PR Plophos 01 - Feinde der Menschheit
alte Mann aufs Bett fiel und erschrocken aufschrie.
Jiggers hastete in den großen Kellerraum zurück. Schnell fand er die Sprechanlage. Zunächst rief er das Büro des Obmanns an. Er schilderte Hondro, was geschehen war.
»Sie haben keine Chance«, sagte der Obmann.
»Sie können sterben«, gab Jiggers zu bedenken. »Das wollten Sie vermeiden. Wir müssen sie finden, bevor sie getötet werden.«
»Ich werde Alarm geben«, versprach Hondro. »Alle Austrittsschächte der Kanalisation müssen bewacht werden. Wer soll die Verfolgung übernehmen?«
»Meine Männer und ich«, sagte Al schnell.
»Gut«, sagte Hondro. »Wir werden in Verbindung bleiben. Sie werden wahrscheinlich nie aus diesem Irrgarten herausfinden.« Jiggers rief sein Büro an und befahl seinem Stellvertreter, eine Gruppe von dreißig Mann mit Spezialausrüstungen in den Keller zu schicken. »Es muß schnell gehen«, forderte er. »Beeilen Sie sich.«
Danach kehrte Jiggers ins Gefängnis zurück. Mackers hockte niedergeschlagen im Vorraum am Tisch. Er hatte den Kopf in beide Hände gestützt. Al Jiggers hob witternd den Kopf »Es riecht nach Alkohol«, stellte er fest. »Haben Sie getrunken?«
Mackers schüttelte den Kopf Mit zwei Schritten war Jiggers am Tisch und riß ihn von Mackers weg. Mackers sackte nach vorn. Der Agent baute sich vor ihm auf.
»Was ist?« sagte er mit gefährlicher Ruhe. »Haben Sie getrunken?«
»Ein wenig«, erwiderte Mackers bebend.
»Schnaps«, sagte Al verächtlich. »Sie haben sich mit Schnaps kaufen lassen.«
Mackers hatte Glück, daß kurz darauf die ersten Männer des Suchkommandos eintrafen. Jiggers wurde dadurch von ihm abgelenkt. Als der Agent mit seinen Begleitern in die Kanalisation eindrang, saß Mackers noch immer auf dem Stuhl. Sein Gesicht war geschwollen. Jiggers war ein brutaler Mann. Er führte seine Erfolge auf die Tatsache zurück, daß er härter war als seine Gegner. Darauf baute er auch jetzt.
Wenn die Flüchtlinge noch am Leben waren, zweifelte er nicht daran, daß er sie innerhalb kurzer Zeit fangen würde.
Am 10. Oktober 2328, dem gleichen Tag, an dem Rhodan und seine Begleiter auf Greendor flüchteten, war die Situation innerhalb der Galaxis verworrener denn je.
Die Nachricht vom Absturz der CREST hatte überall Bestürzung, aber auch Frohlocken hervorgerufen. Man war allgemein davon überzeugt, daß Perry Rhodan nicht mehr am Leben war. Da bisher auch Atlan und Bull nicht in der Öffentlichkeit erschienen waren, nahm man an, daß diese beiden Männer ebenfalls an Bord der CREST gewesen waren und den Tod gefunden hatten.
Alle Dementis, die von Mercant und Tifflor herausgegeben wurden, konnten nicht verhindern, daß das Chaos sich immer weiter ausbreitete. Die Berichte der beiden Terraner klangen unglaubwürdig, denn sie konnten durch ein Auftreten der drei wichtigsten Männer nicht unterstrichen werden.
Der Zerfall des Vereinigten Imperiums begann nun endgültig. Überall fehlte die lenkende Hand. Die einzelnen Kolonialsysteme begannen stärker als bisher auf eigene Faust zu handeln. Sie zeigten deutlich, daß sie nicht länger an einer Zusammenarbeit mit Terra interessiert waren. Die führenden Männer in den Kolonien gingen ihre eigenen Wege.
Vielleicht hätten Rhodan und Atlan die Situation durch ein rasches und entschlossenes Eingreifen noch ändern können -doch sie blieben verschwunden.
Von einer wesentlich unangenehmeren Seite als die Kolonisten zeigten sich jedoch die Akonen, Arkoniden und Springer. Die Akonen trugen dazu bei, daß sich der Krieg der Blues-Völker in den westlichen Teil der Galaxis verlagerte. Die Männer vom Blauen System schickten sogenannte Freischärlertrupps zur Unterstützung der Blues aus. Das zeigte deutlich, daß die Akonen in den Blues die zukünftigen Herren der Milchstraße sahen. Die Blues waren noch immer stark genug, um das Erbe Terras anzutreten.
Die Springer hingegen hatten weniger militärische als geschäftliche Ambitionen. Wer gut bezahlte, erhielt Waffen. Modernste Massenvernichtungsmittel und
Verteidigungsanlagen wechselten den Besitzer. Die Blues erhielten dadurch Waffen, die sie durch eigene Forschung in Jahrzehnten nicht hätten entwickeln können.
Es wurde immer schwerer, die Grenzen der einzelnen Kämpfe festzulegen. An unzähligen Stellen innerhalb der Galaxis wurden Raumschlachten ausgetragen. Revolten brachen aus, Planeten wurden erobert und riesige Städte dem Erdboden gleichgemacht.
Jeder, der eine Waffe tragen
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