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PR Plophos 02 - Soldaten für Kahalo

PR Plophos 02 - Soldaten für Kahalo

Titel: PR Plophos 02 - Soldaten für Kahalo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: div.
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jeden von uns einen bleigefütterten Schutzanzug herzustellen. Das hatte nicht am guten Willen dieser Leute gelegen, sondern einfach daran, daß man auf Roost nicht genügend Blei besaß. Wir hatten erst auf die Suche gehen müssen, bis wir einige mit Blei ausgegossene Treppenfugen entdeckt hatten. Selbst das war ein Zufall gewesen.
    Die drei Terraner verschwanden, Kasom und ich blieben allein zurück. Dann begann der Gigant erneut zu handeln.
    »...kein Wille zum Widerstand - schwache Gegner!« hatte André Noir behauptet. Ich war anderer Meinung!
    Wir hatten sehr weit vordringen können. Außer Arbeitsrobotern, von denen es hier zahlreiche Ausführungen gab, riesigen Maschinensälen und gewölbten Gängen hatten wir nichts entdeckt.
    Doch dann, als wir den anscheinend wichtigsten Sektor dieser Untergrundstadt erreicht hatten, waren wir völlig überraschend unter Desintegratorbeschuß genommen worden.
    Vor mir lag ein Schwarzer. Seine radioaktiv strahlende Kleidung, die tatsächlich wie die Rüstung eines Ritters aussah, war von einem Strahlschuß aus Kasoms Waffe zerschmolzen worden. Ich betrachtete gebannt das Wesen, das sich in dieser Umhüllung befand.
    Es war durchaus menschenähnlich, nur glich es einer Mumie. Die dunkle, lederartige Haut lag so straff über dem Skelett, daß man jeden einzelnen Knochen erblicken konnte. Die stark hervortretenden Sehnen- und Muskelbänder verstärkten noch das Scheußliche an dieser Erscheinung. Gesichtszüge waren nicht mehr zu erkennen. Selbst die Augen schienen eingeschrumpft zu sein.
    Ich ahnte, daß wir ein wohl einmaliges biologisches Phänomen entdeckt hatten. Diese Wesen brauchten die starke Gammastrahlung so nötig wie ein Mensch Luft zum Atmen.
    Wahrscheinlich waren die Vorfahren der Mumien ebenso normal gewesen wie wir, doch dann mußte sich ein Strahlungsunfall ereignet haben, der die meisten Lebewesen getötet, einige jedoch verschont hatte.
    Natürlich waren die Überlebenden völlig steril geworden; aber sie mußten sich im Laufe der Jahrhunderte mehr und mehr auf die Radioaktivität eingestellt haben, die höchstwahrscheinlich auch eine normale Alterung der entstellten Körper verhindert hatte.
    Endlich war es soweit gekommen, daß man Rüstungen anfertigen mußte, um den strahlungssüchtig gewordenen Körpern jederzeit die erforderliche Dosis zuführen zu können. Das Material der Umhüllungen schien die Radioaktivität zu speichern und ständig an die lebenden Toten abzugeben.
    Ich war mir darüber klar, daß dieses Phänomen nur deshalb möglich war, weil die Fremden schon von Natur aus über einen eigenartigen Metabolismus verfügt hatten. Menschen und Arkoniden hätten eine solche Umwandlung niemals überstanden.
    Wir hatten die letzten Ureinwohner dieses Planeten entdeckt, der demnach doch schon intelligentes Leben hervorgebracht hatte. Nur - es war in einer mechanisierten Unterwelt verschwunden.
    Der hohe Nahrungsmittelverbrauch der lebenden Mumien schien ebenfalls eine Folgeerscheinung der biologischen Widersinnigkeit zu sein. Ich nahm an, daß der völlig veränderte Stoffwechsel dieser Körper immer nur einen Bruchteil der Nährmittelsubstanzen ausgewertet und den größten Teil ungenutzt ausgeschieden hatte.
    Jedenfalls waren die Schwarzen von Roost lebensuntüchtige Geschöpfe geworden, die offenbar nur noch danach trachteten, ihr armseliges Dasein mit allen Mitteln zu verlängern.
    Jetzt verstand ich plötzlich, warum wir nicht energisch gesucht und angegriffen worden waren. Man hatte eine Vogel-Strauß-Politik verfolgt und darauf gehofft, daß wir, die ungebetenen Gäste aus dem Weltraum, anderweitig zugrunde gehen würden.
    Die Schwarzen waren die letzten Hüter der Pyramiden von
    Roost. Als diese Bauwerke von einem unbekannten Volk errichtet worden waren, hatte es hier wahrscheinlich noch ganz anders ausgesehen - bis dann der Tag kam, an dem ein Atommeiler undicht wurde und seine verheerenden RadioSchauer abstrahlte. Vielleicht war auch ein anderes Gerät defekt geworden. Wir wußten es nicht und würden es wahrscheinlich auch niemals ergründen können.
    Als die Springer auf Roost landeten, mußten sie den damals schon mumifizierten Überlebenden hochwillkommen gewesen sein. Die Besatzung des Schiffes wurde suggestiv übernommen und zum Verbleiben gezwungen. Aus diesen Männern und Frauen waren die heutigen Traver und Gognul hervorgegangen. Ich schätzte das Alter der vor mir liegenden Mumie auf wenigstens tausend Jahre irdischer

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