.«
    »Ah! Der Terrorist. Ehre, wem Ehre gebührt. Das Empire fahndet inzwischen nach dir. Wenn auch nicht öffentlich, so doch durch seine Dienste.«
    Wir stellten ihm auch die anderen vor.
    »Und das ist euer faszinierendes Gefährt!« Er trat vor den Mars-Liner. »Vielleicht könnten wir hier drin miteinander konferieren ...« Er fuhr herum. »Vater Aris? Ich brauche einen Klappsitz!«
    »Aber - wir haben ein Besprechungszimmer vorbereitet. Der arme alte Vogel war völlig perplex.«
    Ich schmunzelte in mich hinein. On Paz verströmte eine ganz andere innere Kraft als die Tambu, die wir bisher kennen gelernt hatten. Im Gegensatz zu ihnen war er sofort als Praktiker zu erkennen.
    Shimmi sollte es später einmal in ihrer Teenager-Art auf den Punkt bringen: Der sieht nicht wie ein Wissenschaftler aus, sondern wie ein verrückter Erfinder!
    Ein Tambu - ich glaube, es war Bruder Joshwa -brachte den Klappstuhl, und On Paz betrat den MarsLiner. Neugierig sah er sich um. Seine Brille sirrte.
    Quart Homphé beugte sich zu ihm hinunter. »Ein Linsensystem?«
    »Unter anderem«, sagte der Priorforscher. »Infrarot, Fern und Makro. Eine Eigenentwicklung. Ist etwas anderes als dein altertümliches Modell da.« Er tippte mit einem langen, dürren Finger an die Brille, die Homphé vor der Brust baumeln hatte.
    Er klappte seinen Stuhl aus - bei dem es sich natürlich um eine Stange handelte. Er sah sich um. »Wir richteten rasch bei der Rückbank eine Runde ein.«
    »So. Was möchtet ihr wissen?«, fragte er.
    »Zuallererst: die Hintergründe unserer Entführung, antwortete Perry.«
    »Gern«, sagte der Priorforscher. »Rückhaltlos. Jedoch leider mit der Einschränkung, dass ich an der Aktion auf Balance B nicht beteiligt gewesen bin. Sie ist von einer dortigen unabhängigen Gruppe durchgeführt worden. Ich bin lediglich über die Fortschritte auf dem Laufenden gehalten worden. Ehrlich gesagt habe ich mit einem Gelingen gar nicht gerechnet.«
    »Ich räusperte mich. Gut. Wir haben verstanden. Du bist für nichts verantwortlich.«
    »O nein«, sagte On Paz. »Ich bin durchaus verantwortlich. Ich bin der zuständige Priorforscher. Ich will damit nur sagen: Details werde ich nicht unbedingt liefern können.«
    »Auch gut.«
    Er setzte die Brille ab und rieb sich den Schnabel. Er hatte wie alle Tambu sehr ausdrucksvolle, traurige Augen. Wahre Seelenspiegel. »Heute mag es so aussehen, als sei der Vaaligische Schwarm eine Errungenschaft der Nodronen. Tatsächlich aber waren die Wissenschaftler von Cor’morian die ursprünglichen Baumeister des Schwarms!«
    Er setzte die Brille wieder auf. »Im Laufe der Jahrtausende begann mein Volk die Kräfte zu verlieren. Die Tambu fielen einer schleichenden Degeneration anheim, so als hätten sie sich in den ersten Bauphasen innerlich aufgebraucht.«
    »Unheil aber droht dem«, meinte ich, »der das Leben fördern will mit Gewalt. Nicht gewaltig, sondern gewalttätig nenne ich den Geist, der zwingen will die Kräfte des Lebens.«
    Alle starrten mich an.
    »Laotse«, sagte Perry.
    Ich nickte. »Du bist nicht der Einzige, der an stillen Abenden die Nase gern mal in einen Klassiker steckt.«
    Das war es nämlich, was unsereins tat während der langen Flüge, die uns durch das All führten. Zu allen Zeiten waren Seefahrer die belesensten unter den Ungebildeten gewesen. Trinken und Spielen liefen darauf hinaus, seine Zeit nur totzuschlagen, und der Anblick des Meeres, ob es nun aus Wasser oder aus Sternen-staub bestand, lud ohnehin zum Sinnieren ein.
    Einmal lernte ich, in irgendeiner Kaschemme auf einer Welt, deren Namen ich längst vergessen habe, einen Hangararbeiter kennen, der in der einen Hemdtasche einen speckigen Kamm mit sich herumtrug und in der anderen eine zweisprachige Ausgabe von Goethes komplettem Faust. Wie er mir sagte, bevorzugte er die deutsche Version - weil sie schöner klänge.
    Der gute Mann stammte vom Volk der Yülzish, die

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