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PR Plophos 01 - Feinde der Menschheit

PR Plophos 01 - Feinde der Menschheit

Titel: PR Plophos 01 - Feinde der Menschheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: div.
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sie Rhonda sanft. »Papa wird es mit sich tragen. Er braucht schon lange einen Talisman.«
    Patite fing an zu schluchzen.
    »Wozu braucht man einen Talisman?« fragte Duval.
    »Gegen die Pestschlangen«, sagte Rhonda. »Sie sind acht Meter lang, und wenn sie einen erwischen, dann schlingen sie sich um einen und drücken einem die Luft ab. Wenn man aber trotzdem davonkommt, kriegt man kurze Zeit später eine Hautkrankheit, die sich wie die Pest ausbreitet und gegen die es nur furchtbar teure Medikamente gibt.«
    »Aber wie kann ein so kleines Tier«, krächzte Duval in aufgeregtem Protest, »einem gegen eine so große Schlange helfen?«
    »Früher«, sagte Rhonda, »waren es wirklich ganz winzige Tiere, die den Menschen gegen die Pestschlangen halfen. Sie spritzten einen Saft aus, der die Schlange tötete, bevor sie den Menschen noch anfallen konnte.«
    »Aber es waren keine Teckos, wie?« erkundigte sich Duval mißtrauisch.
    »Nein.«
    »Wozu braucht Papa dann... «
    »Es gibt keine Pestschlangen mehr«, unterbrach ihn Rhonda geduldig. »Also brauchen die Menschen eigentlich keine Beschützer mehr. Aber die Sitte hat sich eingebürgert, und die meisten tragen immer noch irgendein kleines Tier mit sich herum. Sie nennen es ihren Talisman. Das Ganze hat keine praktische Bedeutung mehr. Man nennt es Tradition, verstehst du?«
    Duval schüttelte den Kopf. »Nein«, sagte er.
    Art mußte lachen. Im selben Augenblick sagte der Tecko: »Sie haben Gerrimer umgebracht.«
    Art verschluckte sich und fing an zu husten. Hinter der vorgehaltenen Hand musterte er Rhonda und die beiden Kinder. Sie schienen nichts gehört zu haben. Patite schluchzte immer noch, Duval sah verdrossen vor sich hin, und Rhonda beschäftigte sich mit ihren Fingernägeln.
    »Wer hat Gerrimer umgebracht?« fragte er unhörbar zurück. »Das weiß ich nicht. Sein Signal brach plötzlich ab.«
    Der Tecko hüpfte munter auf dem Fußboden hin und her. Die Kinder beachteten ihn nicht mehr, weil sie ihn nicht behalten durften.
    »Von woher kam das Signal zuletzt?«
    »Nähe Stadtmitte.«
    »Sind Kup und Adrian noch in Ordnung?«
    »Unveränderte Anzeige.«
    »Gut. Die Sache ist gefährlich. Wir müssen ihr sofort nachgehen.«
    »Wie schön, daß du selbst darauf kommst. Ich hätte es dir sonst sagen müssen.«
    »Du bist ein unverschämtes Mistvieh«, sagte Art lautlos und griff nach dem Tecko.
    Zwei Sekunden später hatte er ihn in seiner Tasche verstaut und stand auf »Ich muß noch einmal fort«, sagte er zu Rhonda, die ihn erstaunt ansah. »Hab’ was Wichtiges vergessen.« Rhonda begleitete Art zur Tür. »Ist alles in Ordnung?« fragte sie forschend in leisem Ton. Art lachte.
    »Keine Angst, Schöne. Ich bin bald wieder hier. Muß nur schnell ins Büro... vielleicht noch ein Abstecher zum vierzehnten Bezirk, das ist alles.«
    Rhonda lächelte gezwungen. »Mußte ich mir ausgerechnet einen Polizisten aussuchen?«
    Art gab ihr einen Kuß, der hastiger ausfiel als sonst. Dann lief er über den gefrorenen, raschelnden Rasen hinüber zur Garage, in der die beiden Gleiter standen. Im Laufen legte er die Hand auf die Tasche, in der der Tecko steckte. Wieviel war das Tier jetzt noch wert?
    Jetzt, nachdem sie Gerrimer umgebracht hatten, der ihm den Tecko verkauft hatte?
    Das Polizeipräsidium lag an der Straße nach Paris. Diese Straße durchzog die Stadt in ihrer ganzen, vom Lauf der vier Flüsse bestimmten Länge. Sie war mit mehreren Funkleitbändern ausgelegt, und außer auf den beiden Außenbahnen bewegte sich der Verkehr auf ihr mit einer Mindestgeschwindigkeit von 100 Stundenkilometern.
    Art nahm das Zentralband und schoß mit etwa 200 Stundenkilometern dahin. Das Polizeipräsidium war eines der wenigen Ziele in New Taylor, auf das die kürzlich eingerichtete Adressomatik ansprach. Art hatte die Kodenummer des Präsidiums in die Wählscheibe gedreht und dem Autopiloten überlassen, das Ziel zu finden. Er hatte ein paar Minuten Zeit zum Nachdenken, aber seine Gedanken jagten einander, und es gelang ihm nicht, sich aus der Lage ein Bild zu machen. Gerrimer war also tot. Erst am Tag zuvor hatte Art auf dem üblichen Weg die Nachricht erhalten, er werde am 9. November, also heute, Gerrimer in der Montur eines Straßenhändlers an der Ecke Straße nach Paris / Weg nach Boston finden. Gerrimer hielt, so besagte die Information, kleine Tiere zum Verkauf. Er, Art, war angewiesen, den Tecko zu kaufen und sich das winzige Gerät, das er als Freigabe dazu erhielt, in

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