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PR Posbi-Krieg 03 - Friedhof der Raumschiffe

PR Posbi-Krieg 03 - Friedhof der Raumschiffe

Titel: PR Posbi-Krieg 03 - Friedhof der Raumschiffe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathrin Hartmann
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wie ein unhörbares Summen auf ihre Ohren.
    Vorsichtig streckte sie die Hand nach einer weißen, kelchförmigen Blüte aus, von denen die Büsche hier übersät waren. Sie löste sich leicht von ihrem Stängel, und als Tamra sie anhob, um sie näher zu betrachten, stieß sie einen starken, fast betörenden Duft aus.
    Die Blüte nachdenklich drehend, wandte sich Tamra um und kehrte zum Lager zurück.
    Sie hatte die Blüte noch immer in der Hand, als sie Startac entdeckte, der zwischen den Felsen in ihre Richtung kam. Mit einem Gefühl der Vorfreude im Leib blieb sie stehen.
    Er bemerkte sie, und ein kurzes Lächeln glitt über seine Züge. »Schon so früh auf?« Sein Blick fiel auf die Blüte.
    »Ich habe wieder von Mitrade-Parkk geträumt«, sagte sie.
    Er reagierte nicht sofort, sondern sah über ihre Schulter in Richtung Waldrand. Die Sonne schob sich über den Horizont und zeichnete die Ränder der Wolken in einem satten Rot nach. Fast übergangslos wurde es hell. Die Stille des Waldes wurde überlagert von den Geräuschen des langsam erwachenden Lagers.
    »Mitrade-Parkk ist nicht die Gefahr, in der wir schweben«, murmelte er. Es klang, als spreche er zu sich selbst.
    »Sondern?« Tamra ließ die Blüte fallen und sah zu, wie sie wie ein winziger Fallschirm sachte zu Boden segelte.
    Schroeder wies mit dem Kinn auf den Waldrand. »Der Wald ist es. Warum gibt es in ihm keine Spur von tierischem Leben?« Er wollte mit dem Stiefel gegen die Blüte tippen, doch seine Schuhe waren zu klobig und das weiße Gebilde zu zart dafür. Er trat es in den Staub, schien es aber kaum zu bemerken. »Sieh dir diese Büsche an. Sie haben Blüten, die duften. Blüten, deren Staubgefäße eindeutig dafür gemacht sind, von Insekten bestäubt zu werden. Wo aber sind diese Insekten?«
    Tamra glaubte den Duft der zertretenen Blüte noch immer in der Nase zu haben. Sie zuckte mit den Achseln.
    »Ich habe mich mit einigen Wissenschaftlern von der MINXHAO unterhalten«, fuhr Schroeder fort. »Sie haben Untersuchungen angestellt. Auf diesem Plateau hat es eindeutig einmal tierisches Leben gegeben.«
    »Aber jetzt nicht mehr.«
    »Nein. Fragt sich: Warum?«
    »Was hast du vor?« Tamra wurde Startacs starrer Blick unheimlich. Offensichtlich plante er etwas.
    »Die Wissenschaftler arbeiten fieberhaft an der Lösung des Rätsels. Ich bin kein Biologe, und ich kann ihnen nicht helfen. Aber ich kann mich um etwas anderes kümmern.«
    »Um was?« Tamra wandte sich um, um festzustellen, worauf Schroeder jetzt seinen Blick geheftet hatte. Es war das Wrack der ORTON-TAPH.
    »Ich werde sehen, ob ich wieder telep...« Ein schrilles Pfeifen ließ ihn verstummen und Tamra hastig den Kopf einziehen. Ihre Ohren gellten schmerzhaft. Ein riesiger Schatten fegte dicht über sie hinweg, und im nächsten Augenblick wurde sie von den Füßen gerissen.

Zwölf
    Schroeder bemerkte den flachen, schwarzen Schatten einen Sekundenbruchteil vor Tamra. Er hörte ein Kreischen, das ihm schier die Trommelfelle zerriss, und handelte instinktiv. Er warf sich voran, prallte gegen Tamra und riss sie mit sich zu Boden. Gemeinsam landeten sie hart auf dem Geröll, genau in dem Augenblick, als etwas mit dröhnendem Orgeln über sie hinwegfegte.
    Ein heißer Luftschwall brandete auf sie nieder, raubte Schroeder den Atem und ließ, ihn herumwirbeln wie ein trockenes Blatt im Herbstwind. Er verlor Tamra aus den Augen. Jegliches Gefühl für oben und unten kam ihm abhanden, und erst, als er erneut aufprallte, härter diesmal als beim ersten Mal, begriff er, was er gesehen hatte.
    »Larische Raumjäger!«
    Der Schrei kam aus dem Lager. Er klang seltsam laut, denn die Maschinen waren über ihr Ziel hinweggeschossen und außerhalb der Hörweite im Dunst verschwunden. Lähmende, undurchdringliche Stille legte sich über das Lager. Wo noch eben die morgendlichen Geräusche von mehr als achttausend Menschen erklungen waren, herrschte auf einen Schlag absolutes Schweigen. Es senkte sich über die Alteraner wie die Ahnung kommenden Unheils, und erst, als aus der Ferne das Jaulen der sich erneut nähernden Angreifer zu hören war, brach unter den Menschen Panik aus.
    »Sie greifen...«
    »... uns an!«
    Vereinzelt nur waren verständliche Worte aus dem Geschrei zu verstehen, das nun anhob und gleich darauf im Kreischen der niederstoßenden Jäger unterging. Wie riesige Raubvögel fegten die Schatten der Schiffe über das Lager hinweg. Schroeder sah, wie zwei von ihnen vor dem Feuerball der

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