Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR Posbi-Krieg 03 - Friedhof der Raumschiffe

PR Posbi-Krieg 03 - Friedhof der Raumschiffe

Titel: PR Posbi-Krieg 03 - Friedhof der Raumschiffe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathrin Hartmann
Vom Netzwerk:
Überlebenden nach Caligo zurückbringen und ein neues Gefangenenlager mit ihnen bestücken. Die Ehrfurcht, die diese Flüchtlinge durch Erzählungen unter allen Lagerinsassen erzeugen würden, würde es ihr leicht machen, das neue Lager zu führen. Nein, der Angriff auf die Überlebenden galt nicht der Vernichtung der Alteraner. Er sollte ihren Freiheitswillen brechen.
    Mitrade sah auf das zerstörte Wrack der ORTON-TAPH. Zwei der Alteraner dort unten wollte sie auf jeden Fall unversehrt.
    Tamra Cantu.
    Und Jason Neko.
    Wieder glitt ihr Blick zu der spinnenartig anmutenden Steuerung. Bald!, beruhigte sie sich. Das Stolpern ihrer Gedanken hatte bereits merklich nachgelassen.
    Ein Bild überlagerte ihre Sicht wie die Spiegelung in einer Scheibe: Kelton-Trec, der vor ihr stand. Sie selbst, nackt unter der dünnen Decke, die er ihr gegeben hatte. Seine Stimme: »Es gibt da noch eine Kleinigkeit...« Mitrade verdrängte die Erinnerungen, denn sie ließen ihr Herz angstvoll schneller schlagen. Am liebsten hätte sie das Fernsteuernetz sofort aktiviert. Doch sie beherrschte sich. Sie hatte Gewissheit, dass Neko noch lebte. Sein Peilerchip arbeitete, wenn auch durch die Hyperstürme eingeschränkt. Mehr musste sie im Moment nicht wissen.
    »Geben Sie den Piloten den Befehl, noch zwei Angriffe zu fliegen und dann im Abstand von zwei Kilometern vom Lager in Warteposition zu gehen«, befahl sie Zenon. Für das Grübeln über die Zukunft, für Wenn und Aber, hatte sie jetzt keine Zeit.
    Das Innere des Raumjägers, den er angepeilt hatte, war größer, als Schroeder erwartet hatte. Dennoch hatte er gerade genug Platz, mit eingezogenem Kopf dazustehen und den Strahler zu heben, als ein melodiöses Zirpen ihn zusammenzucken ließ.
    Gleichzeitig mit ihm erschrak auch der larische Pilot. Er fuhr in seinem Sitz herum, doch bevor er auch nur einen Blick auf Schroeder werfen konnte, traf ihn der Strahl seiner Waffe an der Schulter und katapultierte ihn nach vorn auf die Steuerkonsole. Der Ruck, mit dem der Jäger in den Sinkflug überging, riss Schroeder von den Füßen. Er taumelte vorwärts, prallte gegen den Laren, zerrte ihn aus dem Sessel und rammte ihn gegen die Wand. Im nächsten Augenblick kippte die Maschine und begann zu fallen. Mit lautem Heulen zischten dicht am linken Flügel die steil aufragende Felswand vorbei, während der Jäger über die Kante hinweg in die Tiefe stürzte.
    Schroeder hechtete in den Sessel. Durch die Hypnoschulung auf der MINXHAO besaß er genug Wissen über larische Technik, um ein relativ kleines Gefährt wie dieses zu beherrschen. Er krallte beide Hände um die Steuerung, während vor ihm in der Luft Zeichenfolgen erschienen und wieder verblassten. Er konnte sie nicht lesen, dazu jagten sie zu schnell an ihm vorbei. Ihm ging auf, dass er einen der Helme benötigt hätte, der die Daten zu für seine Augen interpretierbaren Bildern ummodulierte. Rasch warf er einen Blick über die Schulter.
    Der verletzte Lare lag verkrümmt hinter seinem Sitz und rührte sich nicht. Es war keine Zeit, seinen Helm an sich zu bringen. Schon tauchte der Raumjäger in die dichte Wolkendecke ein, die die tiefer liegenden Landesteile vor den Augen der Menschen auf dem Plateau verhüllte. Schroeders Nackenhaare richteten sich auf. Alles in ihm spannte sich an, wartete auf den zermalmenden Aufprall, während er sich nach hinten in den Sitz drückte und die Steuerung zu sich heranzog. Raus hier!, schrie sein Unterbewusstsein, doch er zwang sich, dem Fluchtreflex nicht nachzugeben. Er brauchte diesen Jäger, wenn er etwas gegen die Angriffe der Laren ausrichten wollte.
    Das Schiff reagierte mit einem protestierenden Stöhnen, doch dann hob sich seine Schnauze. Schroeder lenkte es in einen steilen Aufwärtswinkel, brach aus den Wolken hervor, und für einen kurzen Moment tauchten die Strahlen der gelben Sonne das Cockpit in gleißendes Licht.
    Als die Bordpositronik den Lichteinfall durch Blenden herab geregelt hatte und Schroeder wieder sehen konnte, knirschte er mit den
    Zähnen. Er raste direkt auf einen Ausläufer der Berge zu. Bei ES!, schoss es ihm durch den Kopf. Sind diese larischen Dinger schnell!
    Er riss den Raumjäger in eine steile Kurve, schoss über den ersten der schroffen Grate hinweg und rollte in einer Vierteldrehung nach rechts, als er einem Überhang bedrohlich nahe kam.
    »Hier spricht Zenon-Renkk«, dröhnte eine Stimme aus einem nicht sichtbaren Lautsprecher. Sie klang blechern, weil Schroeder noch

Weitere Kostenlose Bücher