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PR Posbi-Krieg 03 - Friedhof der Raumschiffe

PR Posbi-Krieg 03 - Friedhof der Raumschiffe

Titel: PR Posbi-Krieg 03 - Friedhof der Raumschiffe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathrin Hartmann
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aufgehenden Sonne vorbeihuschten und sie kurz mit ihren deltaförmigen Flügeln verdeckten. In einem weiten Bogen zogen sie herum.
    Und waren heran.
    Anders als bei den ersten beiden Überquerungen schossen sie nun. Lange Feuerzungen leckten aus den Flügelspitzen, zuckten zwischen den Felsen nieder. Wo sie aufkamen, explodierten Wrackteile, Planen, Geräte. Und Menschen.
    Dann wieder: Stille. Absolut diesmal.
    Schroeder schüttelte den Kopf. Was war mit seinen Ohren? Erst langsam begriff er, dass sein Gehirn ihn narrte. Die Geschosse der Laren waren so laut gewesen, dass er alles andere einen Augenblick lang nicht mehr hören konnte.
    Auch sein optisches Wahrnehmungsvermögen schien sich verändert zu haben. Die gesamte Szenerie war wie zu einem Standbild des Schreckens eingefroren. Menschen, die noch eben vor lauter Panik über andere hinweg getrampelt waren, hielten plötzlich inne, weil die einbrechende Stille sie wie regungslos an ihren Platz nagelte. Frauen, die sich über ihre Kinder geworfen hatten, richteten sich mit weit aufgerissenen Augen auf, in den Himmel starrend und die Münder zu einem Ausdruck des Entsetzens aufgerissen. Männer, die beim ersten Anflug der Jäger zu ihren Waffen gegriffen hatten, standen wie Statuen da, die Mündungen erhoben und die Köpfe gesenkt, als wollten sie das drohende Unheil abwenden, indem sie ihm Schultern und Nacken entgegenstemmten.
    Schroeder griff nach Tamras Arm, ohne den Blick vom leeren Himmel abzuwenden. Mit einem Schlag kehrte sein Hörvermögen zurück. Das Stöhnen Verletzter und das Jammern ihrer Nächsten dröhnte jetzt in seinen Ohren. Er wusste ungefähr, wie lange es dauern würde, bis die Flieger ihre Bögen vollendet hatten, sich neu formieren und einen weiteren Angriff starten konnten.
    Ihnen blieben nur Sekunden.
    »Zum Wrack!«, rief er, so laut er konnte. Gleichzeitig zeigte er mit dem einen Arm in Richtung ORTON-TAPH, mit dem anderen zog er Tamra auf die Füße. Von der Überraschung des Angriffs benommen, taumelte sie gegen ihn. Ihm blieb keine Zeit, sich zu vergewissern, ob sie unverletzt war, denn ein Orgeln in der Luft kündigte die Rückkehr der Feinde an. Schroeder stieß Tamra in den Schatten eines mannslangen Wrackteiles. »Runter!« Dann wandte er den Blick den anfliegenden Raumjägern zu.
    Es waren vier.
    Ihre Flügel hatten eine Spannweite von mehr als zehn Metern, und an ihren Spitzen glühte es unheilbringend rot. Impulskanonen. Mit unübersehbarer Geschwindigkeit spieen sie ihre Energie auf die Menschen unter sich nieder und zogen breite Schneisen der Verwüstung mitten durch das Lager. Vereinzelt erwiderten die Alteraner -hauptsächlich Angehörige der MINXHAO - das Feuer, doch mit ihren Handwaffen konnten sie gegen die Feuerkraft der Gleiter nichts ausrichten.
    »Schroeder!«
    Startac hörte den Ruf, doch er hatte keine Zeit, in der panischen Menge nach dessen Ursprung zu suchen. Er wusste auch so, was er zu tun hatte.
    Er fixierte einen der Jäger. Dann kniff er die Augen zusammen, konzentrierte sich. Er hatte keine Zeit zu fürchten, seine Teleporter-fähigkeit könne noch immer nicht zurückgekehrt sein.
    Er sprang.
    »Wir richten nur unwesentlichen Schaden an!«, bellte Zenon so dicht bei Mitrades Ohr, dass die Larin zusammenzuckte. Sie hob die Hand, um den aufgeregten Ersten Offizier zum Schweigen zu bringen. »Ich weiß.!« Das ist Sinn der Sache, fügte sie in Gedanken hinzu.
    »Warum habt Ihr Befehl gegeben, gezielt daneben zu schießen?«, fragte Zenon, betroffen durch die stumme Zurechtweisung. Er hatte Mitrades Befehl, vier der sechs vorhandenen Raumjäger aus zu schleusen und darauf zu achten, dass es keine Toten gab, mit einem ungläubigen Blick quittiert, und auch jetzt begriff er noch immer nicht, was sie wirklich bezweckte.
    Trotz ihres Befehls waren einige Alteraner getroffen worden - was wahrscheinlich bei einem solchen Angriff nicht zu vermeiden gewesen war.
    »Sie sollen nicht vernichtet werden«, belehrte Mitrade ihn.
    »Sondern?« Der Offizier streckte eine Hand aus, als könne er die Flieger auf diese Weise dirigieren. Mitrade sah, wie seine Finger zitterten, und ihr wurde klar, dass er genauso begierig wie sie war, die Alteraner tot zu sehen. Er glaubte noch immer, sie seien verantwortlich für die Zerstörung des Sterns der Laren, und Mitrade hatte nicht vor, ihm diesen Glauben zu nehmen. Sie zwang sich, ihre Erregung zu unterdrücken. Die Toten dort unten kamen ihr im Grunde sogar gelegen. Sie würde die

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