PR Posbi-Krieg 04 - Der Milliardenmörder
als um alles andere kümmern sollten. Er fühlte sich offensichtlich zurückgesetzt.
Beinahe hätte sie zu lange gezögert. Als Mauerblum sich zusammenzog, wurde ihr erst richtig bewusst, dass er sie nach einer Lösung gefragt hatte.
»Du musst auf deine Stärke vertrauen, Mauerblum!«, sagte sie eindringlich. »Lotho Keraete hat dich für diese Mission ausgewählt, weil er weiß, dass du für uns wichtig sein wirst. Deine Stunde ist nur
noch nicht gekommen.«
»Ach...« Heftige Zuckungen durchliefen den Matten-Willy.
»Ich bin überzeugt, dass wir früher oder später ohne deine Hilfe nicht weiterkommen werden«, fuhr Mondra fort. »Was glaubst du, warum hat der Bote von ES dich ausgewählt und keinen anderen deines Volkes? Wo liegen deine besonderen Stärken?« »Ich weiß es nicht« Mauerblum dehnte sich endlich ruhig aus, als Mondra neben ihm in die Hocke ging und mit einer Hand über seine Oberfläche strich. »Ich denke darüber nach«, versprach er.
Nach diesem Zwischenfall hielt Mauerblum sich zurück. Zumindest war er irgendwann aus der Zentrale verschwunden, ohne dass jemand wusste, wohin er sich begeben hatte.
»Keine Ahnung, was in ihn gefahren ist«, sagte Mondra zu Perry, als er wieder in die Hauptzentrale kam. »Ich hoffe nur, dass der Schock mit dem Kampfroboter heilsam war.«
»Für ihn - und für Nano«, pflichtete Rhodan bei.
Erst Stunden später traf Mondra wieder mit Mauerblum zusammen, in der Nähe ihres Quartiers. Der Matten-Willy hatte sich zusammengerollt und ließ zwei Stielaugen pendeln.
»Ich habe auf dich gewartet, Mondra«, raunte er. »Ich habe mir einige dieser... Posbis angesehen, aber sie wirken bedrohlich. Ich weiß nicht, was ich von ihnen halten soll.«
»Wäre es so einfach, hätte Lotho Keraete uns nicht nach Ambriador verschleppt.«
»Wir sind freiwillig gegangen!«, protestierte Mauerblum.
»Und jetzt verkriechst du dich freiwillig in einem der Korridore...«
»Hast du das ernst gemeint, Mondra? Dass ES mich ausgewählt hat?«
»Ich denke schon.«
»Aber warum mich?« Mauerblums Tonfall ließ wieder eine eigenartige Nuance heraushören. »Was habe ich Besonderes?«
»Du kennst dich selbst am besten. Also frag nicht mich, sondern versuche, mit dir ins Reine zu kommen.«
»Ich hasse es, allein zu sein, Mondra.«
»Dann suche dir einen anderen Platz als ausgerechnet diesen
Korridor. Du brauchst Gesellschaft.«
»Mondra!«, rief Mauerblum schrill, als sie sich anschickte weiterzugehen. »Du kannst mich nicht allein lassen.«
Sie kniff die Augen zusammen und fixierte die schwammige Gestalt, die sich anschickte, einen menschlichen Körper nachzubilden. »Doch«, sagte sie mit Nachdruck, »das kann ich.«
»Nimm mich mit!«
Vorübergehend glaubte sie, in dem Pseudo-Gesicht vertraute Züge zu erkennen - die von Perry?
»Ich bin müde und brauche Schlaf«, wehrte sie entschieden ab.
»Ich störe dich nicht, Mondra. Ich will dich nur umsorgen.«
»Du willst die Nähe eines Posbis«, korrigierte sie die Aussage. »Geh zu Nano oder Drover, einer von beiden wird Zeit für dich haben.«
»Vielleicht habe ich mich geirrt.«
Tief atmete die Terranerin durch. Es klang wie ein Stoßseufzer.
»Ich weiß erst, ob ich mich geirrt habe, wenn ich mich vom Gegenteil überzeugen kann. Diese Ambriador-Posbis haben keine wirklichen Gefühle. Sie sind kalt, sie denken rational und nüchtern.«
»Hast du getrunken?«
»Wasser«, bestätigte Mauerblum.
»Dann lass es auch dabei. Versuche einfach, ganz du selbst zu sein". Das dürfte dir doch nicht schwerfallen.« Mondra ging weiter. Solche Diskussionen führten ins Uferlose, aber gewiss nicht an ein Ziel. Die meisten Matten-Willys, von denen viele auch auf terrani-schen Welten anzutreffen waren, galten als friedlich und intelligent. Ausnahmen gab es immer wieder. Mauerblum entwickelte sich mit jedem Tag mehr zu einer solchen.
Perry Rhodan hatte die Maschinenräume und Triebwerkshallen aufgesucht. In dem Bereich wimmelte es weiterhin von Ambria-dor-Posbis, die in drei Schichten von alteranischen Technikern und Triebwerksspezialisten beaufsichtigt wurden. Nach wie vor war die Nähe der Posbis für die Männer und Frauen nichts Alltägliches, obwohl sie sich bereits Mühe gaben, unbefangen mit den Maschinenteufeln umzugehen. Mehr als dreißig Jahre Blutvergießen ließen sich eben nicht einfach beiseiteschieben. Immer wieder zeigte sich in
den Gesichtern der Menschen ihr Hass auf die Roboter.
Drei ausgebrannte
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