Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR Plophos 04 - Planet der letzten Hoffnung

PR Plophos 04 - Planet der letzten Hoffnung

Titel: PR Plophos 04 - Planet der letzten Hoffnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: div.
Vom Netzwerk:
einer Verhaftung gemunkelt worden. Das Gerücht hatte sich von selbst widerlegt, als mehrere Männer den UltrawaffenIngenieur bei einem Versuch gesehen hatten.
    Kelo Kontemer wartete auf etwas, was er nur gefühlsmäßig definieren konnte. Hier und da hob er den Kopf und schaute zu Eve Narkol hinüber. Die Positronik-Programmiererin hatte noch niemals an Kontemers Tisch Platz genommen. Kontemer galt als Revolutionär, der schon mehr als einmal nur deshalb der Hinrichtung entgangen war, weil man glaubte, ihn nicht entbehren zu können.
    Er sagte oftmals Dinge, die andere Männer sofort in die Auflösungskammer gebracht hätten. Konta Hognar hatte sich dazu entschlossen, den ewig aufbegehrenden Wissenschaftler als krankhaften Nörgler hinzustellen.
    Die anderen Verbannten hatten erkannt, daß diese Aussage nur als Schutzbehauptung zu bewerten war, die Hognar zur Beseitigung seiner eigenen Gewissenskonflikte gebrauchte. Er wollte nicht auf Kontemer verzichten. Also mußte er zum Psychopathen erklärt werden.
    Die Folgeerscheinung bestand darin, daß man sich hütete, mit Kontemer Kontakt zu pflegen. Der Wissenschaftler war der einsamste Mann von Last Hope.
    Um so verwunderlicher war es, daß sich Eve Narkol ausgerechnet an diesem Tag zu ihm gesetzt hatte. Kontemer hatte bemerkt, daß sie bei seinem Anblick gezögert hatte.
    Alle anderen Tische waren schon besetzt gewesen. Eve hatte mit deutlichen Anzeichen des Unbehagens gegenüber von Kontemer Platz genommen. Konta Hognar, der die Speiseräume wie üblich während der Essenszeit inspizierte, hatte nur die Stirn gerunzelt. Eve war es gleichgültig gewesen. Sie hatte einen bestimmten Auftrag zu erfüllen.
    Sie legte den Löffel zur Seite, strich die dunklen Haare aus der Stirn und griff in die Außentasche der Kombination. Ehe sie das Taschentuch zum Mund führte, überblickte sie nochmals die Umgebung. Niemand achtete auf sie. Die beiden Wächter standen an der Tür.
    »Professor...!«
    Kontemer löffelte ruhig weiter. Sein Gesicht blieb unbewegt. Nur die Falten zwischen Nase und Mund hatten sich etwas vertieft.
    »Ich höre, Eve«, flüsterte er, ohne dabei die Lippen zu bewegen.
    Eve erkannte, daß der Wissenschaftler längst auf einen Anruf gewartet hatte. Kontemer war ein kluger Mann. Sein kleiner Körper konnte mehr Widerstandskraft und Energie entwickeln, als es der Abwehr lieb war.
    »Miles Traut wird Sie nach dem Essen anfordern. Geheimprogramm. Wundern Sie sich über nichts, spielen Sie mit. Der Obmann ist gestürzt worden. Perry Rhodan hat das Eugaulsystem besetzen lassen.«
    Kontemers Hand zitterte für einen Augenblick. Der Löffel schlug gegen den Kunststoffteller und verursachte ein klapperndes Geräusch. Dann hatte sich der Wissenschaftler wieder in der Gewalt. Er beugte sich noch tiefer über seinen Teller und raunte: »Ist das sicher?«
    »Bontlyn hat die erste Durchsage empfangen. Er hat darüber geschwiegen. Die Terraner können die Giftträger heilen. Wir verlassen gegen zwölf Uhr die Station. Vorsicht...!«
    Eve wischte sich über die Lippen und schob ihren Teller zurück. Ein Wächter der Blauen Garde näherte sich. Er blieb vor dem Tisch stehen, sah Kontemer prüfend an und wendete sich an Eve: »Suchen Sie sofort das Waffenlabor auf. Techniker Bontlyn benötigt Ihre Hilfe bei einer schwierigen Programmierung. Beeilen Sie sich.«
    Eve erhob sich. Ihr schmales Gesicht glich im Licht der Kunstbeleuchtung einem blassen Fleck.
    »Natürlich, sofort.«
    Sie ging, ohne noch einen Blick auf den Physiker zu werfen. Kontemer leerte seinen Teller, schabte mit dem Löffel die letzten Speisereste aus dem vertieften Rand und hob erst dann den Kopf.
    Sein Blick war teilnahmslos. Den Wächter übersah er. Als der Uniformierte jedoch bezeichnend auf die Uhr blickte, erklärte Kontemer überraschend: »Sie können von einem Geisteskranken doch nicht erwarten, daß er die Uhr kennt. Ist es schon wieder Zeit?«
    »Noch drei Minuten«, erklärte der Gardist erbost. »Ich würde Ihnen raten, Ihre scharfe Zunge...!«
    »Aber mein Lieber - für Ratschläge sind Sie doch nicht kompetent genug. Drei Minuten, sagten Sie?«
    Kontemer sah dem davonschreitenden Posten nach. Dann erhob sich der weißhaarige Mann. Als er den Gürtel seiner Arbeitskombination fester zog, betrat der Abwehrchef den Saal. Konta Hognar verlor keine Zeit.
    Er durchschritt in seiner typisch steifen Haltung die Tischreihen, blieb vor Kontemer stehen und sagte laut: »Professor, Sie begeben sich sofort

Weitere Kostenlose Bücher