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PR Posbi-Krieg 01 - Das gestrandete Imperium

PR Posbi-Krieg 01 - Das gestrandete Imperium

Titel: PR Posbi-Krieg 01 - Das gestrandete Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
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nicht gefeit. Verstehen Sie?«
    »N... nein.«
    »Ich nehme das Risiko dort, wo es mir sinnvoll erscheint. Dann stehe ich an vorderster Front, versuche, ein Vorbild zu sein und zu zeigen, was es bedeutet, ein Mensch zu sein. Aber ich würde niemals auf die Idee kommen, über meine Möglichkeiten hinauszugehen. Sie hingegen, Darius Beng-Xiao, überreizen Ihr Blatt. Ich würde dies fast als Todessehnsucht bezeichnen.«
    »Sie sind kein Mensch!«, fuhr ihn der Leutnant mit plötzlicher Heftigkeit an.
    Rhodan hatte gar keine Zeit, überrascht darüber zu sein, dass ihn der Junge das erste Mal direkt ansprach, da lief er auch schon davon.
    »Sie sind viel mehr als das!«, rief ihm der Soldat über seine Schulter zu, bevor er hinter der nächsten Biegung des Gangs verschwand.
    »Die Unterschiede zwischen Terranern und Alteranern sind größer, als ich gedacht hätte«, sinnierte Rhodan, während sie über das ungewohnte Farbleitsystem den Weg zurück in die Zentrale der SHENYANG suchten. Darius Beng-Xiao ließ sich nicht mehr blicken.
    »Hast du ernsthaft geglaubt, dass nahezu dreitausend Jahre eigenständiger Entwicklung spurlos an diesen Menschen vorübergehen?« Mondra bedeutete dem Unsterblichen, dass sie die unterbrochene gelbe Leitlinie, die sie für ihren Rückweg benötigten, wieder entdeckt hatte. »Äußerlich mögen sie uns gleichen, aber die Isolation in Ambriador muss sie bis ins Innerste geprägt haben. Es ist schon ein Wunder, dass sie ähnliche technisch-zivilisatorische Prozesse durchgemacht haben.«
    »Im Jahr 2409, als sich unsere die Linien sozusagen trennten, war der Kurs schon vorgegeben. Der kalupsche Kompensationskonverter und Positroniken zum Beispiel waren damals bereits standardisierte Pfeiler unserer Zivilisation. Wenn ich in diese Aggregatblöcke hier sehen könnte« - Rhodan deutete auf mannshohe Kästen, die neben mehreren in Magnetfeldern fixierten Energiebehältern standen - »könnte ich die Grundzüge der Bauweise und der Logik, die dahinterstehen, problemlos zuordnen.«
    »Technik ist etwas anderes als eine kulturelle beziehungsweise soziologische Weiterentwicklung. Machen wir uns nichts vor, Perry: Es ist nicht nur das Interkosmo, das in einer abgeänderten Form gesprochen wird. Es sind die Wertbegriffe und Ethik, die uns unbegreiflich bleiben werden.«
    »Umso mehr müssen wir uns mit den Menschen selbst beschäftigen.« Der Unsterbliche griff in einen Antigravschacht und beäugte misstrauisch die Funktionsanzeigen. »Ich frage mich allerdings, wie ich das schaffen soll, wenn die Alteraner in Ehrfurcht erstarren, sobald sie mich sehen.«
    »... oder derart schockiert reagieren wie dieser Darius, als du ihm deutlich machen wolltest, dass du kein Gott bist. Vielleicht sollten wir...«
    Ein auf- und abschwellender Ton, unangenehm hoch und verteufelt laut, gellte durch die Gänge. Plötzlich wimmelte es um sie herum vor Alteranern. Sie schossen kreuz und quer, nahmen keinerlei Rücksicht mehr auf die beiden Gäste, während der Antigravlift durch ein rot leuchtendes Energiesperrfeld geschlossen wurde.
    »Vollalarm!«, sagte Rhodan. »Wir müssen in die Zentrale zurückfinden!«

35. Laertes Michou:
Kontrolle über alles
     
    Das Psi-Potenzial des terranischen Mutanten konnte zweifelsfrei angemessen, aber mangels Vergleichsmöglichkeiten nicht eingeordnet werden. Der Staatsmarschall betrachtete die Aufzeichnungen. Willkürliche ultrahochfrequente Ausschläge waren da verzeichnet. Sie sagten ihm nichts. Auch seine Fachleute wirkten ratlos. Es gab keinerlei wissenschaftlichen Dokumentationen über die unterschiedlichen Fähigkeiten der Mitglieder des so genannten Mutantenkorps. Bevor es ihre Vorfahren nach Ambriador verschlagen hatte, hatte man sich auf Terra nicht allzu viele Gedanken über das Wie und Warum der besonderen Fähigkeiten mancher Menschen gemacht.
    »Weitermachen!«, befahl er Koblenz. »Gehirnwäsche, Wahrheitsserum, physische Folter, was auch immer Ihnen einfällt. Ich möchte, dass dieser Kerl gebrochen wird - und zwar möglichst rasch.«
    Schweigsam wie immer bestätigte Koblenz mit einem Nicken und gab die Befehle an sein »Behandlungsteam« weiter, das sich nahe einer Batterie von Aufzeichnungsgeräten versammelt hatte.
    »Gibt es etwas Neues über Schroeders Schutzanzug?«
    »Negativ.« Koblenz sah auf ein Holofeld. »Als wir ihn entkleideten, muss einer unserer Agenten eine Selbstschutzvorrichtung der Datenpositronik aktiviert haben.
    Dem Ding ist nicht beizukommen.

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