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PR Posbi-Krieg 03 - Friedhof der Raumschiffe

PR Posbi-Krieg 03 - Friedhof der Raumschiffe

Titel: PR Posbi-Krieg 03 - Friedhof der Raumschiffe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathrin Hartmann
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sie zwischen den Felsen hindurch, die Arme um den Leib geschlungen, als sei ihr kalt. Zu Schroeders Freude kam sie direkt auf ihn zu.
    »He!«, sprach er sie an, als sie ganz in Gedanken an ihm vorbeizugehen drohte. »Feierabend?« Die Sonne berührte mit ihrem unteren Rand inzwischen die höchsten Berggipfel.
    Tamra schauderte. »Onmout hat mir befohlen, eine Pause zu machen.«
    »Schlafen wäre eine gute Idee. Was meinst du?«
    Ihre Reaktion traf ihn gänzlich unvorbereitet. »Hör auf, mich zu bemuttern!«, fauchte sie ihn an.
    Er runzelte die Stirn, sagte aber nichts.
    Mit gesenktem Kopf rieb sie sich über Stirn und Augen. »Entschuldige, ich bin nur ziemlich fertig.«
    Schroeder stand auf. »Wenn du möchtest, können wir einen kleinen Spaziergang machen.«
    Fast erwartete er, sie würde ihn brüsk zurückweisen, doch zu seiner Zufriedenheit nickte sie. »Das wäre schön.«
    Sie verließen das Zeltlager und wanderten im Schatten der Berge ein Stück in Richtung Norden. Tamra erzählte von all der Arbeit, die zu tun war, um 8000 Menschen am Leben zu erhalten, und Schroe-der begnügte sich damit, ihr zuzuhören. Erst als sie schwieg, holte er tief Luft.
    »Die ALEXIA«, sagte er. »Weißt du, was das für ein Schiff war?«
    »Woher weißt du von der ALEXIA?« Tamra hatte die Hände um den Nacken gelegt und massierte ihn im Gehen.
    »Ein Junge hat mir davon erzählt. Und von einem gewissen Petr. Den dritten Namen habe ich vergessen.«
    »Ntombe Gebele?«
    »Genau.«
    »Die ALEXIA war eines der Schiffe, die in Ambriador gestrandet sind. Aber das ist so lange her, dass es fast schon eine Legende ist.«
    Schroeder drehte sich um. Sie befanden sich jetzt einen guten Kilometer entfernt vom Lager. Zwischen den Felsen glommen Feuer auf und erhellten die hereinbrechende Nacht mit ihrem rötlichen Schein. Sie waren bei weitem nicht hell genug, um den Glanz der unzähligen Sterne zu überstrahlen, die nun nach und nach im dunkler werdenden Himmel erschienen.
    Tamra blieb stehen und blickte nach oben. »Auf Terra gibt es Sternbilder, die die alten Legenden erzählen, nicht wahr?«
    »Möglich. Warum?«
    »Auf Caligo habe ich manchmal in den Himmel geschaut und mir gewünscht, dort oben irgendwo zu sein. Weit weg. Ich frage mich gerade, ob es den Menschen auf Terra auch so ging. Ich meine, warum haben sie sonst Bilder in den Sternen gesehen?«
    »Als die Menschen auf Terra den Sternbildern Namen gegeben haben, hatten sie noch lange keine Raumfahrt.« Aber Sehnsucht, fügte Schroeder in Gedanken hinzu. Vielleicht zu viel Sehnsucht.
    Ein Geruch stieg ihm in die Nase, schwer und erdig, und plötzlich ging ihm auf, wie dicht sie sich am Waldrand befanden. Sie gingen durch hochstehendes Gras, das leise unter ihren Stiefeln raschelte. Wie lange schon?
    Der Dschungel war eine kompakte, schwarze Linie in weniger als zwanzig Schritten Entfernung. Wind raschelte in den Bäumen und kämmte das Gras vor ihren Füßen. Es klang wie ein Wispern, leise und lockend. Schlagartig standen Schroeder die Haare im Nacken zu Berge.
    Tamra blieb als Erste stehen. »Was hast du?« In der Dämmerung sahen ihre Augen groß und glänzend aus.
    »Der Wald.« Schroeder fuhr sich mit dem Handrücken über die Lippen. Sie kribbelten. Sein ganzer Körper kribbelte. »Lass uns zurückgehen.« Fast hätte er hinzugefügt: Ich kann noch nicht wieder teleportieren, und falls da gleich etwas aus dem Unterholz springt... Er schwieg jedoch, weil er Tamra keine Angst machen wollte. Unauffällig schloss er die Hand um die Waffe an seiner Hüfte.
    Plötzlich lagen Tamras Arme wieder schutzsuchend um ihren Leib. »Wovor fürchtest du dich?«
    Ja, wo vor? Er wusste es selbst nicht.
    Der Wald, wisperte eine leise Stimme hinten in seinem Kopf.
    Er knirschte mit den Zähnen. Würde doch nur sein Orter-Sinn wieder funktionieren!
    Tamra ließ den Blick an der langen Reihe von Baumstämmen entlangwandern. »Einige der Leute, die heute morgen hier waren, um Holz zu sammeln, haben erzählt, wie still es hier ist.«
    Und da erkannte Schroeder, was ihn die ganze Zeit gestört hatte. In dem Lärm, den mehr als 8000 Menschen den ganzen Tag über verursacht hatten, war es ihm nicht aufgefallen. Hier jedoch, außerhalb des Lagers, begriff er.
    Der Wald war still. Absolut still.
    Kein Tier, das den Einbruch der Nacht mit seinem Brüllen begrüßte. Kein Vogel in den Ästen der hoch aufragenden Bäume. Nicht einmal ein Insekt in den Grashalmen zu seinen Füßen.
    Choo Kwa war in ihrem

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