Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR Plophos 01 - Feinde der Menschheit

PR Plophos 01 - Feinde der Menschheit

Titel: PR Plophos 01 - Feinde der Menschheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: div.
Vom Netzwerk:
überkam ihn, das auch nicht nachließ, als er langsam zu seinen Männern hinüberging, die ihre Spezialgeräte zusammenpackten. Allmählich begannen die großen Scheinwerfer zu erlöschen. Die Männer transportierten sie in die Fluggleiter, um sie zur MORAVIA zu bringen.
    Als Humphrey beim Gleiter ankam, war auch Mercant wieder da. Das letzte Licht ging aus, die Männer versammelten sich um die kleinen Flugmaschinen. Schweigend kletterte Mercant vor Humphrey durch die Einstiegsluke. Humphrey folgte ihm. Wenige Minuten später starteten die Gleiter und flogen auf die MORAVIA zu. Im Wrack der CREST knisterte es. Ab und zu glühten helle Flecken auf, wie Augen von Ungeheuern. Rascheln und Knacken kam aus dem Krater. Ein feines, kaum hörbares Prasseln wurde laut.
    Das war der Wind, der Sand vor sich her in den Krater trieb und auf die ausgeglühten Metallflächen niederregnen ließ. Dieses Geräusch würde noch lange Zeit anhalten. Erst dann, wenn die Überreste der CREST vollständig bedeckt waren, würde es verstummen.
    Das Flaggschiff der Flotte des Vereinten Imperiums hatte ein mächtiges Grab gefunden.

7
    Greendor!
    Das ist das Dröhnen von Raumschiffstriebwerken, das Summen von Lufttaxen, das Stampfen, Brummen, Pfeifen und Kreischen gewaltiger Industrieanlagen, das Klirren gläserner Bauwerke, die von Roboterkolonnen in die Höhe getrieben werden.
    Das ist das Donnern und Zischen modernster Straßenfahrzeuge, das Blinken und Glitzern eines unübersehbaren Meeres von Kontrollampen, das pausenlose Tröpfeln und Schäumen in den ausgedehnten Laboratorien.
    Das ist das Hasten einer Masse von Menschen, ist das Knallen ihrer metallbeschlagenen Stiefelsohlen auf Stahl, Beton und Glas.
    Greendor!
    Das ist der brodelnde Atem der Hölle, ist ein Dschungel aus Bäumen, Blumen, Lianen, Sträuchern, Gräsern und verfilztem Gestrüpp.
    Das ist ein erbarmungsloser Kampf der Pflanzen untereinander, ein Anstürmen der Natur gegen die sich immer weiter ausdehnende Niederlassung der Plophoser.
    Greendor!
    Hölle und Paradies zugleich. Schauplatz menschlichen Triumphes und menschlicher Niedertracht. Ein wilder, schrecklicher Planet. Eine Welt im Untergang und im Aufbruch, ein riesiges Amphitheater, in dessen weitem Rund Tod, Gewalt und Kampf die Hauptdarsteller sind.
    »Es gibt nur ein Spiel, das einen richtigen Mann befriedigen kann: das Spiel mit menschlichen Figuren. Nur wenn man dieses Gefühl uneingeschränkter Macht über die Mitmenschen erfahren hat, kann man von sich behaupten, gelebt zu haben. Man muß die Menschen benutzen, sie an bestimmte Stellen schicken können, sie ganz nach ihren Fähigkeiten einsetzen und ohne die geringsten Skrupel ihr Leben fordern, wenn es sein muß.« »Ja«, sagte Plog und grinste einfältig. Auf seinen eingefallenen Wangen erschien ein schwaches Rot - wie immer, wenn der Obmann mit ihm sprach.
    »Du bist ein Narr, Plog«, sagte der Obmann. »Du bist der einzige Mann, der nicht ebenso nach Macht strebt.«
    »Natürlich«, sagte Plog und schlug sich vor Vergnügen auf die dürren Oberschenkel.
    »Mit dir zu sprechen«, sagte der Obmann, »ist ein besonderes Vergnügen. Von dir weiß ich mit Bestimmtheit, daß du mir nicht aus dem Bewußtsein heraus zustimmst, ein Widerspruch könnte dir gefährlich werden. Du bist der einzige meiner Männer, auf den ich mich vollkommen verlassen kann - aber du bist ein Idiot.«
    Plog hüpfte durch die kleine Zentrale und schrie vor Begeisterung. Sein gelber Umhang wirbelte hinter ihm her, denn er war viel zu schmächtig, um ihn ausfüllen zu können. »Wie alt bist du, Plog?« fragte der Obmann.
    Sofort wurde der Narr ruhig. Seine glanzlosen Augen richteten sich auf den Obmann, als müßten sie die Antwort auf diese Frage im Gesicht des Gegenübers ergründen.
    »Hundert«, meinte Plog.
    »Nein«, sagte der Obmann.
    »Zweihundert«, sagte Plog.
    »Etwas über Dreißig«, berichtigte der Obmann. »Und du hast nur noch fünf oder sechs Jahre zu leben, weil du krank bist.« »Krank?« brüllte Plog. »Dreihundert Jahre krank.«
    »Sei still!« befahl der Obmann und wandte sich den Kontrollen des kleinen Raumschiffes zu. »Ich muß arbeiten.«
    Kichernd zog sich Plog in eine Ecke zurück. Er war nur 1,50 Meter groß und wog siebzig Pfund. Er war dürr, krank und verrückt. Unter normalen Umständen wäre er bereits gestorben, aber der Obmann ließ nichts unversucht, um das Leben des Idioten zu retten.
    Plog war die einzige Schwäche des Obmanns. Kein Mensch konnte

Weitere Kostenlose Bücher