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PR Odyssee 4 Die Traumkapseln

PR Odyssee 4 Die Traumkapseln

Titel: PR Odyssee 4 Die Traumkapseln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Gesicht fräsen konnte.«
    Ich stützte mich auf einen Ellenbogen und zog mit dem Daumen die Narben nach. »Ich kann von Glück reden, dass ich damals das Auge behalten habe.«
    »Du liebe Güte.« Fran hielt sich immer noch die Hand vor den Mund. In ihren Augen spiegelte sich eine rasche Abfolge von Gefühlen wider. Amüsiertheit. Mitgefühl. Ungläubigkeit. Misstrauen.
    »Wie sich herausstellte, war die kleine Mildred tele-kinetisch begabt«, fügte ich hinzu. »Sie riss mit ihrer Mutantenfähigkeit die Motorhaube nämlich so heftig wieder hoch, dass das schwere Ding glatt die Frontscheibe zerschlug und dann nur noch an einem Scharnier baumelte. Wer weiß, wie ich ansonsten aus-gesehen hätte.«
    Ich zuckte mit den Achseln. »Als wir dann später für die Dritte Macht das Mutantenkorps rekrutierten, habe ich versucht, Mildred und ihre Mutter wiederzufinden. Aber sämtliche Spuren führten ins Leere. Das«, sagte ich, »ist die Geschichte meiner Narben.«
    »Reginald«, sagte Fran langsam. »Wenn das ein Witz sein soll, dann lass dir gesagt sein, das ist nicht witzig.«
    »Also dafür, dass du es nicht lustig fandest, hast du ganz schön viel gelacht«, sagte ich und setzte mich auf. »Ich freue mich schon darauf, deine Frau Mutter kennen zu lernen. Darf ich dabei sein, wenn du ihr das von den Narben erzählst?«
    »Also ich gehe jetzt schwimmen«, tat Fran schnippisch und stand auf. »Mit dir rede ich doch überhaupt nicht mehr.« Sie kehrte mir den Rücken zu und stolzierte ins flache Wasser.
    »Finde ich gut.« Ich stand ebenfalls auf. »Schluss mit dem Liebesgeflüster!«
    »Iiihk!«, kreischte Fran. »Ein wild gewordener Tankwart!«
    Wir waren gerade mitten in der schönsten Wasserschlacht, als jemand vom Ufer her rief: »Ach, hier steckt ihr!«
    Es war Peikade. Sie grinste. »Ich hab euch schon überall gesucht. Errek ist zurück.«
    »Und?«, fragte ich. »Hat er es hinbekommen?« Peikade grinste nur.

29
    Als wir in der Großen Halle ankamen, war dort alles am Feiern. Es mussten zwei-, dreihundert Leute sein. Ich konnte es nur schlecht schätzen, weil meine Augen sich noch nicht an die relative Dunkelheit gewöhnt hatten.
    Die Fackeln an der hinteren Wand loderten. Schwarze Gestalten versperrten uns die Sicht, aber der Lichtschein ungefähr in der Mitte der Halle war unverkennbar: Dort brannte wieder ein so genanntes großes Feuer.
    Ich nahm Frans Hand und bahnte uns einen Weg. Ein, zwei Dutzend Leute weiter außen waren mürrisch. Sie flüsterten kurz und harsch miteinander. Aber je weiter wir zum Feuer vordrangen, desto munterer und fröhlicher sahen die Frauen und Männer aus. Der Branntwein floss, wie ich ihn in den Traumhabitaten noch nie hatte fließen sehen. Jemand hielt uns eine Flasche entgegen; ohne Etikett, versteht sich. Fran lehnte dankend ab. Ich nahm für sie einen Schluck mehr. Ich wollte die Flasche zurückgeben, aber der Mann zeigte an mir vorbei. Ich sollte sie weiterreichen.
    Dann waren wir durch die stehende Meute hindurch und schauten über die Köpfe der Sitzenden zu dem Feuerring. Diesmal war er schmaler, nicht so martialisch. In der Mitte stand breitbeinig, strahlend, erhitzt Errek Mookmher - zusammen mit dem alten Rebellen, der auf Taraks Totenfeier die Geschichte von der Nase erzählt hatte. Galrev Otashmarto sah wirklich aus wie ein terranischer Bilderbuch-Zwerg: stämmig, grauer Bart bis auf die Brust, die Gesichtszüge groß und grimmig.
    »Setzt euch, Leute!«, dröhnte er in die Runde. »Oder holt euch was zu futtern.« Er wies mit seiner Streitaxt, die er kurz unter dem Kopf gefasst hielt, zum anderen Ende der Halle.
    Dort waren Tische aufgebaut, die sich unter den Speisen bogen. Braten, Brote, Getreidebreis und Früchte, Beeren, Wildgemüse in einer Fülle, wie sie nur am langen Herbstabend der Habitate zu haben war.
    »Hoch lebe Errek!«, riefen ein paar Leute.
    »Jawohl, er lebe hoch!«, knarzte der Alte. »Errek, der der Quochtelnmama zeigte, was eines stolzen Rebellen Herz vermag!«
    »Quochtelnmama?« Das klang aber nicht nach Friedensschluss. Ich sah mich nach Perry um. Er stand uns gegenüber, auf der anderen Seite des Feuerrings, kaum auszumachen in dem Geflacker und den tanzenden Schatten.
    Und?, machte ich mit den Händen, aber er sah mich nicht.
    »Erzähl’s uns noch mal, Witwenmacher!«, rief jemand durch die Halle.
    »Ja, los!«, rief ich. »Erzähl’s uns!«
    »Wasser her!«, sagte Galrev Otashmarto. »Einen Krug Wasser her, um mir die Kehle zu

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