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PR Posbi-Krieg 03 - Friedhof der Raumschiffe

PR Posbi-Krieg 03 - Friedhof der Raumschiffe

Titel: PR Posbi-Krieg 03 - Friedhof der Raumschiffe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathrin Hartmann
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Lauf des Tages zu einem in einiger Entfernung liegenden Wald gegangen und mit ganzen Bündeln Ästen wiedergekommen, aus denen sie provisorische Windabweiser gebaut hatten. Doch noch immer hockte der Großteil der Gestrandeten zwischen den Felsen ungeschützt auf dem Boden.
    Vor ein paar Stunden war es den beiden von Onmout abgestellten Technikern mit Hilfe Boffääns gelungen, die Ladestation für die Medorobots zu reparieren. Die Maschinen hatten jene Verletzten versorgt, die sich in Schmerzen wanden. Ihr Stöhnen und Schreien war verstummt, und eine bedrückende Ruhe hatte sich über das Lager gelegt. Wer jetzt noch starb, tat es lautlos.
    Dicht hinter dem Wrack der ORTON-TAPH befand sich der Abgrund, über den das Hochplateau in bodenlose Abgründe stürzte. Die tieferen Landesteile lagen unter einem dichten Wolkenschleier, und Schroeder hatte keine Ahnung, wie es dort unten aussah.
    Ein steter Wind trieb über die Ebene und schickte dort, wo das Geröllfeld in fruchtbare Erde überging, kleine rote Sandteufel in die Höhe. Der Raumanzug, den Schroeder noch immer trug und der ihn ausreichend sogar vor der Eiseskälte des Weltraums geschützt hätte, leistete beste Dienste gegen den Wind. Auch Tamra hatte es vorgezogen, den larischen Anzug anzubehalten, ebenso wie die anderen, die es vor dem Absturz geschafft hatten, einen von ihnen überzustreifen. Alle anderen froren in ihren Bordkombis.
    Der Fuß der Berge im Osten lag ebenso im Nebel verborgen wie das tiefer liegende Land. Nur hellviolette Gipfel erhoben sich darüber, und auf einigen konnte Schroeder Schnee erblicken.
    Der Wald begann jenseits der Geröllhalde, hinter den Sandteufeln und einem schmalen Streifen hüfthoher Vegetation. Bis zu seinem
    Rand mochten es vielleicht zwei Kilometer sein.
    »Sir?« Die ehrfürchtige Anrede war so fremd für Schroeder, dass er sie zunächst gar nicht auf sich bezog. Erst als er ein leises Räuspern vernahm, wurde er aufmerksam.
    Vor ihm stand ein kleiner Junge. Sein Gesicht wirkte vor lauter Dreck wie verkrustet; dennoch glaubte Schroeder, ihn wiederzuerkennen. Es war der Kleine, den er mit seinem letzten Sprung gerettet hatte.
    »Ja?« Schroeder verscheuchte den Gedanken an all jene, die vielleicht in den Trümmern hatten sterben müssen, weil er zu schwach gewesen war, um sie zu retten.
    »Ich wollte Sie nicht stören, Sir«, sagte der Junge. »Aber meine Mutter sagt, ich soll mich bei Ihnen bedanken.« Er zeigte hinter sich, wo in einigem Abstand eine Frau stand und zu ihnen herübersah. Ihre rotblonden Haare standen wirr vom Kopf ab.
    Schroeder zwang sich zu einem freundlichen Gesicht. »Schon gut.«
    »Sie haben mir das Leben gerettet, Sir! Wie Petr, der versucht hat, Ntombe Gebele aus der kaputten ALEXIA zu retten. Nur dass er dabei gestorben ist. Sie nicht.«
    Schroeder hatte keine Ahnung, wer dieser Petr war oder die ALEXIA. Er nickte abwesend und richtete seinen Blick wieder auf den Waldrand. Irgendwie, so schien es, konnte er sich nicht davon lösen.
    »Komm, Liam, Schatz. Lassen wir Mister Schroeder in Ruhe. Er ist sicher noch sehr erschöpft.« Die Frau war nähergekommen und legte dem Jungen eine Hand auf die Schulter. Als sie sah, dass Schroeder sie anblickte, lächelte sie zaghaft. »Ich dachte nur, es gehört sich, Ihnen zu danken. Mein Name ist Frizzi Pasterz. Mein Mann Wu ist vor kurzem gestorben. Ich wäre wohl von den Klippen gesprungen, wenn jetzt auch noch Liam oder einem meiner beiden anderen Kinder etwas passiert wäre.«
    Kurz dachte Schroeder an die Familie mit dem erkälteten Kind aus Tamras Kabine, und er fragte sich, ob sie noch am Leben waren. Er lächelte der Frau zu. »Schon gut. Ich habe es gern getan.«
    Die Frau nickte und senkte rasch den Kopf, damit er die Tränen nicht sehen konnte, die in ihre Augen getreten waren. Sie wandte sich um und zog den Jungen mit sich fort.
    Schroeder sah ihnen nach, bis der Dschungel seine Blicke wieder auf sich lenkte.
    »Wie geht es dir?« Diesmal war es Onmout, der ihn aus seinen Gedanken riss. Er hatte ihn ebenso wenig kommen hören wie den Jungen. Ihn wunderte kurz, dass der Captain trotz allem, was sie gemeinsam durchgemacht hatten, zum vertrauten »du« überging.
    »Gut. Müde noch, und wie es aussieht, verweigern mir nicht nur meine Parasinne den Dienst. Brauchst du meine Hilfe?«
    Onmout zuckte die Achseln; die Geste ließ ihn in Schroeders Augen sehr jung aussehen. »Ein einsatzfähiger Teleporter wäre nicht schlecht, aber darum bin ich nicht

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