PR Posbi-Krieg 01 - Das gestrandete Imperium
würden nicht nur Milliarden Alteraner ihr
Leben verlieren, sondern auch die restlichen Schiffseinheiten des Imperiums a la longue ihre Bewegungsfreiheit verlieren.
160 Impulse erschienen am Rande seines Ortungstanks.
Das Entsatzkontingent hatte es geschafft! Die Schiffe waren knapp außerhalb des Kanton-Systems in den Normalraum zurückgekehrt!
Darius atmete erleichtert durch und sandte nach Abschluss der üblichen Prüfroutinen das vereinbarte Signal an die Kommandantur. Verhaltener Jubel brach in der Ortung aus, verbreitete sich rasch von Abteilung zu Abteilung.
Funksprüche auf höchster Ebene wurden ausgetauscht, wie Darius anhand seiner Beobachtungswerkzeuge verfolgen konnte. Leider besaß er weder Kompetenz noch Autorität, sich in die Unterhaltungen einzuschalten. Also musste er warten, endlos lange warten...
Endlich hallte das sehnsüchtig erwartete Knacken durch den Raum. Kommandant Severin Kombone meldete sich in einer Generalschaltung, die im letzten Winkel der SHEN-YANG zu hören war, zu Wort.
»Kameraden«, sagte er mit seiner tiefen Stimme, »es ist etwas ganz Besonderes geschehen.« Pause. »Es lässt mich hoffen, dass sich das Imperium Altera doch noch aus dieser schier ausweglosen Situation befreien und die Maschinenteufel besiegen kann.« Er klang so aufgekratzt wie ein Leutnant, der soeben sein erstes eigenes Kommando übertragen bekam. »Unser Regierungschef Anton Ismael setzt in wenigen Minuten auf die SHENYANG über. Ihn begleitet eine Person ... eine Persönlichkeit...« Eine neuerliche Pause. Das tiefe Atmen, das Schnappen nach Luft, war selbst über die schlechte Bordverbindung deutlich zu hören. »Ich möchte die frohe Botschaft nicht vorwegnehmen. Eigentlich kann ich es selbst nicht glauben, dass ...« Die Botschaft brach ab.
Seine letzten Worte waren hysterisch gefärbt gewesen und kaum mehr verständlich. Hatte der Kommandant etwa geweint?
Atemlose Stille breitete sich im Schlachtschiff aus. Darius sah, wie nach und nach jegliche Aktivität erlosch.
Die Alteraner standen an ihren Wirkungsstätten umher, starrten ratlos vor sich hin, warteten auf diesen mysteriöse Begleiter Anton Ismaels.
Wer konnte es sein? Wer galt mehr als der Regierungschef oder Laertes Michou?
Wer?
34. Perry Rhodan:
Heldenhafte Verehrung
Die Alteraner an Bord des Flottenschiffs gafften ihn an, verloren in seiner Gegenwart ihre Stimme, brachen in Hysterie aus.
Viele der Soldaten brachten ihm grenzenlose Hochachtung entgegen, die durch nichts erklärbar schien. Kaum einer wagte es, ihm in die Augen zu sehen.
Rhodan war es gewohnt, bewundert, gehasst oder beneidet zu werden. Aufgrund seiner Unsterblichkeit begafften ihn viele Menschen der Milchstraße wie ein seltenes Tier im Zoo. Aber als er die SHENYANG betrat und einer Vielzahl todmüder, verzweifelter Frontsoldaten begegnete, stellte er fest, dass die Verehrung seiner Person im Imperium Altera eine Dimension erreichte, die alles in den Schatten stellte.
»Das ist Major Severin Kombone«, stellte ihm Anton Ismael den Kommandanten des Schlachtschiffs vor.
Der klein gewachsene Soldat brachte kein Wort hervor. Die Hand, die er zum Gruß reichte, zitterte wie die eines Schwerkranken.
»Stehen Sie bequem«, sagte Rhodan möglichst entspannt. »Es gibt keinen Grund, vor Ehrfurcht in den Boden zu sinken.«
»Jawohl, Sir, ja!«, sagte der Major reflexartig und nahm neuerlich eine verkrampfte Habtacht-Stellung ein.
»Ich halte es für vernünftig, wenn meine Anwesenheit an Bord aller Schiffe der kantonschen Flotte bekannt gegeben wird. Können Sie das gemeinsam mit Regierungschef Ismael für mich arrangieren?«
»Ja, Sir, ja!«
»Dann möchten meine Begleiterin und ich einen Rundgang durch die SHENYANG absolvieren. Sie wissen schon: Die Besatzung und das Schiff kennen lernen...«
»Ja, Sir, ja!«
»Würden Sie uns einen Begleiter zur Seite stellen, der sich ausreichend auskennt?«
»Ja, Sir, ja!«
Severin Kombone blieb stehen, rührte sich nicht, während vom Haaransatz unterhalb seiner Dienstmütze Schweißtropfen auf den Kragen perlten. Dem Major wurde wohl nicht einmal bewusst, dass seine Zähne laut knirschten und klapperten, sodass man sie noch aus einer Entfernung von gut und gern zehn Metern hören konnte.
Rhodan schüttelte den Kopf. Er nahm Mondra und Ismael beiseite und zog sie mit in einen Nebenraum, in dem Ersatzteile und Räummaschinen gelagert waren. »Ich verstehe nun, warum Sie mich während des Flugs nicht der Besatzung Ihres
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