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PR Posbi-Krieg 03 - Friedhof der Raumschiffe

PR Posbi-Krieg 03 - Friedhof der Raumschiffe

Titel: PR Posbi-Krieg 03 - Friedhof der Raumschiffe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathrin Hartmann
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entlangging und die Inschriften entzifferte.
    »Ein deutliches Schema«, murmelte er ein ums andere Mal. »Sie hatten recht.« Ganz am Ende der Reihe blieb er stehen, die Oberlippe zwischen die Zähne gezogen und nachdenklich daran herumkauend. »Da hinten muss die Leiche liegen, die Sie gefunden haben, nicht wahr?«
    Tamra konnte kaum nicken, als der Mediziner sich auch schon wieder in Bewegung setzte. Er ging vor der Leiche in die Hocke und betrachtete sie einige Minuten lang, bevor er sie berührte.
    Tamra sah seiner Untersuchung eine Weile zu und fragte sich, warum sie mitgenommen worden war. Sie hatte bisher nichts zu tun gehabt, außer sich in der hallenden Stille zu gruseln. Als Fouchou fertig war, richtete er sich auf. Mit nervösen Fingern nestelte er eine kleine, zusammenklappbare Schaufel von seinem Gürtel und blickte unschlüssig darauf nieder. Ohne ein Wort reichte er die Schaufel an Lee weiter.
    »Öffnen wir die Gräber«, sagte er.
    Und Tamra wusste, warum man sie mitgenommen hatte. Wortlos griff sie nach ihrer eigenen Schaufel.
    Die Erde war locker, und das Graben fiel leicht. Bald hatten sie den Toten freigelegt und sahen einen Augenblick lang ehrfürchtig darauf nieder.
    Er war in ein Tuch eingeschlagen worden, bevor man ihn begraben hatte. Fouchou und Tsu-zhi öffneten es. Viel war nicht zu erkennen.
    Ein Skelett, sauber von allem Fleisch entblößt, aber noch immer in den Überresten einer Uniform steckend.
    Fouchou beugte sich vor und fasste den Stoff genauer ins Auge. »Sehen Sie das?«, fragte er Tsu-zhi.
    »Natürlich.«
    Tamra blickte an der Frau vorbei. Gerade wollte sie fragen, was die beiden meinten, als sie es selbst sah. Der Schädel des Toten war nicht unversehrt. Mitten auf seiner Stirn prangte etwas, eine seltsame, flammenartige Struktur, die aussah, als sei der Knochen an dieser Stelle geschmolzen und dann zu einer glatten, glasartigen Materie gehärtet.
    Sie starrte den Schädel an. Ein anderes Bild schob sich vor ihr inneres Auge. Das Bild der jungen Frau, die bei dem Larenangriff getötet worden war. Sie hatte keinerlei Schussverletzungen gehabt.
    Aber eine ganz ähnliche Struktur auf der Stirn.
    Das Ende des Gangs befand sich hinter einer rechtwinkligen Biegung. Schroeder und Mia umrundeten sie gleichzeitig.
    »Das ist doch...« Mia verstummte und stieß einen lang gezogenen Pfiff aus. »Was ist das?«
    Schroeder konnte die Frage nicht beantworten. Sie befanden sich auf einer Galerie, ganz ähnlich jener, auf der sie das Wrack betreten hatten. Diese hier war ein ganzes Stück größer, und sie war nicht die einzige. Wie Logen in einem Theater von gigantischen Ausmaßen klebten Tausende von ihnen an den hoch aufragenden Wänden und gaben den Blick frei auf eine Halle, die so groß war, dass die gegenüberliegenden Seiten, die Decke und auch der Fußboden in der
    Dunkelheit verschwanden. Keine ihrer Anzuglampen war stark genug, um sie auszuleuchten.
    Filigrane Gebilde baumelten in langen Reihen über- und nebeneinander. Sie sahen aus wie Kokons und hingen zu Tausenden an silbernen Fäden, die wie Wäscheleinen von Loge zu Loge gespannt waren. Jeder dieser Kokons enthielt einen Posbi. Alle Roboter waren offenbar seit langer Zeit deaktiviert. Die metallischen Oberflächen wirkten im Licht der Lampen stumpf und angelaufen, sämtliche Sensoren schwarz und leer.
    In ihrer schieren Masse sahen die aufgehängten Kadaver - ein anderes Wort fiel Schroeder bei diesem absurden Anblick nicht ein -geradezu unheimlich aus.
    »Ihr könnt mich für verrückt halten«, murmelte Mia, »aber in meinen Augen sieht das aus wie ein verdammter Posbifriedhof.«
    Schroeders Blick fiel auf eine kleine Schalttafel. Sie war in der Wand neben dem Durchgang angebracht, und direkt neben ihr verschwand das silberne Seil in der Wand. Schroeder streckte die Hand aus, zögerte aber.
    Dann gab er sich einen Ruck.
    Er drückte den oberen der beiden münzgroßen Knöpfe. Im nächsten Moment erwachte das Seil zu leise singendem Leben. Wie eine Saite, die man gespannt hatte, vibrierte es leicht, und es dauerte einen Augenblick, bis Schroeder begriff, dass es sich bewegte.
    Der Erste der glänzenden Kokons mit der matten Posbileiche darin erreichte die Plattform und setzte sanft auf ihrer Oberfläche auf.
    Und dann brach rings herum die Hölle los.
    Auch der zweite Alteraner, den sie exhumierten, hatte diese flammenartige Struktur auf der Stirn. Ebenso der dritte, und auch der vierte.
    Seufzend richtete Fouchou sich auf

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