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PR Odyssee 4 Die Traumkapseln

PR Odyssee 4 Die Traumkapseln

Titel: PR Odyssee 4 Die Traumkapseln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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mich die ganze Zeit über anstarren! Glauben Sie, eine Frau merkt so etwas nicht? Ich schnappte mehrmals nach Luft. Sicher, ich war ganz hingerissen von ihr.
    Aber ich war auch felsenfest davon überzeugt, dass ich diesen Deckel zumindest beim zweiten Mal richtig fest aufgeschraubt hatte. Mama, ich hab schon wieder Durst, sagte die Kleine hinten. - Hören Sie, Lady, sagte ich, Sie können gern mit nach vorn kommen und sich davon überzeugen, dass der Deckel jetzt sitzt. Sie sah durch die Windschutzscheibe nach vorn. Ihre Hände in den weißen Lederhandschuhen öffneten und schlossen sich, immer wieder. Mama!, tönte ihre Tochter. Ich hab schon wieder Durst. - Mildred, sagte sie schließlich, geh dir was zu trinken holen und dann geh mit dem Herrn nach vorn und lass dir zeigen, dass der Kühlerdeckel zu ist. So machten wir es.
    Wieder stand ich mit Mildred in dem kleinen Laden, wieder konnte sie sich nicht recht entscheiden. Schließlich nahm sie eine Dr. Pepper’s, und wir gingen zum Auto ihrer Mutter, und sie ließ sich den Kühler und den vermaledeiten Deckel zeigen. Müsste da nicht mehr Wasser drin sein?, fragte sie. Ich lief dunkelrot an. Ich hab vergessen nachzufüllen, gab ich zerknirscht zu. Er hat vergessen, Wasser nachzufüllen, verkündete Mildred ihrer Mutter, die über den Rand ihrer Sonnenbrille hinweg einen vernichtenden Blick auf mich abschoss. Aber jetzt hat er alles richtig gemacht, glaube ich.«
    Fran lachte auf.
    »Abgang in einer Staubwolke. Es war dermaßen peinlich«, sagte ich. »Erst die Erkenntnis, dass sie mir einen solchen Trick überhaupt zugetraut hatte, baute mich wieder auf. Ganze Kerle taten so etwas. Und ich konnte so etwas auch tun! Es war eine Lektion fürs Leben. Aber egal. Jedenfalls war das Auto nach zwanzig Minuten wieder da. Wieder in einer Dampfwolke.«
    Fran sah mich amüsiert und ungläubig an.
    »Das muss irgendein perverses Spielchen sein, das diese feine Lady sich in ihrer Feine-Lady-Langeweile ausgedacht hat, denke ich. Aber diesmal bin ich fest entschlossen, nicht mehr mitzuspielen. Hören Sie, Frau Bundesrichter. Und wenn Sie die Gemahlin des Präsidenten wären, diesen Deckel schrauben Sie hübsch selber wieder drauf. Damit drehe ich mich um und stapfe zu dem Campingstuhl, der vor der Werkstatt steht. Setze mich hin und verschränke demonstrativ die Arme vor der Brust. Frau Bundesrichter hebt die weiß behandschuhte Hand und drückt die Hupe. Und lässt die Hupe nicht mehr los. Ein einziger endloser Ton, der immer stärker vibriert, je länger man ihn hört, der flimmert wie die Luft über den Feldern.«
    Ich wartete, bis Fran zu lachen aufhörte.
    »Schon gut! Schon gut!, brülle ich irgendwann und springe auf. Sie nimmt mit einem Lächeln die Hand von der Hupe und entriegelt die Motorhaube. Klack, springt die Haube den Spalt hoch. Ich warte, bis der Dampf einigermaßen verflogen ist, dann reiße ich die Haube auf. Reiße sie in meiner jugendlichen Wut richtig weit auf. Der Motor läuft noch. Motor aus!, rufe ich. Sie scheint es nicht zu hören unter ihrem schicken Kopftuch. Ach, was soll’s, denke ich, finde diesen vermaledeiten Schraubdeckel wieder in diesem Spalt und schraube ihn auf. Passe dabei schön auf, dass ich nicht in den sirrenden Lüfterflügel komme. Den musst du dir wie so einen altmodischen Ventilator vorstellen, nur ohne Schutzgitter drum herum. Ich will gerade die Motorhaube runterklappen, da .«
    Ich stutzte. »Ach so. Ich habe etwas zu erzählen vergessen. Diese Hauben hatten eine Automatik. Heute würde das niemand mehr so nennen. Es waren einfach Federn an Doppelscharnieren, die die Haube in der Schwebe hielten. Das funkionierte ganz prima, so lange man nicht die Haube so weit aufklappte, dass die Federn sich völlig entspannten. Dann konnten sie sich nämlich aus der Halterung lösen. Und wenn man das nicht merkte, zum Beispiel weil man gerade blind vor Wut war, dann rammte man sich die Haube beim Runterklappen voll auf den Schädel. Gut. Ich will also gerade die Motorhaube runterklappen, da steht auf einmal die kleine Mildred neben mir und ruft: Wir können uns so nicht mehr treffen! Meine Mutter wird misstrauisch!«
    »O nein!«, kreischte Fran auf und schlug sich dann die Hand vor den Mund.
    »Ich fuhr zu der Kleinen herum und bekam die schwere Haube voll hinten drauf. Peinlich, aber wahr. Patsch, hing ich mit einem Arm und dem Kopf im Motorraum fest. Für einen Moment nur. Aber der reichte, dass mir der Lüfterflügel die hier ins

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