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PR Posbi-Krieg 04 - Der Milliardenmörder

PR Posbi-Krieg 04 - Der Milliardenmörder

Titel: PR Posbi-Krieg 04 - Der Milliardenmörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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Mondra blickte in die Runde. Verwirrte, teils erwartungsvolle Gesichter schauten ihr entgegen. »Ich bedauere diesen Zwischenfall«, stellte sie unumwunden fest. »Die Posbis in der Milchstraße sind die besten Freunde der Menschheit. Aber vieles hat eben zwei Seiten.«
    Das Lachen im Hintergrund war lauter geworden. Mondra schaute in die Richtung, konnte aber nicht sehr viel erkennen. Techniker und Raumsoldaten standen dicht gedrängt und schienen sich köstlich zu amüsieren.
    »Dort drüben war vorhin noch der Matten-Willy«, raunte jemand
    neben ihr.
    Niemand lachte mehr. Irgendwer, möglicherweise sogar Leutnant Hainu, gab den Befehl, die Akustikfelder abzuschalten. »Wenn ich sofort sage, meine ich sofort!«, hörte Mondra ihn sagen, aber sie achtete nicht mehr darauf.
    Unwillig schob sie die ersten Männer beiseite. Jemand versuchte, sie zurückzuhalten, doch als der Betreffende sie erkannte, zuckte er zurück, als hätte er sich die Hände verbrannt.
    Mondra rümpfte die Nase. Es roch nicht nur, es stank. Nach verschüttetem Sekt und nach härteren Sachen.
    Vor ihr lag etwas auf dem Boden, das aussah wie eine Riesenamöbe. Mauerblum befand sich in einem erbärmlichen Zustand. Vergeblich versuchte er, sich aufzurichten, doch die dünnen Bein-chen, die er ausbildete, knickten sofort wieder ein.
    Mondra kniete vor ihm nieder. Selbst die Gespräche an einigen entfernteren Tischen waren verstummt.
    »Hicks!«, machte der Matten-Willy.
    »Du bist stockbesoffen!«, schimpfte Mondra. »Ich mach mir Sorgen um dich...«
    »Muscht du nicht.« Ein armdickes Pseudostielauge stieg vor ihr in die Höhe, bog sich aber so heftig von einer Seite zur anderen, dass Mauerblum sie kaum wirklich wahrnehmen konnte.
    »Was habt ihr ihm gegeben?«, herrschte Mondra die Umstehenden an.
    »Nicht einmal ein halbes Glas Sekt.«
    »Er hat es selbst verlangt. Weil er sich schwach gefühlt hat.«
    »Jedschd bin ich nicht mehr schwwwach«, nuschelte Mauerblum. »Jedschd bin ich schdark. Isch gehe!«
    Tatsächlich schaffte er das Kunststück, sich vom Boden zu erheben. Die diamantharte Schicht seiner Teleskopfüße verursachte ein schrilles Kreischen. Er rülpste unterdrückt, als er an Mondra vorbeitaumelte.
    »Wohin gehst du?«, fragte sie voll böser Vorahnung. Dass Mauerblum sich absichtlich in diesen Zustand versetzt hatte, war nicht zu übersehen. Vielleicht hätte sie ihn doch ernst nehmen sollen, als er vor einem Tag angekündigt hatte, sich in den nächsten Konverter zu stürzen. Aber mancher Matten-Willy hörte sich eben gern reden.
    »Wohin? Hicks. Ich will endlich zu etwas nütze sein. Ich habe ... habe eine Aufgabe gefunden.«
    Matten-Willys reagierten auf Alkohol höchst empfindlich. Sie wurden albern, geradezu kindisch. In gewisser Weise traf das auch auf Mauerblum zu. Aber er hatte schon vor einem Tag Schwermut verbreitet, und das steigerte sich bis zum Exzess.
    »Ich bin Müll«, krächzte er. »Wertlos ... weggeworfen. Sogar von meinen Freunden. Sie ... sie sind nicht da ... hicks ... wenn ich sie ... brauche.« Er krümmte sich und versuchte vergeblich, Kugelform anzunehmen. Sein Gleichgewichtsempfinden war nicht mehr das beste. »Aber sogar Müll... ist brauchbar. Wenn er zu Energie verbrennt. Eine gute Tat... Ich werde glücklich sterben, weil ich weiß ...«
    - ein heftiges Schluchzen schüttelte den Körper - »dass alle mit mir zufrieden sein werden.«
    »Das kannst du nicht tun, Mauerblum.«
    »Ich ... kann ...« Gurgelnd rannte er los. Schwankend zwar, doch schneller, als Mondra es erwartet hätte.
    Sekunden später ein gurgelnder Aufschrei. Nano Aluminiumgärtner war rechtzeitig zur Stelle gewesen, hatte mit beiden Greifklauen zugepackt und den Matten-Willy vom Boden gepflückt. Mauerblum trat nach dem Posbi und hätte ihm sicher schwere Schäden zugefügt, wenn er nüchtern gewesen wäre. In seinem desolaten Zustand schaffte er es allerdings nicht, den Roboter zu treffen.
    »Ich will sterben, du Monstrum!«, keuchte er. »Wirf mich in den Abfallvernichter! Na los, worauf wartest du?«
    Nach einer Weile wurde das Wimmern leiser. Schließlich schluchzte Mauerblum nur noch. Er war nicht einmal mehr in der Lage, seinen Körper so zu verformen, dass er im wahrsten Sinne des Wortes zwischen den Fingern des Posbis hindurchgeflossen wäre.
    »Ein bis zwei Stunden, dann wird er wieder einigermaßen nüchtern sein und sich vermutlich an gar nichts erinnern«, behauptete Nano.
    Mondra war sich dessen nicht sicher, aber der

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