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PR Posbi-Krieg 01 - Das gestrandete Imperium

PR Posbi-Krieg 01 - Das gestrandete Imperium

Titel: PR Posbi-Krieg 01 - Das gestrandete Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
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mal.
    Tatsächlich hatte ich den Dreh relativ rasch heraus und durfte selbst mit ihren sonst so gut behüteten Kindern verkehren. Sie nannten mich Weichnase, spotteten gutmütig über meine dunkle Gesichtshaut, die ich unter Alteras Sonne allmählich annahm, akzeptierten mich aber sonst als einen der ihren. Mit dem Instinkt des Kindes lernte ich, sie zu verstehen. Ihre Ängste, ihre Ansichten, ihren Stolz.
    Mutter sah es nicht gern. Sie warf mir immer wieder vor, selbst zu einem Han zu werden. Arme Mutter... so intelligent, und manchmal doch so verblendet. Sie kapierte nie, dass es nur einiger weniger Schritte bedurfte, um an die Asiaten heranzukommen. Ein bisschen Verständnis, ein bisschen guter Wille, und vieles hätte vermieden werden können...
    Was soll's. Geschehen ist geschehen.
    Ich wurde zehn Jahre alt. Trotz all der Probleme, die ich viel bewusster als meine Altersgenossen aufnahm, blieb ab und zu doch Zeit für Spiel und Abenteuer.
    Mit Deng Qiang und Zho Mayang, zwei meiner besten Han-Freunde, spielte ich im illegalen Bereich. Außerhalb des gerodeten Stücks Land, das großspurig Neo-Tera genannt wurde. Die Schutzschirme um die Stadt flackerten immer wieder, konnten nicht stabil gehalten werden, und erlaubten uns, in die Wälder zu laufen. Wir folgten den Spuren eines größeren Vogels. Eines Graubarthahns, die damals noch recht häufig zu finden waren.
    Wir stolperten durch den finster werdenden Wald, immer tiefer ins Dickicht, träumten von verwegenen Heldentaten, sahen spannende Dinge hinter jedem Baumstamm.
    Plötzlich hörten wir Stimmen. Lachende, hysterisch kreischende Stimmen. Frauen und Männer, die sich zuprosteten und Hassparolen grölten.
    Leise schlichen wir näher. Wir kannten uns aus in dieser neuen Welt, viel besser als unsere Eltern. Wir wussten, welchen Pflanzenpfaden man vertrauen und welche Blütenteppiche man meiden musste.
    Da sahen wir sie. Knapp zwei Dutzend Gestalten, manche von ihnen zusammengekrümmt und betäubt wirkend, im Schutz leichter Raumanzüge, mit denen sie sich in dieser Umgebung sicher fühlten.
    Immer wieder begannen sie von neuem, auf die Han zu schimpfen, sie aller möglichen Dinge zu bezichtigen.
    Deng Qiang war ein stolzer Knabe. Ein Zwölfjähriger, etwas schmächtig geraten, aber intelligent und wohl dank des Umgangs mit mir bei weitem nicht so abgehoben wie seine Eltern.
    Aber in diesem Moment konnte ich ihn nicht aufhalten.
    Er lag einige Meter von mir entfernt im Unterholz, zwischen blühenden Kamorsinen, die Finger ins Blaumoos gekrallt. Ich werde seinen Anblick nie vergessen. Ich wusste plötzlich, was er tun würde. Wollte ihn packen, tief ins Gras zurückdrücken und verhindern, dass er sich aufrichtet. Aber ich war zu weit weg, verdammt noch mal!
    Deng Qiang stand auf, zog seine zerknitterte Kleidung zurecht und räusperte sich mit dünner Stimme. Dann marschierte er mit stolzen Schritten hinab, trippelte direkt zwischen den Trupp der anderen, die hier eine ihrer illegalen Versammlungen abhielten.
    Mein Freund drehte sich im Kreis. Ich konnte ihn genau sehen, wie auch der verängstigte Zho Mayang neben mir. Deng Qiang sagte ein paar deftige Schimpfworte. Ich konnte sie von seinen Lippen ablesen. Sicherlich verstanden die anderen nicht, was er sagte. Es reichte, dass sie die Verachtung in seinen Worten spürten.
    Er wandte sich in unsere Richtung, drehte den Erwachsenen verächtlich den Rücken zu. Langsam, voll des anerzogenen Hochmuts, stieg er den Hang hinauf, wollte zurück zu uns.
    Ein Mann trat in die Mitte des Kreises, hob eine Waffe, schoss.
    Er tötete Deng Qiang, den Zwölfjährigen, auf die feigste Art und Weise, die man sich nur vorstellen konnte.
    Zho Mayang suchte augenblicklich das Weite. Er hetzte zurück in die Stadt, wie von wilden Teufeln verfolgt, wollte die Han alarmieren.
    Ich tat das genaue Gegenteil. Ich spazierte hinab, unter den Augen der anderen, genauso stolz wie Deng Qiang vor mir. Still und stumm standen sie um mich und den toten Freund. Im Wald war es ruhig. Altera schien den Atem angehalten zu haben.
    Ich hielt mich nicht lange bei Deng Qiang auf. Ich wusste, dass er tot war. An dem Leichnam vorbei, dessen Rücken breitflächig von dem Strahlenschuss verbrannt war, ging ich auf den feigen Mörder zu. Er sah mich mit seinem unruhigen Blick an, rülpste leise und lächelte unsicher. Möglicherweise erkannte mich Steph Grant, denn er machte keinerlei abwehrende Bewegung, als ich immer näher auf ihn zu kam.
    Da war ein

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