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PR Posbi-Krieg 03 - Friedhof der Raumschiffe

PR Posbi-Krieg 03 - Friedhof der Raumschiffe

Titel: PR Posbi-Krieg 03 - Friedhof der Raumschiffe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathrin Hartmann
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dachte sie. Warum zeigte dieses Mistding die Menschen an, aber kein einziges Tier in diesem Dschungel?
    Choo hob eine Hand, um dem widerspenstigen Gerät einen Schlag zu versetzen, doch ihre Bewegung erstarrte mitten in der Luft.
    Sie hatte etwas gehört.
    Ein leises Geräusch, wie das ferne Wimmern eines kleinen Kindes.
    Choos Knie wurden weich. Hastig suchte sie den Waldrand ab, obwohl sie keine Ahnung hatte, aus welcher Richtung das Geräusch gekommen war. Fast schien es, als entstünde es mitten in ihrem Gehirn.
    Sie legte den Kopf schief und lauschte.
    Nichts.
    Sie musste sich getäuscht haben. Woher sollte hier auch ein Kinderwimmern kommen? Choo hätte fast über sich selbst gelacht, doch in diesem Moment hörte sie es zum zweiten Mal.
    Sie richtete sich stocksteif auf.
    Aus der Richtung des Waldes näherte sich etwas. Choo runzelte die Stirn. Eine urtümliche, tiefsitzende Angst griff nach ihr und ließ sie zurückweichen.
    Im nächsten Moment riss sie die Augen auf.

Elf
    Von seiner eigenen Unterkunft, einem provisorischen Unterstand aus einem gegen einen Felsen gelehnten Wrackteil, hatte Jason Neko zugesehen, wie Tamra und dieser grimmig wirkende Mutant zu einem Spaziergang aufgebrochen waren. Er stützte den Ellenbogen gegen das Metall und rieb sich über den Mund. Der Wind wehte kühl durch die Ritzen seiner Behausung und spielte mit den feinen Haaren in seinem Nacken. Neko schloss die Augen, genoss die Liebkosung und stellte sich vor, sie käme von Tamra.
    Ein leises Wimmern ließ ihn aufblicken. Ein Säugling? Er hatte bisher nicht gewusst, dass sich Kleinkinder im Lager befanden. Er legte den Kopf schief, um die Richtung besser feststellen zu können.
    Irritiert blinzelte er. Das Geräusch kam von den Behausungen der Wissenschaftler - und dort gab es definitiv keine Säuglinge, da war er ganz sicher. Aus dem Augenwinkel sah er etwas knapp außerhalb seines Gesichtsfeldes vorbeihuschen. Rasch wandte er den Kopf. Die meisten der Gestrandeten schliefen den Schlaf der Erschöpfung, und nur eine der Wachen, die Demetrius Onmout hatte aufstellen lassen, marschierte mit einem Strahler im Arm zwischen den Felsen auf und ab. Das Knirschen seiner Stiefel auf dem Kies hatte einen regelmäßigen Rhythmus, der Neko bis zu diesem Moment beruhigt hatte. Jetzt jedoch wünschte er sich, der Mann würde stehen bleiben und lauschen, wie er es eben getan hatte. Damit das Wimmern noch einmal zu hören war.
    Es hatte seltsam geklungen, gleichzeitig unheimlich und mitleiderregend. Auf jeden Fall hatte es ihn neugierig gemacht. Neko stieß sich von dem Wrackteil ab und trat aus seinem Verschlag einen Schritt hinaus.
    Der Wachposten hatte das Ende seines Abschnitts erreicht und hielt für einen kurzen Augenblick inne, bevor er sich umdrehte und den Weg fortsetzte. Dieser Moment reichte Neko. Das Wimmern war jetzt ganz nah.
    Hinter ihm!
    Er fuhr herum, konnte aber nichts erkennen. Auf seinen Armen entstand eine Gänsehaut, und sein Herz pochte schmerzhaft gegen die Rippen.
    Plötzlich entstand ein Kribbeln in seinem Nacken und strahlte von dort bis unter seine Schädeldecke aus. Das Gefühl verstärkte das Grauen, doch es verwandelte es in einen Anflug von freudiger Erregung. So lange er denken konnte, war er sensibel geworden für dieses Gefühl, das andere Alteraner nicht wahrzunehmen vermochten.
    Jemand hatte seinen Peilerchip aktiviert.
    Mitrade-Parkk stützte den Kopf in einer Hand ab und ließ den Blick fast sehnsüchtig zu der Steuereinheit wandern, die sie kurz vor ihrem Abflug an Bord hatte bringen lassen.
    Noch nicht!, mahnte sie sich. Du musst erst deinen eigenen Körper wieder beherrschen können!
    Sie bemerkte, dass einer ihrer Männer sie abwartend ansah. »Der Peilerchip funktioniert«, informierte er sie. »Aber die Störungen sind gewaltig.«
    Sie ignorierte ihn und wandte sich um. »Wie lange dauert es noch, bis du ein Ergebnis hast?« Ihr Nacken schmerzte, die Schultern ebenfalls. Wie angespannt sie doch war! Kein Wunder, wenn man bedachte, was sie in der letzten Zeit mitgemacht hatte!
    »Gerade fertig, Herrin. Ich überspiele Euch die Daten jetzt auf Eure Anzeige.« Zenon-Renkk, der in Mitrades Augen etwas zu hochgewachsene Erste Offizier, dem ihre Frage gegolten hatte, nahm eine Einstellung an seinem Holoschirm vor.
    Langsam, viel zu langsam, baute sich vor den Augen der Larin die dreidimensionale Darstellung einer kleinen gelben Sonne auf, umgeben von Daten, die Informationen über ihre Koordinaten boten.

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