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PR Plophos 01 - Feinde der Menschheit

PR Plophos 01 - Feinde der Menschheit

Titel: PR Plophos 01 - Feinde der Menschheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: div.
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werde ersticken, wenn Sie mich nicht bald loslassen, Kasom«, sprudelte Bullys unverkennbare Stimme.
    In Sekundenschnelle sank das Wasser. Die Männer konnten wieder auf eigenen Beinen stehen. Ihre Kleider waren naß und schwer. Trotzdem setzte Rhodan die Flucht unverzüglich fort. Der Boden wurde ständig unebener. Schlamm und Abfallreste bedeckten die beiden seitlichen Stege und füllten die Rinne aus. Bis zu den Knöcheln versanken die Füße darin.
    Plötzlich stieß Rhodan gegen etwas Weiches, das sofort nachgab. Er bückte sich und tastete den Boden ab. Vor ihm schwamm etwas im Wasser. Es mußte irgendein schwammiges Gebilde sein. Rhodan konnte nicht wissen, daß es sich um einen jungen Riesenstaubpilz handelte.
    »Ich habe etwas gefunden«, informierte er seine Begleiter. »Es saß am Boden fest, scheint aber zu schwimmen.« Seine Hände untersuchten den rätselhaften Gegenstand. »Es ist schwer unter Wasser zu drücken. Vielleicht handelt es sich um einen Schwimmkörper. Wir werden ihn mitnehmen. Eine Rettungsboje kann nichts schaden.«
    Er gab den Pilz, der jetzt schon einen halben Meter durchmaß, an Kasom weiter, der ihn mit seinen riesigen Händen betastete. »Ich glaube, es ist eine Pflanze, Sir«, meinte der Ertruser.
    »Eine Pflanze?« klang Atlans Stimme auf. »Hier unten?«
    »Du hast die Pflanzenwelt dieses Planeten nicht sehen können, Admiral«, sagte Rhodan.
    Sie gingen weiter. Eine Weile schwiegen sie, jeder hing eigenen Gedanken nach. Nur das Platschen ihrer Füße im Wasser und das ununterbrochene Rauschen der Kanäle war zu hören. Aus einem kleinen Seitenkanal wurden sie mit säurehaltiger Flüssigkeit übersprüht, aber sie ertrugen das Brennen auf der Haut, ohne ein Wort darüber zu verlieren.
    An einem Staufeld vorbei gelangten sie in einen tiefer gelegenen Kanal. Meterhoher Schaum hatte sich über dem Schutzschild der Stauanlage gebildet. Durch das Wirbeln des abfließenden Wassers wurden die Flüchtlinge buchstäblich in Schaum gebadet.
    Kasom hockte sich mitten auf den Stauschutz und klammerte sich mit einer Hand fest. Die freigebliebene Hand benutzte er als Kran. Einen Mann nach dem anderen hob er in den tieferen Kanal hinab. In der vollkommenen Dunkelheit war dies eine ebenso schwierige wie gefährliche Aufgabe. Ein verkehrter Tritt - und Kasom würde abstürzen.
    Nachdem sie alle den Kanal gewechselt hatten, folgte der Ertruser. Schaumbrocken wirbelten hinter ihnen her. Rhodan dachte an Mackers’ Waffe in seiner Tasche. Es war zweifelhaft, ob sie noch funktionierte, nachdem sie mehrere Male naß geworden war.
    Da sie bis auf Kasom alle einen Zellaktivator besaßen, würde es lange dauern, bis sie Anzeichen von Erschöpfung zeigten. Der Ertruser hatte seinerseits unerschöpfliche Energiereserven in seinem mächtigen Körper, so daß sie keine Pause einzulegen brauchten.
    Das Problem, das Rhodan am meisten beschäftigte, war die Frage, wo sie schließlich herauskommen würden. Es gab unzählige Möglichkeiten, aber keine schien besonders vielversprechend zu sein. Ob sie aufs Meer hinausgetrieben wurden oder durch einen Luftschacht an die Oberfläche gelangten, immer war ihr Leben in Gefahr.
    Die Vorstellung von der Größe Zentral-Citys ließ Rhodan frösteln.
    Meilenweit erstreckten sich diese unterirdischen Anlagen. Sie bildeten ein ausgedehntes Labyrinth, ein überdimensionales Spinnennetz voller Tücken und Gefahren. Sie konnten sich verirren und Tage um Tage durch Kanäle kriechen, ohne ein Ziel zu erreichen. Wenige Minuten, nachdem sie den tieferen Kanal betreten hatten, entdeckten sie eine ganze Ansammlung junger Riesenstaubpilze. Rhodan watete direkt in das Beet hinein. Er sorgte dafür, daß jeder der Männer eine der mysteriösen Pflanzen erhielt. Auch er befestigte eine davon am Gürtel.
    Die Wirkung des Heiztunnels hatte spürbar nachgelassen. Die Kleider an Rhodans Oberkörper begann nur langsam zu trocknen. Unten wurde er ständig neu durchnäßt. Praktisch fror er ununterbrochen, aber er hatte keine Zeit, sich darüber Sorgen zu machen. Seine ganze Aufmerksamkeit wurde von der Umgebung in Anspruch genommen.
    Noirs Aufschrei kam so unerwartet, daß Rhodan zusammenfuhr. Er blieb sofort stehen. Noir stöhnte und fluchte gleichzeitig.
    »Was ist?« erkundigte sich Rhodan. »Ich weiß nicht«, sagte Noir unsicher. »Ich bin in eine Falle getreten.«
    »Falle?« Rhodan wischte mit beiden Händen über sein naßkaltes Gesicht.
    »Etwas hat zugeschnappt«, berichtete Noir.

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