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PR Posbi-Krieg 03 - Friedhof der Raumschiffe

PR Posbi-Krieg 03 - Friedhof der Raumschiffe

Titel: PR Posbi-Krieg 03 - Friedhof der Raumschiffe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathrin Hartmann
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»Warum hat das so lange gedauert?«
    »Die Hyperstürme, Herrin. Sie erschweren es, verlässliche Daten zu bekommen. Wir mussten erst die Verzerrungen herausfiltern. Das hat gedauert, weil die Bordrechner unter den hyperphysikalischen Erschütterungen leiden.« Zenon hielt Mitrades Blick stand, und wenn die Larin es nicht besser gewusst hätte, hätte sie schwören können, dass der Mann eine ganz andere Erwiderung auf den Lippen gehabt hatte. Was kann ich dafür, wenn Ihr uns mit einem solchen schrottreifen Schiff mitten durch ein Hypersturmriff jagt! Mitrade verzog die Lippen. Niemals würde einer ihrer Untergebenen es wagen, sie auf diese Art und Weise zu kritisieren, selbst dann nicht, wenn er damit eigentlich recht hätte.
    Die KERIGAN-CORT war in einem schlechten Zustand, aber sie konnte froh sein, dass sie das Schiff überhaupt bekommen hatte. Ihr eigenes war von einer Thermokanone fluguntauglich geschossen worden, sodass Mitrade keine Möglichkeit gehabt hatte, ihrem ersten Impuls zu folgen und Tamra und den anderen Flüchtlingen eigenmächtig hinterher zu jagen. Also hatte sie zähneknirschend bei Kat-Greer vorgesprochen und ihn gebeten, die Menschlinge mit einem anderen Raumer verfolgen zu dürfen. Der General hatte ihr allerdings unmissverständlich klar gemacht, dass er Wichtigeres zu tun hatte, als sich um die völlig unbedeutenden Flüchtlinge zu kümmern. Immerhin hatte er Mitrade die KERIGAN-CORT überlassen. Passend, fand Mitrade. Schließlich war auch sie nur ein halb einsatzfähiges Wrack.
    Sie rang Zenon-Renkk mit den Blicken nieder und unterdrückte ein selbstmitleidiges Seufzen. »Das Signal des Chips kommt aus diesem System?« Sie wies auf das dreidimensionale Abbild der kleinen Sonne.
    »Ja, Herrin. Darf ich eine Frage stellen?«
    »Frag.« Ab und zu war es von Vorteil, die Neugier der Leute zu befriedigen, um sich ihrer Loyalität zu vergewissern.
    »Wenn ich ehrlich bin, wundert es mich, wie wir diesen Chip anpeilen können. Ich meine: Wir haben es mit einigen anderen versucht, aber das gesamte System der Peilerchips war ausgerichtet auf die planetare Überwachung. Handelt es sich bei diesem einen Chip um einen besonderen?«
    Mitrade nickte. »Ja.« Wenn der Vasall wüsste, wie besonders, dachte sie. Sie wartete, doch Zenon war klug genug, nicht weiter nachzufragen.
    »Ich verstehe«, sagte er nur.
    »Gib mir alles, was die Datenbanken über das System haben«, befahl Mitrade.
    Die Daten, die sich jetzt vor ihren Augen aufbauten, waren lediglich eine lange Abfolge von astronomischen, geologischen, biologischen und atmosphärischen Details. Durchschnittliche Lufttemperaturen des einzigen Planeten, Bodenbeschaffenheit, Vegetation, Fauna - keinerlei Fauna, stellte Mitrade fest. Ferner Zusammensetzung von Luft und Wasser, ihre Verteilung auf der Oberfläche des Planeten und Aktivität der geologischen Formationen.
    Mitrade wedelte durch die holografische Anzeige. »Steuert das System an!«
    Zenon-Renkk bestätigte knapp und gab Anweisungen. Aus dem Augenwinkel betrachtete er unbehaglich das Hypersturmriff, das sich auf den Frontbildschirmen abzeichnete.
    »Einflug in das System in einer halben Standardeinheit«, meldete ein Untervasall wenig später. »Die Störungen des Riffs überlagern die Energie des Peilerchips, aber wir haben jetzt aktuelle Daten des Planeten, Herrin.« Er überspielte sie, ohne eigens dazu aufgefordert worden zu sein. »Achtet auf die Thermodaten«, sagte er.
    Thermale Beschaffenheit fester Oberflächenstrukturen. Zahlen über Zahlen glitten vor Mitrades Augen vorbei, bis sie an einer einzelnen Angabe hängen blieb. In der Nähe eines Gebirges gab es einen unnatürlich hohen Ausschlag thermaler Energie. Mitrade markierte den Wert und gab der Positronik den Befehl, herauszufinden, was er zu bedeuten hatte.
    »Geothermale Besonderheit stammt mit achtundneunzigpro-zentiger Wahrscheinlichkeit von einem kürzlich stattgefundenen Raumschiffabsturz.«
    Mit einem weiteren Steuerbefehl ließ Mitrade die Größe des havarierten Schiffes ausrechnen.
    »Troventaar-Größe«, gab die Positronik an.
    Mitrade erzitterte. »Fliegt diesen Planeten an«, befahl sie.
    Nachdem sie mit Schroeder von ihrem Spaziergang zurückgekommen waren, hatte Tamra versucht, ein wenig zu schlafen. Sie hatte sich geweigert, einen Platz in einer der wenigen Unterkünfte zu beanspruchen, wie Onmout und auch Schroeder sie gebeten hatten. Stattdessen hatte sie sich einfach in der Nähe eines der Feuer

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