PR Plophos 01 - Feinde der Menschheit
kleinen Bildschirm drückte. »Sicher eine der unzähligen Routinemeldungen, mit denen man mir das Leben schwer macht.«
Auf dem Schirm erschien das Gesicht eines Mannes. Es wirkte neutral und nichtssagend. »Obmann, eine wichtige Meldung.« Hondro nickte. »Dann raus damit!«
»Ein Schiff von Terra, Obmann. Es hat um Landeerlaubnis gebeten.«
Hondro sah Gouthy an. Der Chef der Geheimpolizei blieb unbewegt, aber in seine Augen war auf einmal ein wachsames Funkeln getreten. Seine Züge wurden hart.
Terra! Das Wort bedeutete Ärger, wenn nicht mehr. Hondro mochte ähnlich denken. »Was für ein Schiff? Ein Schlachtschiff oder gar mehrere?«
»Nur ein kleines Kurierschiff, Obmann. Der Kommandant hat hei der Bitte um Landeerlaubnis hinzugefügt, daß es sich um eine handelstechnische Mission handelt. Was soll ich dem Leiter des Raumhafens für Anweisungen geben?«
»Warten! « Hondro sah Gouthy an. »Nun, was meinst du? Ein Schiff von der Erde... merkwürdig, nicht wahr? Ob sie einen
Verdacht gegen uns haben? Eigentlich doch wohl kaum möglich.«
»Wir vermuten, daß dieser Agent Konstantin vor seinem Tod Gelegenheit hatte, eine Nachricht abzustrahlen. Vielleicht war es die Nachricht, daß wir Rhodan entführten.«
»Unsinn! Niemand wußte davon. Ich bin eher der Meinung, daß es sich bei dem Kurierschiff um einen zufälligen Besuch handelt. Trotzdem wollen wir vorsichtig sein und keinen Verdacht erregen.« Er wandte sich wieder dem Bildschirm zu. »Das Schiff von Terra kann landen.«
Als der Schirm dunkel war, fragte Gouthy: »Ist der Kerl in der Zentrale verläßlich?«
»Er ist es«, bestätigte Hondro eisig. »Oder glaubst du, er könne auf das Gift verzichten?«
»Oh, natürlich. Das hatte ich fast vergessen.«
»Niemand sollte es jemals vergessen«, warnte Hondro zweideutig. Er lehnte sich vor und stützte das eckige Kinn in die Hände. »Gouthy, du wirst dafür sorgen, daß die Terraner sich hier auf Plophos ungehindert bewegen können. Lasse sie unauffällig beschatten und achte darauf, daß du keinen einzigen aus den Augen verlierst. Du hast genug Agenten, die sich um sie kümmern können. Aber die Terraner dürfen keinen Verdacht schöpfen, das wiederhole ich hiermit! Das terranische Konsulat ist mir auch schon lange ein Dorn im Auge. Meiner Meinung nach nichts als eine getarnte Spionagezentrale für das Imperium. War es dir immer noch nicht möglich, wenigstens in den wichtigsten Räumen Abhöranlagen unterzubringen?«
»Sie wurden immer gleich entdeckt.«
»Natürlich, dumm sind die Terraner ja nicht. Ich nehme an, die sogenannte Handelsmission, oder wie sie sich nennt, wird auch das Konsulat aufsuchen. Immer beschatten, Gouthy. Ich muß wissen, ob die Leute etwas mit den Nachforschungen nach Rhodan zu tun haben. Sollte das der Fall sein, wird es an uns liegen, ihren Verdacht zu zerstreuen.«
»Du kannst dich auf mich verlassen«, versprach Gouthy und erhob sich. Hondro blickte ihm kaltlächelnd nach und sagte: »Das beruht ganz auf Gegenseitigkeit, mein lieber Etehak.«
Dann war er allein. Er saß inmitten des Regierungspalasts, von dicken Mauern, elektronischen Abschirmungen und treu ergebenen Leibwächtern umgeben, aber er fühlte sich auf einmal nicht mehr sicher.
Rhodan war ein Gegner, der nicht zu unterschätzen war. Auch dann nicht, wenn er in Gefangenschaft geriet. Und auch dann noch nicht, wenn er schon so gut wie tot war.
Der geringste Fehler würde ihm, Iratio Hondro, den sicheren Tod bringen. Auch wenn er unsterblich war.
Die Landeerlaubnis ließ auf sich warten. In geringer Höhe stand die Space-Jet über dem Raumhafen von New Taylor. Homunk saß hinter den Kontrollen, steif und ohne sich zu rühren. In seinen menschlichen Augen funkelte es abwartend. Sein biopositronisches Gehirn würde im Notfall schneller als jedes terranische Gehirn reagieren. Es würde blitzartig Entscheidungen treffen können. Auf Homunk war Verlaß.
John Marshall, Gucky und Ras Tschubai saßen hinter Homunk auf der Liege in der Zentrale. Tako Kakuta lehnte an der Wand. »Du würdest auffallen wie ein bunter Hund«, sagte Marshall und versuchte zu grinsen. »Oder glaubst du, die Plophoser hätten noch nie etwas von Gucky gehört?«
Der Mausbiber sah sich in die Enge getrieben. »Ich habe nichts gegen Hunde, aber du solltest mich nicht mit einem vergleichen, John. Außerdem protestiere ich energisch dagegen, untätig in der Space-Jet zu hocken, wenn es um Rhodans Befreiung geht. Ras kann mich ja als
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