PR Plophos 01 - Feinde der Menschheit
sich um eine Diktatur handelt, also ist doppelte Vorsicht geboten. Konstantins Tod beweist einwandfrei, daß wir es mit skrupellosen Gegnern zu tun haben. Geben Sie vor, die Handelsniederlassungen der Erde besuchen zu wollen. Ein Vorwand dafür wird sich schon finden lassen. Landen Sie auf dem Raumhafen der Regierungsstadt. Setzen Sie vor allen Dingen die Telepathen ein. Wenn Rhodans Entführung vom Geheimdienst der Plophoser vorbereitet und durchgeführt wurde, weiß die Regierung Bescheid. Wenn es auf Plophos eine Spur gibt, beginnt sie im Regierungspalast.«
John Marshall gab Tifflor die Hand. »Machen Sie sich keine Sorgen, Julian. Wir kennen unsere Aufgabe und werden sie lösen. Der Notimpuls wird nur dann abgestrahlt werden, wenn es unbedingt notwendig ist. Dann können Sie mit der THORA eingreifen.«
Marshall lächelte, als er in die kleine Schleuse der Space-Jet stieg. Er winkte Tifflor noch einmal zu, dann verschwand er im Innern des kleinen Schiffes. Automatisch schloß sich hinter ihm die Luke.
Fünf Minuten später schoß die Space-Jet aus dem riesigen Leib der THORA und verschwand in Richtung der Sonne Eugaul im Raum. Tifflor sah ihr auf den Bildschirmen nach, bis sie nicht mehr zu sehen war. Nur die Sterne funkelten noch im All, aber sie gaben keine Antwort auf die tausend Fragen, die Tifflor ihnen stellte.
Die THORA und alle, die in ihr waren, warteten. Die nächsten Stunden und Tage würden entscheiden, ob es auch in Zukunft einen Perry Rhodan geben würde oder nicht.
Etehak Gouthy war der Oberbefehlshaber der Geheimpolizei auf Plophos, die auch Konstantin aufgespürt und erledigt hatte. Sie war identisch mit der sogenannten Blauen Garde, die mit Spezialaufgaben betraut wurde.
Hondro und Gouthy saßen sich gegenüber. Sie maßen sich mit Blicken von Männern, die beide wußten, was sie gegenseitig von sich hielten.
»Wirklich großes Pech«, sagte Hondro, »daß die Gefangenen entflohen sind - aber in der Hauptsache Pech für sie selbst. Niemand außer mir kennt das Gegengift. Sie werden sterben, wenn sie die Injektion nicht rechtzeitig erhalten. Wir hätten uns übrigens früher um die Rebellen auf Greendor kümmern sollen.«
»Neutralisten nennen sie sich.«
»Na und?« Hondro sah seinen Vertrauten wütend an. »Wo ist da der Unterschied? Wer sich zu meiner Politik neutral verhält, ist automatisch mein Gegner. Die Garde wird sie ausräuchern, sobald Zeit dazu ist.«
»Schon alle nach Greendor unterwegs, Hondro. Keiner von den Halunken wird übrigbleiben.«
Hondro lächelte kalt. Sein Blick ging durch Gouthy hindurch, als er fragte: »Wann ist eigentlich deine nächste Injektion fällig, Etehak?«
Der Mann, der dem Diktator gegenübersaß, wurde bei der merkwürdigen Betonung der Frage blaß. Er gab den Blick aber ebenso kalt zurück. »In zwei Wochen, Hondro. Was soll die Frage? Du weißt so gut wie ich, daß die Injektion bei mir eine reine Formsache ist. Ich bin dir treu ergehen, und dein Schicksal ist auch mein Schicksal. Und umgekehrt.«
»Umgekehrt? Was soll das heißen?«
»Sollte mir etwas geschehen, Hondro - angenommen, das Gift wirkte und ich stürbe. Was glaubst du, was die Garde dazu sagen würde? Nicht alle haben die Giftinjektion erhalten. Es sind genug da, die ohne deine rettende Hand weiterleben werden. Ihnen wäre es nicht recht, wenn ihr Chef plötzlich durch einen Fremden ersetzt würde. Sie haben sich an mich und meine Befehle gewöhnt.«
Hondro lächelte noch immer. »Es war nur ein Scherz, Etehak. Seit wann hast du nichts mehr für Scherze übrig?«
»Oh, ich liebe den Humor, Hondro. Aber ich liebe keine Andeutungen und keine Zweifel an meiner Aufrichtigkeit. Ich habe in den Jahren, in denen ich die Geheimpolizei und die Garde befehlige, noch keinen Fehler gemacht und...«
»Die Flucht Rhodans war ein Fehler, Etehak Gouthy! Ein Fehler, der auf das Versagen der Blauen Garde zurückzuführen ist, wenn man es genauer analysiert. Für die Garde aber bist allein du verantwortlich.«
»Du willst doch damit nicht sagen...?«
»Nur ein Scherz, lieber Gouthy, das erwähnte ich bereits. Vielleicht ein kleiner Hinweis, in Zukunft etwas vorsichtiger zu sein. Deine Leute sollten besser geschult werden. Vielleicht wäre die Giftinjektion für alle angebracht, ohne Ausnahme.« Gouthy wollte etwas erwidern, aber wurde durch das plötzliche Summen eines Nachrichtengerätes daran gehindert, das auf dem Tisch stand. Hondro lächelte verzerrt, während er auf den Knopf neben dem
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