Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR Posbi-Krieg 01 - Das gestrandete Imperium

PR Posbi-Krieg 01 - Das gestrandete Imperium

Titel: PR Posbi-Krieg 01 - Das gestrandete Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
Vom Netzwerk:
Ast. Er lag zur Hälfte in einem kläglich brennenden Lagerfeuer. Ich nahm ihn hoch, überprüfte seine verkohlte Spitze. Nach wie vor blieben die anderen ruhig, in ihrem Schock verfangen.
    Ich rammte Grant den Stab in den Leib. Knapp unterhalb des Brustkorbs stach ich fast senkrecht nach oben. Mit aller Kraft, die in mir steckte, bohrte und schob ich, als suchte ich verzweifelt nach Wasser im Boden.
    Steph Grants Schutzschirm versagte, wie so vieles in den alten Tagen. Mit Augen, die plötzlich ungewohnt ruhig wurden und Blutschaum auf den Lippen, starb er.
    Meine Tat läutete den Beginn der Revolution ein.
     

7. A LTERA :
Die Liebenden
     
    Was für ein schöner, lauer Frühlingsabend!
    Lester berührte das Mädchen an der Schulter. Li drückte sich einen Moment lang an ihn - und entschlüpfte ihm schließlich doch.
    Li verwirrte ihn immer wieder aufs Neue. Sie spielte mit ihm, gängelte ihn, zwang ihm während ihres Beisammenseins verwirrende Umgangsregeln auf.
    Leise seufzte er, so leise, dass sie es nicht hören konnte. Unter keinen Umständen sollte sie das hormonelle Durcheinander bemerken, das ihn innerlich immer mehr lahm legte.
    »Alles in Ordnung?«, fragte Li. Sie blies sich eine neckisch herunterhängende Haarsträhne aus dem Gesicht.
    »j... ja.« Nichts war in Ordnung, verflucht noch mal!
    Fette Flusshornazen torkelten den träge dahin fließenden Tera-gonda entlang. Sie hatten die Gunst der Stunde genutzt, um sich an den Myriaden von Kammfroschlarven, die auf dessen Oberfläche dahintrieben, gütlich zu tun. In der Nacht würden die schwerfälligen Flugkäfer Opfer der Hitzesalamander werden, die sich während der Morgenstunden wiederum vor den hier jagenden Gampelsauriern in Acht nehmen mussten.
    Dies war im Groben der Beginn der Nahrungskette dieses wunderschönen naturbelassenen Schutzgebietes, das die Stadt Neo-Tera im Halbkreis umgab.
    Der gefährlichste Jäger, der Alteraner, hatte in dieser halb als Sumpf und halb als Steppengebiet ausgeprägten Landschaft keinerlei Rechte. Im Teragonda-Flusstal jagten die männlichen und weiblichen Alteraner bestenfalls einander.
    Ein einfacher Schutzschirm hielt die Insekten rund um Li und ihn auf Distanz. Die Tierchen spürten die Niedrigspannung, die die beiden Menschen umgab, sie aber nicht tötete.
    »Es ist schön hier«, murmelte Lester.
    »Das hast du bereits zwanzig- oder dreißigmal gesagt.« Li grinste ihn unverschämt an. Die tief liegende Sonne bewirkte, dass ihre Sommersprossen wie ein Funkenmeer aufleuchteten.
    »Aber es stimmt doch!« Was, bei Rhodan, sollte er denn noch alles tun, damit sie endlich kapierte, was er wollte?
    Seine Hormonküche verkam allmählich zu einem Kompott unterschiedlichster, sich widersprechender Ingredienzien. Lester wusste nicht mehr, ob er lachen, weinen, sich übergeben oder einfach fortlaufen sollte. Gab es denn eine noch gemeinere Wesensgattung als Frauen? Als junge, begehrenswerte und wunderhübsche Frauen?
    Dabei war er ein erfahrener Mann von neunzehn Jahren! Er hatte diese Dinge schon öfter durchlaufen - und sich immer wieder geschworen, nicht noch einmal auf ein neckisch lachendes, gut duftendes und verheißungsvoll lockendes Geschöpf wie dieses hier reinzufallen.
    »Die Sonne geht unter«, flüsterte die Ausgeburt der Hölle.
    Er folgte ihrer ausgestreckten Rechten, blickte über das Gestrüpp hinweg auf den weitläufig mäandernden Teragonda. Die Sonne tauchte ins Wasser und ließ dichte, rote Glitzerfäden auf den sanften Wellen entstehen.
    »Es ist schön hier!«, stammelte Lester neuerlich.
    »Ach, du dummer, ungeschickter Junge!« Li schüttelte in gespielter Verzweiflung den Kopf, zeigte ihre weißen, regelmäßigen Raubtierzähne und zog ihn energisch an sich. Lippen, so weich wie die speckige Haut eines Neugeborenen, und eine Zunge, so sanft wie die Sünde, beförderten ihn auf einen Gipfel der Glückseligkeit, von dem es eigentlich nur noch bergab gehen konnte.
    Lester zitterte, während er das Mädchen mit Küssen überschüttete, und versuchte seine Schwäche zu verbergen, indem er sich noch heftigerer Leidenschaft hingab.
    Du hast es geschafft!, sagte er sich. Großartig, mein Junge - wie du das wieder gebracht hast. Ich bin stolz auf dich!
    Er löste sich einen Moment lang von Li, streichelte über ihr strohblondes Haar und sah über sie hinweg in die dunkelrote Sonne, die ihm so viel Glück gebracht hatte.
    Aus dem Dunkel der beginnenden Nacht fiel eine hell leuchtende
    Sternschnuppe herab,

Weitere Kostenlose Bücher