PR Posbi-Krieg 04 - Der Milliardenmörder
die Mannschaften an ungezählten Schächten und anderen Hohlräumen vorbei, ohne diese überhaupt zu bemerken.
Bislang hatten sie nicht einmal eine Spur des Posbis gefunden, von nicht lokalisierbaren Geräuschen innerhalb der weit verzweigten und mitunter sehr engen Schachtsysteme abgesehen. Falls der unbekannte Gegner sich hier aufhielt, musste er entsprechend klein sein, nur eine Wartungsmaschine womöglich, aber mit eigener Intelligenz ausgestattet.
Mauerblum hätte eine Chance gehabt, sogar die schwierigsten Engstellen zu passieren. Mondra schreckte indes davor zurück, ihn durch die lichtlosen Gedärme des Raumers zu hetzen. Sie wusste, dass der Matten-Willy eine solche Tortur psychisch kaum überstehen würde. Abgesehen davon... was sollte er innerhalb eines einzigen Tages ausrichten können?
»Wenn wir Perry nicht sehr schnell aufspüren, müssen wir den Flug unterbrechen«, sagte sie.
»Darüber denken wir besser nicht nach«, widersprach Captain Olexa überraschend heftig. »Es tut mir leid, aber unsere Ansichten gehen in der Hinsicht weit auseinander. Perry Rhodan sprach davon, dass wir den Krieg beenden könnten, wenn es uns gelingt, die Hass-Schaltung ausfindig zu machen und zu zerstören. Dass er diesen Komplex auf der Zentralwelt der Maschinenteufel vermutet, erscheint logisch.«
»Auch wenn der Captain nur ein Alteraner ist, ich muss ihm beipflichten«, sagte Verduto-Cruz. »BOX-1122-UM befindet sich bereits sehr nahe am Orombo-System. Die Posbis haben das Schiff wahrscheinlich schon erfasst. Auf jede längere Flugunterbrechung würden sie mit der Kontrolle durch mehrere Kampfraumschiffe reagieren.«
»Perry würde ebenfalls verlangen, dass wir weiterfliegen«, mischte sich Nano Aluminiumgärtner ein.
Einige Sekunden lang schloss Mondra die Augen. Es gab nicht ein schlagkräftiges Argument gegen die Fortsetzung des Fluges - außer, dass Perry der Einzige war, der Erfahrung mit der Hass-Schaltung der Posbis hatte. Unterbrach sie den Flug, und die Roboter von Orombo wurden aufmerksam, musste sie mit einer intensiven Kontrolle rechnen, die letztlich den Anfang vom Ende bedeuten konnte.
Alle Blicke ruhten auf ihr. Sogar Captain Olexa akzeptierte sie stillschweigend als Expeditionsleiterin an Perrys Stelle. Dabei hätte er durchaus sein militärisches Kommando ausspielen können. Oder fürchtete er, dann vor allem auf das Wissen und die Unterstützung von Nano und Drover verzichten zu müssen?
»Wir setzen die Mission fort«, entschied Mondra. »Und wir werden mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln nach Perry suchen. Er kann das Schiff nicht verlassen haben.«
»Es wurde keine Öffnung einer Außenschleuse registriert«, schnarrte Nano Aluminiumgärtner pflichtbewusst.
»Das ist die einzig richtige Entscheidung«, stimmte sogar Ver-duto-Cruz zu. »BOX-1122-UM muss die Zentralwelt der Posbis erreichen. Sobald Altera fällt, werden die Roboter massiv gegen den Trovent vorgehen.«
»Eigennützig war Ihr Volk noch nie«, fauchte Olexa. »Aber ich gehe davon aus, dass Sie ebenfalls alles daransetzen werden, Perry Rhodan zu finden.«
»Tot oder lebendig«, bestätigte der Lare. »Wie viele Kampfteufel stellen Sie mir zur Verfügung, Captain?«
»Mit Ihrer Borniertheit liefern Sie neunundzwanzig Milliarden Menschen dem sicheren Tod aus! Wissen Sie, wie es ist, wenn schwere Schiffsgeschütze die Oberfläche eines Planeten verbrennen? Welche Welten werden die Posbis zuerst auslöschen? Fort Blossom? Oder Altera?«
Perry Rhodan fragte nicht, ob solche Vorhaltungen bei seinen Entführern überhaupt auf fruchtbaren Boden fielen. Etwas anderes als Reden konnte er ohnehin nicht tun. Fester verschnürt als zuvor lag er auf dem Boden, und sehen konnte er die drei Alteraner kaum, weil ihm undefinierbare Aggregate den Blick nahmen. Er hörte lediglich Fetzen erregter Dispute. Die drei wollten den Fragmentraumer mit allen Mitteln stoppen und scheuten nicht einmal mehr die völlige Vernichtung des Schiffes.
Sein Armband hatten sie ihm schon während seiner Bewusstlosigkeit abgenommen, ebenso den Strahler.
»Sie sind im Begriff, den größten Fehler Ihres Lebens zu machen!«, rief er.
»Halt den Mund!« Wütend kam die Frau näher. »Aber wenn du schon reden willst: Wie wäre es mit der Wahrheit?«
»Sie hören mir nicht zu.«
»Warum sollte ich meine Zeit an einen Verräter verschwenden? Wer mit den Laren gemeinsame Sache macht, ist für mich nichts anderes. Wer bist du wirklich?«
»Sie wissen es.
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