PR Plophos 03 - Panik im Sonnensystem
konnte, war: »Die Plophoser sind soeben gelandet!«
Der zweite Ruck erfolgte, als Guri das Innenschott der Zeltschleuse schon geöffnet hatte. Rasch trat er in die kleine Kammer hinein und schleuste sich aus. In blendender Helligkeit lagen die endlosen Eisflächen der Sicos-Oberfläche vor ihm. Links hinter ihm hatte sich das Wrack der MALTZO-XXI halb ins Eis gegraben. Die Reste der Außenhülle glühten bläulich im Feuer des Kernbrands. Voraus, etwa zwei Kilometer entfernt, standen die beiden plophosischen Raumschiffe. Die Impulswellenbündel ihrer Triebwerke hatten tiefe, schwarze Trichter in die schimmernde Fläche gefressen. Die beiden kugelförmigen, rund hundert Meter durchmessenden Fahrzeuge standen so dicht beieinander, daß Guri nicht umhin konnte, die Navigationskunst der Piloten zu bewundern. Beide Schiffe waren im Augenblick dabei, je ein kleines, elliptisches Boot auszuschleusen. Mit beachtlicher Geschwindigkeit lösten sich die Boote vom Schleusenrand, schossen auf das Zelt zu und senkten sich, zwanzig Meter von Guri entfernt, auf den Boden.
Guri wartete. Er wußte, was sie jetzt taten. Sie maßen die Inertstrahlung seines Helmsenders und ermittelten die Frequenz, auf der er arbeitete. Sie waren geschickt, das mußte er zugeben. Knapp eine Minute nach der Landung der Boote hörte er eine harte Stimme in seinem Empfänger: »Hier spricht der Kommandant des Wachflottensektors Nord, Heimathafen Plophos. Welches Schiff ist das? Benötigen Sie Hilfe?«
Er sprach Interkosmo und erwartete als selbstverständlich, daß sein Gegenüber die galaktische Verkehrssprache beherrschte. »Das Schiff ist die MALTZO-XXI«, antwortete Guri. »Hier spricht Maltzo, der Herr des Schiffes. Wenn Sie uns erklären können, wie wir ohne Hilfe an einen Arzt und ein raumtaugliches Raumschiff herankommen können, dann brauchen wir keine Hilfe.«
»Lassen Sie die Späße, Mann!« erwiderte die harte Stimme ärgerlich. »Sie haben nicht besonders viel zu lachen. Sie sind ohne Genehmigung in dieses System eingeflogen.«
Maltzos Lachen dröhnte so laut, wie man es von einem Springer erwartete.
»Tut mir leid, daß ich Ihre Bestimmungen verletzte. Das nächste Mal, wenn mein Schiff am Auseinanderfallen ist, werde ich mich zuerst erkundigen, ob ich die Trimmer in Ihr System einführen darf.«
Der plophosische Offizier legte auf weitere Unterhaltung offenbar keinen Wert. Ohne auf Maltzos letzte Bemerkung einzugehen, erklärte er, er selbst und vier seiner Leute wollten das Wrack und die Mannschaft jetzt untersuchen. Vom Ergebnis der Untersuchung hinge es ab, was weiter unternommen werde. Maltzo antwortete darauf, er habe keine Mittel, sich gegen die Untersuchung zu wehren, protestiere jedoch gegen ein solches Vorgehen, da es gegen die Regeln der interstellaren Raumschiffahrt verstoße.
Der Kommandant antwortete, die interstellare Raumschiffahrt könne ihm gestohlen bleiben und er werde sich an seine plophosischen Vorschriften halten. Maltzo hielt jede weitere Bemerkung für überflüssig und beobachtete gelassen, wie der Kommandant und sein Untersuchungskommando sich ausschleusten und auf ihn zukamen. Der Kommandant selbst war ein hochgewachsener Mann, fast so groß wie Maltzo, ziemlich jung und mit energischen Gesichtszügen. Hinter der Sichtscheibe des Helms hervor musterten mißtrauische Augen den angeblichen Springer-Patriarchen.
»Len Pelham«, lautete die Vorstellung. »Eines muß man Ihnen lassen, Maltzo, Sie haben den Blockadekreuzern da draußen einen feinen Kampf geliefert.«
Von Mann zu Mann schien er leutseliger zu sein. Allerdings, erkannte Maltzo, gehörte das zu seiner Taktik. Er wollte der Lage die Spannung nehmen, damit der Gesprächspartner seine Vorsicht aufgäbe und womöglich verriete, was an seinem Schiff so Besonderes war, daß es sich lieber hatte abschießen als von der Patrouille aufhalten lassen.
»Wir waren ziemlich im Nachteil«, antwortete Maltzo knapp. »Das können Sie noch mal sagen«, meinte Pelham lachend. »Im Grunde genommen halte ich Sie auch für einen Narren, aber ich bewundere Ihren Mut.«
»Danke für das Kompliment«, brummte der Springer. »Jetzt machen Sie sich lieber an die Untersuchung. Der Großteil meiner Leute ist tot. Unter den Überlebenden gibt es ein paar Verwundete. Uns liegt daran, so schnell wie möglich in eine zivilisierte Umgebung zu kommen. Vielleicht können Sie sich ein bißchen beeilen.«
Len Pelhams Augen schlossen sich zu schmalen Schlitzen. »Hör zu«, kam
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